Netzwirtschaft

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Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

Jajah ersetzt Freizeichen durch Werbung

| 2 Lesermeinungen

Die Idee klingt simpel, aber gut: Jajah verspricht Telefonkunden, die sich während der sonst üblichen Freizeichen vor Beginn eines Gesprächs Werbung anhören, einen Anteil am Werbeumsatz.

Die Idee klingt simpel: Millionen Menschen hören täglich vor jedem Telefonat für einige Sekunden das Freizeichen, bevor der Gesprächspartner abhebt. Diese Zeit will die österreichische Telefongesellschaft Jajah für Werbung nutzen. „Bis zur Hälfte der Werbeeinnahmen erhält der Telefonkunde als Gutschrift auf seiner Rechnung; die andere Hälfte teilen wir uns mit der Telefongesellschaft”, sagt Jajah-Mitgründer Daniel Mattes. Das System funktioniert bei Internet-Telefonie und Handy-Gesprächen. Nach seinen Angaben sind die Verhandlungen mit der Deutschen Telekom, die an Jajah beteiligt ist, schon weit fortgeschritten. Der Vertragsabschluss mit einem großen amerikanischen Telefonunternehmen stehe unmittelbar bevor.

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Die werbetreibenden Unternehmen können festlegen, wem ihre Werbung vorgespielt werden. „Die Kunden, die an dem System teilnehmen wollen, müssen bei der Anmeldung fünf Fragen über ihre Interessen beantworten. Außerdem wissen wir, in welcher Stadt und wohin ein Kunde telefoniert”, sagt Mattes. Wenn jemand zum Beispiel häufig von Frankfurt nach London telefoniert, sei es sinnvoll für eine Fluggesellschaft, Werbung für billige Flüge zwischen den beiden Städten zu bewerben. Der Einsatz eines Auktionsmodells stellt sicher, dass dann die Werbung der höchstbietenden Fluggesellschaft zum Zuge kommt. Die Unternehmen können auch mit den Kunden interagieren: Bei der Internet-Telefonie können die Telefonkunden eine Bannerwerbung eingeblendet bekommen; bei Handy-Telefonaten bekommen die Kunden auf Wunsch eine SMS zugesandt, die eine Verbindung zu weiterführenden Informationen im Internet enthält. Nach Angaben von Mattes seien einige große Markenartikelunternehmen an dem System interessiert.

Jajah ist ein Internet-Telefonieunternehmen, das inzwischen auch eine Software für Mobilfunkgespräche anbietet. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben fünf Millionen registrierte Kunden in aller Welt, davon 600.000 in Deutschland.

 


2 Lesermeinungen

  1. QFU sagt:

    JaJah Investoren sind meines...
    JaJah Investoren sind meines wissens nach Sequoia Capital (die haben auch Google groß gemacht), Intel, T-Venture (deutsche Telekom) und natürlich die an den deutschen börsen und in Wien gehandelte Qino Flagship AG (https://tinyurl.com/23s6fj 7 – 8 %).
    Sind Ihnen noch weitere bekannt?

  2. FAZ-ht sagt:

    Nach Angaben von Jajah sind...
    Nach Angaben von Jajah sind neben den Gründern die Deutsche Telekom, Intel, Globespan Capital und Sequoia Capital investiert. Gruß, Holger Schmidt

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