An der westlichen Ausfallstraße von Moskau, der Autobahn in Richtung Riga, steht auf der Höhe des 38. Kilometers seit der Jahrtausendwende eine 44 Meter hohe Pyramide, die selbst im schweren Schneetreiben Pilger anzieht. Ihr Erbauer ist Alexander Golod, ein Mathematiker … Weiterlesen
Kerstin Holm

Geboren am 23. August 1958 in Hamburg. Nach dem Abitur und einem Jahr College in den Vereinigten Staaten studierte sie zunächst Musik und Grafikdesign. Dann wandte sie sich der russischen Sprache und Kultur zu. Sie studierte Musikwissenschaft, Slawistik, Romanistik und Germanistik an den Universitäten Hamburg, München, Wien und Konstanz bis zum Staatsexamen und Magister. Nach freier Verlagsarbeit 1987 Hospitanz und Eintritt in die Redaktion Geisteswissenschaften. Von 1991 bis 2013 berichtete sie aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion über Kultur im weitesten Sinn. 2003 erschien im Hanser Verlag ihr Russland-Panorama „Das korrupte Imperium“. 2008 folgte im Berlin Verlag ihr Buch „Rubens in Sibirien“ über Beutekunst aus Deutschland in der russischen Provinz. 2012 erschien in der Anderen Bibliothek unter dem Titel „Moskaus Macht und Musen“ ihre Anatomie der russischen Gesellschaft aus der Sicht der Schriftsteller Wladimir Sorokin und Alina Wituchnowskaja sowie der Komponisten Wladimir Martynow und Wladimir Tarnopolski. Seit ihrer Rückkehr in die Zentrale beobachtet sie das Theaterleben, ohne die russischen Dinge aus dem Blick zu verlieren.
Alle Artikel von: Kerstin Holm
In diesem Zeichen darfst du trinken
Die russisch orthodoxe Kirche, die in den neunziger Jahren als zollbefreiter Importeur von Spiritus in die Schlagzeilen kam, versucht inzwischen, ihre gestiegene soziale Autorität auch für die Zivilisierung der nationalen Trinksitten zu nutzen. Rechtzeitig zur Wirtschaftskrise, die nur den Wodkakonsum … Weiterlesen
Wasserpfeife mit Chopin
Auch früher schon wurde in ernsten Momenten in Russland klassische Musik eingeschaltet. Als 1982 Leonid Breschnew starb, merkte das Publikum, dass etwas Dramatisches passiert war, daran, dass das Radio Musik von Beethoven und Vivaldi sendete. Und als neun Jahre … Weiterlesen
Kramskoi und Ge in Kiew
Die Kunst der Ukraine, die nicht, wie der östliche Nachbar, ein überdehntes Imperium zusammenhalten muss, wirkt russisch – aber mit menschlichem Gesicht. Selbst auf Ikonen des 16. Jahrhunderts, wo, der umgekehrten Perspektive treu, stilisierte Gebäude sich mit zunehmender Entfernung vom … Weiterlesen
Die klitzekleine Jagdfliegerin
Die Pose des Vaterlandsverteidigers wird in Russland immer früher eingeübt. Die kleine Warwara Skrjabina war noch keine drei Jahre alt, als sie im Frühjahr 2008 in ihrem Kindergarten in der Moskauer Vorstadt Krasnogorsk patriotisch verkleidet und für ihre Mutter kostenpflichtig … Weiterlesen
Wolkenkratzer aus Holz
Es war ein Symbol der Epoche unbegrenzter Möglichkeiten und wurde zum Symbol der Kurzlebigkeit ihrer Denkmäler. Das höchste Holzhaus der Welt, das im nordrussischen Archangelsk in der ersten Hälfte der neunziger Jahre emporgewachsen war, brachte es ins Guiness-Buch der Rekorde … Weiterlesen
Russische Justitia
Das moderne russische Rechtssystem fand in dem Chodorkowski-Prozess des Jahres 2004 zu sich, als erstmals in nachsowjetischer Zeit demonstrativ Steueroptimierungsverfahren, wie sie in der Geschäftswelt üblich waren, im Fall des Ölkonzerns Yukos selektiv kriminalisiert und mit mehrjährigen Lagerhaftstrafen geahndet wurden. … Weiterlesen
Geschenke vom Olymp
Der vielleicht einzige krisensichere Hafen in Russland ist heute die Staatsduma. Im ehemaligen Palast der sowjetischen Wirtschaftsplanungsbehörde, wo kremltreue Abgeordnete des „Einheitlichen Russland“ und der Ultranationalistenpartei LDPR das neue Korruptionsbekämpfungsgesetz verwässerten und verabschiedeten, um dann die gesetzliche Definition von Vaterlandsverrat … Weiterlesen
Weihnachtsschmuck für Patrioten
Die Wirtschaftskrise verleiht in Russland selbst dem Neujahrsfest, das wegen seiner Politikfreiheit das allerbeliebteste ist, patriotisches Pathos. Rechtzeitig zu Beginn der Weihnachtszeit erklärte Dumasprecher Boris Gryslow, zu den nationalen Markenzeichen gehöre nicht zuletzt der „Große“ Großvater Frost, den russischen Kindern … Weiterlesen