Freenet-Chef Eckhard Spoerr gönnt sich ein höheres Gehalt als der Telekom-Chef, liebt Extremsportarten, gilt als Rauhbein – und hat offenbar ein Problem mit Aktionären. Erst haben sie die Fusion zwischen Freenet und Mobilcom mehr als ein Jahr lang verzögert und Freenet damit im Wettbewerb zurückfallen lassen. Jetzt könnte Spoerr endlich Gas geben, da attackieren ihn Aktionäre abermals – wegen des Rückstands im Wettbewerb. Florian Homm, die Fondsgesellschaft Hermes und auch die Mobilfunkgesellschaft Drillisch, die gemeinsam 16 Prozent der Anteile halten, fordern daher die Zerschlagung des mühsam fusionierten Unternehmens. Tatsächlich hat Spoerr einige Probleme: Im DSL-Geschäft sind ihm die Telekom, United Internet, Arcor und auch Hansenet weit davongezogen. Bis zuletzt hatte Spoerr gekämpft, um die DSL-Sparte von AOL zu übernehmen. Doch dann bot Hansenet einfach mehr und schloss – statt Freenet – zu den Branchengrößen auf. Im Wettbieten um Talkline zog er ebenfalls den Kürzeren. Nun spielt Freenet im DSL- und im Mobilfunkgeschäft in der zweiten Liga. Die erhofften Synergieeffekte zwischen DSL und Mobilfunk werden nicht schnell genug sichtbar, um den rebellischen Aktionären die Argumente zu nehmen. Die Unruhe bei Freenet wird nicht aufhören.