Hilfe für Stefan Raab: Der Moderator will seine Anteile an Brainpool verkaufen und kann sich jetzt über einen Etappensieg freuen.
Hinter den Fernsehkulissen mischt der einstige Moderator Stefan Raab heutzutage fast genauso mit wie einst vor einem Millionenpublikum. Für den Privatsender Pro Sieben prägte er unzählige Shows von “TV Total” bis “Schlag den Raab” und ist nun etwa als Produzent der Erfindershow “Das Ding des Jahres” tätig. Seinen Anteil an der Kölner Produktionsgesellschaft Brainpool TV wollte Raab dennoch zu Geld machen – und darf das nun auch vorerst.
Allerdings sorgt der Plan für gehörig Zoff mit dem langjährigen Geschäftspartner Jörg Grabosch: Der Gründer und Gesellschafter von Brainpool setzte sich mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Verkauf zunächst durch, aber zieht diese jetzt zurück. Denn in der Verhandlung am Oberlandesgericht Köln teilte der Richter am Mittwoch mit, dass er die einstweilige Verfügung ablehnt. Daraufhin kündigte Graboschs Anwalt die Rücknahme an. Raab will seinen Anteil von 12,5 Prozent an Brainpool dem französischen Banijay-Konzern verkaufen, dem bisher die Hälfte der Kölner Gesellschaft gehört und nun an die Mehrheit kommt. “Wenn man sich mit einem Elefanten ins Bett legt, darf man sich nachher nicht wundern, dass es eng wird”, sagte der Richter.
Grabosch wollte die Übernahme nicht hinnehmen. Er besitzt wie zwei weitere Gesellschafter ebenfalls 12,5 Prozent. Er baute Brainpool zu einer Fernsehschmiede auf, die heute mit Luke Mockridge und Bastian Pastweka zusammenarbeitet. Gegen seine Abberufung aus der Geschäftsführung wehrte sich Grabosch rechtlich bisher vergebens. Das Hauptsacheverfahren gegen den Verkauf und deren Folgen bleibt offen: Im Gegensatz zum Verfahren um die einstweilige Verfügung ist hier noch nichts zurückgenommen.
Die Hintergründe zu dem Verfahren:
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