Netzwirtschaft

Y!Space?

Medienmogul Rupert Murdoch hat Myspace im Tausch gegen 30 Prozent an Yahoo angeboten. Schreibt die Londoner “Times”, die es wissen muss, denn sie gehört zum Murdochs Medienkonzern. Allerdings sei nicht sicher, ob die Gespräche unter dem neuen Chef Jerry Yang fortgesetzt werden. Der Zusatz, der hinter der Nachricht kommt, ist entscheidend. Wenn Yahoo schnell ganz oder teilweise verkauft werden soll, wäre Yang sicher nicht CEO geworden. Den Verkauf hätte die langjährige Finanzchefin Susan Decker besser managen können. Yang ist der Strategie, der Visionär im Unternehmen. Er soll die Impulse für die Wende zum Guten bringen. Und für Yahoo ist noch nichts verloren. Gut, im Suchmaschinenmarketing hat Google klar die Nase vorn und dürfte so leicht von der Spitze nicht mehr verdrängt werden. Aber im Geschäft mit der grafischen Werbung ist der Markt noch lange nicht verteilt und Yahoo hat keine schlechte Ausgangspostiion. Es lohnt sich also zu kämpfen – und genau dafür steht Yang. Trotzdem muss auch er Ausschau nach Kooperationspartnern und Übernahmekandidaten halten. Wenn der Preis stimmt, wäre Myspace kein schlechter Kandidat. Will er sich von Google abgrenzen, braucht er gute Inhalte, wie sie Web-2.0-Gemeinschaften wie Myspace vergleichsweise günstig liefern. Myspace könnte Yahoo auch helfen, im Videogeschäft gegen Googles Youtube zu bestehen und die Verknüpfung der Instant-Messaging-Systeme wäre sicher auch sinnvoll. Es gibt also einige gute Gründe, warum Yang die Verhandlungen fortsetzen könnte. Es gibt für Yang aber sicher auch einige gute Gründe, nicht Yahoo-Anteile im Wert von 11 Milliarden Dollar für Myspace herzugeben. So groß ist die Not in Sunnyvale auch wieder nicht.

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