In der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ feilschen Investoren und Gründer um einen Einstieg in die Unternehmen. Das belebt die Start-ups. Ob das reicht? Ein Kommentar.
Mehr Gründer braucht das Land. Gerade junge Unternehmen treiben Innovationen voran und schaffen auch Arbeitsplätze. Wenn das wertvolle Wirken von Gründern und Start-ups eine breitere Öffentlichkeit erreicht, beschäftigen sich zumindest mehr Menschen als bislang mit dem Unternehmertum – und könnten häufiger den Gang in die Selbständigkeit wagen.
Hoffentlich verhilft auch die Gründersendung „Die Höhle der Löwen“ dem Thema zu mehr Aufmerksamkeit, das sonst im Fernsehen zu selten auftaucht. Immerhin schauen sich drei Millionen Menschen die Show an, wenn Gründer ihr Unternehmen anpreisen und Investoren zum Einstieg bewegen wollen. Doch die Verhandlungen sind kurz und zusammengeschnitten. Selbst wenn beide Seiten im Fernsehen ein Geschäft verabreden, bedeutet das noch lange keine Einigung. Erst nach der Sendung geht es richtig los, wenn die Gespräche länger werden und das Unternehmen geprüft wird. Daran scheitern viele: Dann erhalten die Gründer kein Geld von den fünf Investoren aus dem Privatfernsehen.
Nur eine Idee und eine lockere Präsentation reichen nicht. Es kommt darauf an, seine Geschäftsidee besser als andere umzusetzen, dafür Finanzen, Produktion und Mitarbeiter im Blick behalten und deutlich mehr als ein Angestellter zu arbeiten. Wer aber nur die Sendung verfolgt, bekommt vom richtigen Geschäftsleben nicht genug mit.
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