Stefan Raab wollten seinen Anteil an Brainpool schon lange verkaufen. Das sorgt für einen spannenden Rechtsstreit und Einblicke ins Fernsehgeschäft. Jetzt folgt der nächste Schritt vor Gericht.
Am Mittwoch um 10 Uhr ist Showtime vor dem Oberlandesgericht Köln: Dann gewährt ein Rechtsstreit seltene Einblicke ins resolute Fernsehgeschäft. Im Mittelpunkt steht Stefan Raab, 52, einst Star des Privatsenders Pro Sieben und heute Produzent im Hintergrund: Von der Fernsehbühne hat sich der Moderator am Jahresende 2015 verabschiedet – und wird doch noch ausgebremst.
Schon vor einem Jahr wollte Raab seinen Anteil von 12,5 Prozent an der Kölner Produktionsgesellschaft Brainpool TV versilbern, deren Stars nach seinem „Raabschied“ nun Luke Mockridge und Carolin Kebekus heißen. Ein Affront gegen Geschäftsfreunde: Jörg Grabosch, Gründer und Gesellschafter von Brainpool, wehrt sich seither gegen Raabs Verkauf an den französischen Banjiay-Konzern, der schon die Hälfte an Brainpool besitzt und mit dem Zukauf die Kölner Fernsehschmiede kontrollieren würde.
Vor Gericht bekam Grabosch weitgehend Recht, konnte jedoch seine Abberufung als Geschäftsführer nicht verhindern. Nach Informationen der F.A.S. hat die Gegenseite ihre Anwälte mittlerweile gewechselt. Banijay, nach eigenen Angaben der größte unabhängige Produzent der Welt, stellt wohl kaum zufrieden, dass der Zukauf noch nicht unter Dach und Fach ist.
Die Hintergründe zu dem Verfahren:
V. Banijay kommt mit Kauf des Anteils von Stefan Raab kaum voran
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