Netzwirtschaft

Netzwirtschaft

Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

Xings Zahlerquote schmilzt

| 3 Lesermeinungen

Xing hat ein Problem: Der Anteil der Zahler sinkt stetig. Die Gründe sind die Verwässerung als Folge von Zukäufen und erstmals auch überdurchschnittlich viele Kündigungen.

Das Internet-Geschäftsnetzwerk Xing muss um seine zahlenden Mitglieder fürchten: Im zweiten Quartal ging der Anteil der Zahler an den gesamten Mitgliedern des Netzwerkes von 13,1 Prozent im ersten Quartal auf 12,3 Prozent zurück, teilte das Unternehmen mit. Als Grund gibt Xing überdurchschnittlich hohe Kündigungsraten im April und Mai an, die sich inzwischen aber wieder normalisiert hätten. Werden auch die bisher nicht zahlenden Mitglieder der übernommenen spanischen Netzwerke Econozco und Neurona mitgerechnet, sank die Zahlerquote sogar auf 8,1 Prozent.

Ungeachtet der fallenden Quote befindet sich das Unternehmen aber weiterhin auf Wachstumskurs: Der Umsatz stieg um gut 9 Prozent auf 4,3 Millionen Euro; das Konzernergebnis betrug 710000 Euro nach 467000 Euro im Quartal zuvor. Xing will seinen Umsatz in diesem Jahr wie geplant auf etwa 20 Millionen Euro verdoppeln.

Die Zahl der Mitglieder stieg bis Ende Juni auf 3,52 Millionen, davon 60 Prozent im Ausland. Der Zuwachs um 1,39 Millionen im Vergleich zum ersten Quartal ist wesentlich auf die Neurona-Übernahme zurückzuführen. Organisch ist Xing zwischen April und Juni um 337 000 Mitglieder gewachsen, teilte das Unternehmen mit. Die Zahl der zahlenden Kunden legte in diesem Zeitraum um 27000 zu.

Schlagwörter:

3 Lesermeinungen

  1. friedjoerg sagt:

    Ich glaube, das Problem ist...
    Ich glaube, das Problem ist nicht die Quote. Die Grenzkosten sind ja so gering, dass eine absolute Steigerung der Zahler-Zahl ausreicht. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Zahl langfristig weiter steigt.
    Die Akzeptanz für Anbieter, deren Geschäftsmodell auf Beiträgen der Nutzer beruht, sinkt. Bei Xing kann man kaum was interessantes machen, wenn man nicht zahlt. Das werden die Benutzer langfristig nicht akzeptieren, und sie werden zu Wettbewerbern mit Werbungs-Finanzierung wechseln.

  2. Herbert sagt:

    Ein interessantes Randdetail...
    Ein interessantes Randdetail zu dem Thema ist der Xing-Newsletter. Bis vor relativ kurzer Zeit gab im Newsletter einen Block “Persönliche Statistiken”, in dem sich neben der Anzahl der Abrufe des eigenen Profils auch Durchschnittswerte der Profilabrufe aller Benutzer fanden. Ich kann in den Tiefen meiner Mailbox nur ein kleines Sample geben, aber die Tendenz war schon länger stetig fallend:
    30.10.2006
    – Abrufe Kontaktseiten im Durchschnitt (letzte Woche) …………. 6.9
    – Durchschnitt für Kontaktseiten mit Foto …………………… 10.9
    27.11.2006
    – Abrufe Profile im Durchschnitt (letzte Woche) ………………. 6.1
    – Durchschnitt für Profile mit Foto …………………………. 9.6
    26.3.2007
    Abrufe Profile im Durchschnitt (letzte Woche)……….5.0
    Durchschnitt für Profile mit Foto……….8.0
    Spät aber doch wurde diese wenig schmeichelhafte Tendenz auch auf seiten Xing erkannt und die Durchschnittswerte der Profilnutzung wurden aus dem Newsletter entfernt.
    Jetzt bekommt man die Anzahl seiner bestätigten Kontakte und die “Kontakte Ihrer Kontakte”, wenig dynamisch und wenig Ansporn zur intensiveren Nutzung / Promotion des eigenen Profils.

  3. Olaf sagt:

    5EUR mehr im Monat würden die...
    5EUR mehr im Monat würden die Premium- Kunden sicherlich nicht so sehr stören wie Werbung…

Kommentare sind deaktiviert.