Am Montag ist es soweit: Google löst das Geheimnis um das Google-Phone, das erst einmal gar kein Google-Phone sein wird, sondern ein Betriebsystem für das Handy einschließlich einer Reihe von Partnerschaften mit Mobilfunknetzbetreibern. Erst Mitte 2008 werden dann die ersten Geräte mit dem Google-Betriebssystem auf dem Markt erwartet, die wahrscheinlich von HTC gebaut werden.
Der Einstieg in den Markt für Handy-Betriebssysteme wird spannend. Auf dem Markt der Smartphones liegt das von Nokia beherrschte System Symbian klar vorne. Danach folgen nach IDC-Angaben Linux, Windows Mobile und Blackberry OS etwa gleichauf; das Palm OS spielt keine Rolle mehr. Das Google-Betriebssystem wird wohl auch auf Linux-Basis kommen und natürlich bestrebt sein, möglichst viele Google-Applikationen in das mobile Internet zu transportieren.
Montag abend (deutscher Zeit) wird wohl Google-CEO Eric Schmidt höchstselbst die genauen Details verbreiten. Bis dahin empfehle ich ein Portrait über Andy Rubin, dem Mann hinter dem Gphone.
Was Google mit dem Gphone vorhat? Google-Manager Douglas Merrill hat im vergangenen Sommer im FAZ-Interview folgendes gesagt:
- „Es gibt etwa 900 Millionen Computer auf der Welt, die an das Internet angeschlossen sind. Aber es gibt mehr als drei Milliarden Mobiltelefone, mit denen ein Zugang zum Internet möglich ist. Für uns ist klar: Die Nutzung der Suche und Anwendungen auf mobilen Geräten sind kritische Faktoren für den künftigen Erfolg von Google”, sagt Douglas Merrill.
- „Besonders spannend für uns ist die Integration des Mobiltelefons in die Computerwelt. Ein Mobiltelefon ist immer mit dem Internet verbunden. Google kann mir zum Beispiel zehn Minuten vor dem nächsten Termin, der in meinem Google-Kalender eingetragen ist, eine SMS zur Erinnerung senden. Das klingt simpel, aber solche Anwendungen machen den Wert eines persönlichen Gerätes aus”, sagt Merrill.
- Das Handy kann auch helfen, Informationen zu erzeugen. „Man kann das Handy nutzen, um zum Beispiel ein Foto zu schießen, es gleich in einen Fotodienst hochzuladen und dabei Daten wie Zeit und Ort mitzuliefern. Wir werden noch einige Produkte in dieser Richtung ankündigen, die Informationen mit dem Mobiltelefon erzeugen.”
- Merrill deutet auch den Einstieg Googles in die mobile Navigation an. „Wenn das Mobiltelefon immer mit dem Internet verbunden ist, kann sich die Information mit dem Nutzer bewegen. Wir können uns eine Anwendung vorstellen, dass sich die Information über den richtigen Weg zu einem Ziel auf dem Handy mit dem Nutzer mitbewegt”, sagt Merrill. Die Arbeit von Norvigs Team soll auch in den Mobilfunk einfließen.
- „Wenn ich in irgendeinem Land, dessen Sprache ich nicht spreche, einfach in meiner Sprache ,wo ist das nächste Restaurant’ in mein Handy spreche und dann in meiner Sprache die richtige Antwort bekomme? Das wäre doch cool, oder?”, sagt Merrill. Die Spracherkennung erledigen selbstverständlich auch Computer. In den Vereinigten Staaten können die Menschen die kostenfreie Google-Telefonnummer 411 anwählen und ihren Suchbegriff sagen. Ein Google-Computer liest die Suchergebnisse am Telefon vor.