Netzwirtschaft

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Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

Microsoft zahlt 1,2 Milliarden Dollar für Fast Search

Fast Search wurde mit seiner Web-Suchmaschine "Alltheweb" bekannt. Jetzt konzentriert sich das Unternehmen auf die Suche in Unternehmensnetze und wird nun von Microsoft übernommen.

Der amerikanische Softwarekonzern Microsoft will für 1,2 Milliarden Dollar das norwegische Internetunternehmen Fast Search & Transfer übernehmen. Wichtige Aktionäre und der Verwaltungsrat des Unternehmens haben dem Übernahmeangebot von 19 norwegischen Kronen je Aktie bereits zugestimmt. Das entspricht einem Aufschlag von 42 Prozent auf den Schlusskurs des vergangenen Handelstages.
Fast hat sich auf die Datensuche spezialisiert, vor allem in Unternehmensnetzwerken. Zu den Kunden gehören zum Beispiel BASF, Bayer und Walt Disney. „Suche in Unternehmensnetzen ist ein unentbehrliches Instrument für Unternehmen aller Größen geworden, um Menschen zu finden und um Informationen schnell zu nutzen und zu teilen”, sagte Jeff Raikes, Präsident der Microsoft Business Abteilung. Microsoft will die Fast-Technik mit seiner Plattform Share-Point zu verknüpfen, welche die Zusammenarbeit zwischen Menschen in Unternehmen verbessern soll. „Fast ist ein wirklich guter Kauf für Microsoft und katapultiert das Unternehmen direkt in die Spitzenklasse. Allerdings wäre Autonomy der große Preis gewesen”, sagte Mike Davis, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Ovum.
Früher war Fast mit seiner Internet-Suchmaschine „Alltheweb” ein Konkurrent von Google, bevor Fast seine Suchtechnik an das amerikanische Unternehmen Overture verkaufte, das wiederum vom Google-Konkurrenten Yahoo geschluckt wurde. In den ersten neun Monaten erzielten die Norweger 119 Milllionen Dollar Umsatz, rund 5 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Aufgrund einer teuren Umstrukturierung hat das Unternehmen in den ersten drei Quartal allerdings 100 Millionen Dollar Nettoverlust erzielt, nachdem im vergangenen Jahr noch ein kleiner Gewinn von 3,5 Millionen Dollar erwirtschaftet wurde. „Fast hat einige wirtschaftliche Schwierigkeiten und nur Microsoft kann es sich leisten, solch ein Unternehmen zu kaufen”, sagte Davis.