Das Studentennetzwerk StudiVZ hat der Kanzlei, welche die umstrittene Neufassung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Studentengemeinschaft formuliert hat, das Mandat entzogen. „Die juristischen Texte waren in entscheidenden Details nicht sauber formuliert. Deshalb haben wir uns von der Kanzlei getrennt”, sagte der StudiVZ-Geschäftsführer Marcus Riecke, ohne jedoch den Namen der Kanzlei zu verraten (F.A.Z. vom 15. Dezember).
StudiVZ spricht zur Zeit mit dem Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix, um die Vorwürfe des Missbrauchs der Nutzerdaten auszuräumen. „Ich begrüße es, dass StudiVZ auch nach der Einführung der neuen AGB und Datenschutzregelungen keine Nutzerdaten an Dritte verkaufen oder weitergeben wird”, lässt sich Dix von StudiVZ zitieren. „In unseren Gesprächen wurde deutlich, dass dies auch niemals die Absicht von StudiVZ gewesen ist. Die Mitglieder von StudiVZ können frei wählen, ob sie zielgerichtete Werbung erhalten möchten oder nicht”.
Nach erheblichen Protesten seiner Nutzer hatte StudiVZ die Weitergabe der Nutzerdaten an Dritte, zum Beispiel Werbepartner, in seinen Geschäftsbedingungen ausdrücklich ausgeschlossen. „Einige Punkte haben wir präzisiert. Geändert haben wir nach den Protesten unserer Nutzer nur die Passage, ihnen Werbung als SMS auf ihr Handy oder in ihr Instant-Messaging-System zu senden”, sagte Riecke.
Als der Protest am Freitag vor einer Woche laut wurde, haben sich 10000 Nutzer abgemeldet. Die Zahl der Abmeldungen sei aber inzwischen auf das Normalmaß gesunken und StudiVZ wachse inzwischen wieder stark, sagte Riecke.
Knapp eine Million der rund vier Millionen Mitglieder des Netzwerkes haben die neuen Geschäftsbedingungen inzwischen akzpetiert. „Weniger als 1 Prozent haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die zielgerichtete Werbung auszuschließen”, sagte Riecke.
Das Werbesystem, das sich an den Angaben der Nutzer orientiert, soll so früh wie möglich im kommenden Jahr eingesetzt werden. „Unsere Werbeeinnahmen sollen dadurch zwei bis dreimal höher ausfallen als in diesem Jahr”, sagte Riecke. Werbesysteme dieser Art werden von allen großen Internetseiten eingesetzt. Der Einsatz auf den Seiten des Ablegers SchülerVZ ist nach Rieckes Angaben erst einmal nicht geplant.
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Was mich an den AGB und...
Was mich an den AGB und Datenschutzbestimmungen weiterhin massiv stört ist das die Clickstream-Analyse nicht explizit ausgeschlossen wird. Zwar soll man der Verwendung des Clickstreams für Werbung widersprechen können, jedoch nicht der Erstellung desselben sowie der Protokollierung aller Daten für sechs Monate.
Zumindest mir erschließt sich das nicht…
<P>dass erst 1% auf...
dass erst 1% auf personalisierte Werbung verzichten könnte daran liegen dass
A) der Rest den Link noch nicht gefunden hat weil er nicht im Menü sondern nur unter der Datenschutzerklärung ist, und zudem nicht erscheint wenn man der Erklärung zustimmt sondern nur wenn man sie nochmal aufruft – war zumindest bei mir so.
B) noch keine personalisierte Werbung versendet wurde
C) eh alles von Adblock & Konsorten abgefangen wird
Wenn Facebook in deutsch...
Wenn Facebook in deutsch kommt, wirds sowieso schwierig für StudiVZ. Die Konkurrenz hat deutlich mehr zu bieten als StudiVZ. Jedenfalls müssen sie sich warm anziehen, als MySpace in Deutsch vorhanden war, schnellte die Zahl deutscher Nutzer auch hoch.
Es ist lächerlich, dass...
Es ist lächerlich, dass StudiVZ explitzit darauf hinweist dass sie niemals Daten an dritte weitergeben oder verkaufen würde. Dies müssen sie nämlich auch garnicht, da StudiVZ einfach komplett vom Holzbrink-Konzern aufgekauft wurde und damit die Daten an sich selber weitergeben kann ohne es zu einem “Missbrauch” werden zu lassen.
Ich kenne immer weniger, die...
Ich kenne immer weniger, die den eigenen Namen und richtige Profildaten angeben. Keine Ahnung wie man mit so viel sinnlosen (Nutzer)-Daten Geld machen will.
ich bin nun auch raus aus dem...
ich bin nun auch raus aus dem “stasiVZ”
Ich bin auch nicht mit...
Ich bin auch nicht mit richtigen Namen bei Studivz angemeldet. Und irgendwelche anderen persönlichen Angaben habe ich auch nicht gemacht. Bin ja auch net blöd. Studivz kann gerne etwas mit meinen Daten machen. Aber Erfolg haben sie damit nicht. Naja mir ist es auch egal. Das einzigste was mich bei Studivz hält. Bschäftigung. Ha ha ha ha ha ha ha
<p>Tja. Bei der Sache mit der...
Tja. Bei der Sache mit der Werbung gucken schon viele recht dumm. Genauso wie viele recht dumm bei einem Zaubertrick ins Dekolleté der Assistentin gucken. Ablenkung nennt man sowas. Die PR-Abteilung des Studi-VZ hat vorbildliche Arbeit geleistet. Was nur viele in dem ganzen Trara um die personalisierte Werbung im Studi-VZ übersehen ist der letzte Paragraph der neuen AGB, in der sich der Studi-VZ Konzern ein Administrativrecht zur Einleitung strafrechtlicher Verfolgung gewähren lässt.
So heißt es etwa, dass die Daten nicht zu kommerziellen Zwecken an dritte weitergegeben werden; was die Einbeziehung von dritten zu anderen Zwecken betrifft, bleibt im dunkeln. Doch schon alleine der 7§ spricht für sich und ich weis nicht wie die Visionäre des Studi-VZ sich die Verrichtung einer solchen Aufgabe vorstellen. was zählt als Straftat? Wer bestimmt was zur Anzeige gebracht wird und was nicht? werden Filterprogramme die Profilseiten der Nutzer nach bedrohlichen Wörtern wie “Amoklauf”, “Widerstand” und “kiffen” durchforsten? oder gibt es hier gar neue Arbeitsplätze in Form einer Abteilung, welche die Seiten der Nutzer nach gewünschter linientreue und unerwünschten Elementen durchstöbert?
Selbst wenn keine bedrohliche Zukunftswelt entstehen sollte, und es derzeiten Bemühungen gibt, dergleichen AGB-Bedingungen einen Anstrich selbstverständlicher Gängigkeit zu verpassen, geht mir das hier und jetzt, in der Gegenwart, schon deutlich zuweit.
Mit der Einwilligung zur neuen AGB bringt sich die akademische Gemeinschaft um ein gewaltiges Potential, welches im offenen und toleranten Umgang miteinander besteht. Vieles was in der breiten Masse verboten werden muss, da die nötige reife und Mündigkeit der Akteure nicht einfach vorausgesetzt werden kann, funktioniert jedoch in der Akademischen Gemeinschaft recht gut, ohne dass ein Schaden für Irgendjemanden entsteht. Man könnte dieses Vermögen, also die Möglichkeit des Menschen, seinen Alltag ohne die Inanspruchnahme des Rechtsstaates bestreiten zu können, als soziale Intelligenz bezeichnen. Und die ist in der Zielgruppe des Studi-VZ meist doch recht ausgeprägt. Davon profitieren nicht nur die Studenten, sondern auch die Gesellschaft im Allgemeinen. Der Campus ist ein experimenteller Nährboden, für Problemlösungsstrategien im Alltag und auch für sinnvolle, künftige Reformen.
StudiVZ hat sich nun mal eine schwer zu bedienende, kritische Zielgruppe ausgesucht, und wer noch nicht hirngewaschen und nachplappernd genug ist, wird stutzig. Die Geschäftspolitik bis März nur noch Usern des Netzwerks Zugang zu gewähren, die die neue AGB bereits akzeptiert haben, macht zwar kritische Stimmen und jene User die sich ihr Urteil noch nicht gebildet haben, innerhalb des Studi-VZ (wo nun mal die Betroffenen sind) mundtot, jedoch flacht auch gleichzeitig das Niveau und die tiefe im Meinungsbild der zurückgebliebenen User ab. Es wird uninteressant. Studi-VZ buddelt sich fröhlich sein eigenes Grab. Ich kann nicht sagen, ob eine anspruchsvolle, intelligente soziale Nische dergleichen mit sich machen lässt. Ich kann nur für meinen Teil sprechen..und ich bin draußen.
bin auch raus aus StudiVZ!!!!!...
bin auch raus aus StudiVZ!!!!!
Gebinsel fasst es sehr schön...
Gebinsel fasst es sehr schön zusammen.
Werbung hin oder her. Der enthaltene vorauseilende Gehorsam, und die Schwammigkeit der Formulierung des §7 waren für mich ausschlaggebend, mein StudiVZ Profil zu löschen. Schade um die Kontakete, aber die meisten hab ich in ICQ, mail,etc. .