Der Zeitungsverlegerverband hat einen neuen Präsidenten.
Vor zwei Jahren trat Mathias Döpfner noch als Gast auf dem Zeitungskongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) auf. Er redete damals vom digitalen Papier als Zukunft für die Zeitungen: Es werde nur einige Jahren dauern, bis solche dünnen und biegsamen Bildschirme hergestellt werden. Auf dem nächsten Zeitungskongress im September kann Döpfner weiter über die Lage der Medien sprechen – dann als Gastgeber. Am Donnerstag wählten ihn die Delegierten zum BDZV-Präsidenten als Nachfolger von Helmut Heinen, dem Herausgeber der „Kölnischen/Bonner Rundschau“.

Der neue Präsident gab vor mehr als zwei Jahren Zeitungen und Zeitschriften für 920 Millionen Euro an die Funke-Gruppe ab und verabschiedete sich so vom „Hamburger Abendblatt“ und der „Berliner Morgenpost“. Geblieben sind noch die Zeitungen „Bild“ und „Welt“, deren verkaufte Auflagen zuletzt um mehr als 10 Prozent zurückgingen.
Mit dem 53 Jahre alten Döpfner, der einen Anteil von etwa 3Prozent an Springer besitzt, haben viele Regionalzeitungsverleger einen Vertreter an die Verbandsspitze gewählt, dessen Interessen sich von ihren durchaus unterscheiden können. Der Zeitschriftenverlegerverband VDZ hat mit einem Vertreter der Großverlage gute Erfahrungen gesammelt: Als VDZ-Präsident agiert seit 1997 der Münchner Verleger Hubert Burda („Focus“, „Bunte“). Heinen war 16 Jahre lang BDZV-Präsident.
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