Netzwirtschaft

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Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

AOL baut Stellen ab

Wegen scharfer Renditevorgaben aus Amerika muss AOL in Deutschland Stellen abbauen.

Scharfe Renditevorgaben aus Amerika zwingen AOL zum Stellenabbau in Europa. Wie aus dem Unternehmen zu hören ist, hatte AOL-Deutschland für das nächste Jahr als Ziel den Break-even und für das übernächste Jahr 15 Prozent Rendite nach Amerika gemeldet. Zurück kam die Vorgabe, schon im nächsten Jahr soll die Rendite 10 Prozent und im übernächsten Jahr sogar 30 Prozent betragen. Das ist sehr sportlich und nur zu erreichen, wenn die Zahl der aktuell gut 150 festangestellten Mitarbeiter abgebaut wird. Genaue Zahlen waren aber nicht zu erfahren.

Damit einher geht ein abermaliger Strategieschwenk: Nach dem Verkauf des Zugangsgeschäfts an Hansenet konzentrierte sich AOL zunächst auf das Portalgeschäft. Jetzt, nur wenige Monate später, lautet die Ansage aus Amerika, AOL solle sich stärker auf das schnell wachsende Geschäft mit der Werbevermarktung konzentrieren, das AOL unter dem Namen “Platform A” gebündelt hat. “Platform A” könnte für einen Börsengang vorbereitet werden, wird in amerikanischen Blogs vermutet.

Damit kommen die AOL-Mitarbeiter auch nach der Trennung vom Zugangsgeschäft weiterhin nicht zur Ruhe. Viele Mitarbeiter, die mit dem Zugangsgeschäft zu Hansenet gewechselt sind, haben das Unternehmen inzwischen verlassen. Ein sehr großzügiger Sozialplan hat die Entscheidung erleichtert.

Auch Charles Fränkl, früherer AOL-Chef in Deutschland, der zunächst die Geschäftskundensparte von Hansenet übernommen hat, ist vor kurzem ebenfalls ausgeschieden.