Russland wirkt so erfrischend auf seine Gäste, weil es daran erinnert, dass Chaos normaler ist als Ordnung. Meine Nichte Taran (16) und mein Neffe Ansgar (14) zogen dieses Jahr einen Ausflug in den wilden Osten dem Italienurlaub ihrer Familie vor, … Weiterlesen
Kerstin Holm

Geboren am 23. August 1958 in Hamburg. Nach dem Abitur und einem Jahr College in den Vereinigten Staaten studierte sie zunächst Musik und Grafikdesign. Dann wandte sie sich der russischen Sprache und Kultur zu. Sie studierte Musikwissenschaft, Slawistik, Romanistik und Germanistik an den Universitäten Hamburg, München, Wien und Konstanz bis zum Staatsexamen und Magister. Nach freier Verlagsarbeit 1987 Hospitanz und Eintritt in die Redaktion Geisteswissenschaften. Von 1991 bis 2013 berichtete sie aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion über Kultur im weitesten Sinn. 2003 erschien im Hanser Verlag ihr Russland-Panorama „Das korrupte Imperium“. 2008 folgte im Berlin Verlag ihr Buch „Rubens in Sibirien“ über Beutekunst aus Deutschland in der russischen Provinz. 2012 erschien in der Anderen Bibliothek unter dem Titel „Moskaus Macht und Musen“ ihre Anatomie der russischen Gesellschaft aus der Sicht der Schriftsteller Wladimir Sorokin und Alina Wituchnowskaja sowie der Komponisten Wladimir Martynow und Wladimir Tarnopolski. Seit ihrer Rückkehr in die Zentrale beobachtet sie das Theaterleben, ohne die russischen Dinge aus dem Blick zu verlieren.
Alle Artikel von: Kerstin Holm
Michail Pletnjow spielt auf seinem Festival im Bolschoi die Zauberflöte für Erwachsene
Michail Pletnjow, der Pianist und Dirigent mit Pilotenschein, ist mit seinem Russischen Nationalorchester auf der Problembühne des Moskauer Bolschoi Theaters bravourös gelandet. Als Saisonauftakt bestritt Pletnjow mit dem von ihm als erstes russisches Privatorchester gegründeten, heute vielleicht interessantesten Klangkörper seines … Weiterlesen
Die Moskauer Stalin-Renaissance fälscht ihre Denkmäler
Die schleichende Wiederkehr des Stalinkultes wird in der Moskauer U-Bahn schon zum Menetekel. In der einem Tempel ähnelnde Eingangshalle der Metrostation Kurskaja prangt, seit sie im Sommer nach gut einem Jahr Renovierungsarbeiten wiedereröffnet wurde, ein Hosianna auf Stalin aus der … Weiterlesen
Russische Land-Art im Nationalpark Ugra
Die Holz- und Reisigkunstwerke des russischen Land-Artisten Nikolai Polisski, die fester Bestandteil Moskauer Festivals geworden sind, entfalten ihren wahren Charme nur in der bescheidenen Idylle ihres Ursprungsorts, dem Nationalpark Ugra im Landkreis Kaluga. In den aus der Zeit gefallenen Flecken … Weiterlesen
Historisches Geisterbahnfahren im Moskauer GULag-Museum
In Moskau, das für seine gefälschten Denkmäler berühmt ist, befindet sich auch das GULag-Museum an einer Adresse, wo nie eine Haft- oder Hinrichtungsstätte war. Das Hinterhaus an der Petrowka 16, im Herzen der exklusiven Einkaufs- und Hotelgegend hinterm Bolschoi Theater, … Weiterlesen
Kulturgüter tauschen im Moskauer Museum für Finanzgeschichte
Das Moskauer Unternehmermuseum, die wohl am stiefmütterlichsten behandelte Gedenkstätte der Hauptstadt, zeigt was vom Reichtum übrig bleibt. Die Institution, die vor bald achtzehn Jahren, nach dem Ende der Sowjetmacht, gegründet wurde, versammelt Familienfotos, Möbel, Rechnungsbücher berühmter vorrevolutionärer Kaufmannsfamilien – … Weiterlesen
Tschetscheniens Verkehrssünder am Predigtpranger
Muslimische Frömmigkeit und Schamkultur soll Tschetscheniens Straßen sicherer machen. Autofahrer, die gegen Verkehrsregeln verstoßen oder alkoholisiert am Steuer aufgegriffen wurden, werden ab sofort im Freitagsgebet mit Vor- und Familiennamen genannt. Anschließend werden ihre Namen auf spezielle Tafeln bei den Moscheen … Weiterlesen
Deutscher Sämann in Kaliningrad
Die russisch-orthodoxe Kirche, die den Königsberger Dom in Besitz nehmen will – jetzt, da er, ganz ohne ihre Mitwirkung, fast fertig restauriert, als Konzertsaal und Kulturzentrum dient -, sollte sich lieber der vielen kriegsbeschädigten Kirchenbauten im Raum Kaliningrad annehmen, die … Weiterlesen
Boris Smelow, der Fotograf des wahren Petersburg
Das echte Petersburg ist in Leningrad geblieben. Davon überzeugte die Retrospektive des Fotografen Boris Smelow (1951 bis 1998), die die Eremitage dem großen Sohn der Stadt in ihrer Dependance, dem Generalstabsgebäude, ausgerichtet hat, alle meine dort verwurzelten Bekannten. Smelow huldigt … Weiterlesen
Sibirischer Künstler wieder frei
In Nowosibirsk ist der Künstler Artjom Loskutow, den ein städtisches Gericht am 20. Mai zu dreißig Tagen Haft verurteilt hatte, freigelassen worden. Der Vorwand war ein Päckchen mit Marihuana, das die Polizei, die Loskutow am 15. Mai festnahm, ihm offenbar … Weiterlesen