Für den Paukenschlag auf dem Online-Werbemarkt sorgte Ebay: Der Internetmarktplatz kündigte auf der Online-Marketingmesse OMD in Düsseldorf den Einstieg in die Internet-Werbung an. Künftig sollen graphische Werbeformen wie Banner zielgerichtet zum Interesse der Nutzer auf den Ebay-Seiten erscheinen. „Nur Ebay weiß, für welche Produkte sich die Nutzer interessieren, was sie kaufen und welche Umsätze damit erzielt werden. Entsprechend zielgerichtet können wir Werbung ausliefern”, sagte Frank Bachér, Geschäftsführer der neu gegründeten Ebay-Werbetochtergesellschaft, der damit an Werbebudgets herankommen will, die der Online-Werbewirtschaft bisher verschlossen waren. Allerdings sollen Internet-Händler keinen Zutritt erhalten. „Wir werden unseren eigenen Powersellern keine Konkurrenz machen. E-Commerce-Anbieter sind daher ausgeschlossen. Wir setzen einzig auf Markenkampagnen”, sagte Harald Eisenächer, der neue Marketing-Vorstand von Ebay. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn Ebay nimmt am Adsense-Programm von Google teil, hat also auch – in sehr dosierter Menge – Suchmaschinenmarketing auf seinen Seiten. Ebay versucht zur Zeit herauszufinden, was mehr einbringt: Transaktionsgebühren oder das Geld, das Google für die Klicks auf die Absense-Textlinks überweist.
Ebay hat mit rund 18 Millionen Besuchern im Monat eine der größten Internetseiten in Deutschland. Zusammen mit dem konzerneigenen Fahrzeugmarkt Mobile.de erreicht Ebay rund die Hälfte aller deutschen Internetnutzer und ist damit etwa gleich groß wie der reichweitenstärkste deutsche Online-Vermarkter United Internet. Entsprechend hoch ist der Anspruch: „Wir wollen einer der größten Online-Vermarkter in Deutschland werden”, sagte Eisenächer. Konkrete Geschäftsziele nannte er nicht. „Wir wollen schneller wachsen als der Markt”, sagte er lediglich.