Netzwirtschaft

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„Ebays Gebührenstruktur ändert sich fundamental"

| 8 Lesermeinungen

Der Internet-Marktplatz Ebay will mit der weitgehendsten Reform der Unternehmensgeschichte sein zuletzt lahmendes Geschäft wieder antreiben. Deutschland-Chef Stefan Groß-Selbeck streicht die Einstellgebühr für die Standardauktion privater Verkäufer und gibt professionellen Händlern bis zu 36 Prozent Rabatt.

Ebays künftiger Vorstandsvorsitzender John Donahoe muss den Internet-Marktplatz wieder auf Wachstum trimmen. Speerspitze seiner Wachstumsstrategie ist Deutschland. Mit der radikalsten Reform der Unternehmensgeschichte will Deutschland-Chef Stefan Groß-Selbeck das Auktionsgeschäft der Privatnutzer beflügeln und gleichzeitig die professionellen Händler an den Marktplatz binden. Dafür schlachtet Groß-Selbeck gleich mehrere heilige Ebay-Kühe: Die Einstellgebühr für Privatauktionen entfällt, professionelle Händler bekommen die lange geforderten Rabatte, schlecht bewertete Händler werden auf hintere Listenplätze verbannt und das Bewertungssystem wird geändert. Im F.A.Z.-Interview erklärt Groß-Selbeck das neue Ebay, das am 20. Februar live geht.

Stefan Groß-Selbeck
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Herr Groß-Selbeck, worin liegt die wichtigste Änderung?

Als größte Neuerung wird die Einstellgebühr für die klassische Ebay-Auktion, also die Auktion mit Startpreis ein Euro und Galeriebild, wegfallen. Diese Einstellgebühr hatten wir schon im September von 1 Euro auf 49 Cent gesenkt; das war so erfolgreich, dass wir diese Einstellgebühr für private Verkäufer jetzt ganz streichen. Die Verkaufsprovision, die bei einem erfolgreichen Verkauf fällig wird, beträgt künftig zwischen 2 und 8 Prozent des Verkaufspreises. (Ebays neues Preismodell)

Das bedeutet aber, dass die Verkaufsprovision für Produkte mit niedrigen Preisen steigt?

Ja, das ist richtig. Wir wissen, dass sich viele Verkäufer schwer damit tun, eine Einstellgebühr zu zahlen, auf der sie sitzen bleiben, wenn das Produkt nicht verkauft wird. Die Verkäufer sind eher bereit, eine Verkaufsprovision zu zahlen, wenn das Produkt auch erfolgreich verkauft wurde.

Welchen Effekt auf die privaten Auktionen erwarten Sie?

Als wir im September die Einstellgebühr auf 49 Cent gesenkt haben, hat sich das Angebot in dem Segment fast verdoppelt. Seit September haben wir jeden Monat 100000 neue Verkäufer gewonnen, die oft gleichzeitig auch Käufer sind. Diese Reaktion bestärkt uns, jetzt diesen weiteren Schritt zu gehen. Das bedeutet auch, dass sich unsere Gebührenstruktur fundamental ändert: Vom 20. Februar an wird Ebay zwei Gebührenstaffeln haben, eine für private Verkäufer und eine für gewerbliche Verkäufer.

Was ändert sich für die gewerblichen Verkäufer?

Wie nehmen stärker Rücksicht auf die spezifischen Situationen in einzelnen Kategorien, vor allem auf die erzielbare Marge. Ein Beispiel: Die Margen im Geschäft mit hochwertigen Produkten der Unterhaltungselektronik sind gering. Wir werden daher die Einstellgebühr und die Verkaufsprovision für diese Produkte deutlich senken. Die Einstellgebühr für Handys über 100 Euro sinkt zum Beispiel von 3,20 Euro auf 1 Euro, und die Verkaufsprovision geht von 4 auf 3 Prozent zurück. Viele Händler, die gerne auf Ebay verkaufen möchten, aber bisher von einer zu geringen Marge davon abgehalten wurden, können jetzt kommen. Davon profitieren die Anbieter von Computern, Audio, Foto, Navigationsgeräten und Haushaltsgeräten.

Und was ist mit den Produkten, die hohe Margen abwerfen?

Bei anderen Produktkategorien wie Möbel und Wohnung, Sport oder Spielzeug knüpfen wir die Gebühren stärker an den Verkaufserfolg. Das heißt: Die Einstellgebühr geht eher runter und die Verkaufsprovision leicht hoch. Wir wissen, dass unsere Verkäufer weniger Risiken tragen wollen, wenn Produkte nicht verkauft werden. Diesem Wunsch tragen wir mit dieser neuen Gebührenstruktur Rechnung.

Es gehörte doch bisher zu Ebays Grundprinzipien, alle Verkäufer gleich zu behandeln. Warum rücken Sie jetzt davon ab?

Heute sind wir der Meinung, dass es viel einfacher ist, die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Verkäufergruppen besser zu berücksichtigen. Es macht eben einen Unterschied, ob ein Privatmann ein Produkt verkauft, das er auf seinem Dachboden entdeckt hat, oder ob ein Händler seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf der Produkte verdient. Das ist ein fundamentaler Schritt für uns.

Wie weit geht die Segmentierung ihrer Kunden noch?

Wir führen für unsere rund 12000 Powerseller ein Prämienprogramm ein. Diese Powerseller können einen Rabatt bekommen, der von der Größe, guten Verkäuferbewertungen und der Nutzung unserer Zahldienstes Paypal abhängt. Verkäufer, die gut bewertet sind und Paypal nutzen, können bis zu 36 Prozent Rabatt auf die Verkaufsprovision bekommen. Verkäufer, die diese Kriterien nicht erfüllen, können maximal 26 Prozent Rabatt bekommen. Dieses Prämienprogramm wünschen sich unsere Powerseller seit langem von Ebay.

Profitieren alle Powerseller von den Änderungen?

Für fast die Hälfte der Powerseller bedeuten die Änderungen eine Reduktion der Gebühren; für eine große Gruppe bleiben die Gebühren gleich. Insgesamt sind wir aber der Meinung, unsere Powerseller damit glücklich machen zu können.

Für Ebay bedeuten diese Änderungen im ersten Schritt aber einen Umsatzverlust, oder?

Der Umsatz aus den Einstellgebühren geht natürlich runter. Aber wir erwarten uns natürlich mehr Wachstum des Handelsvolumens und damit auch wieder unseres Umsatzes.

Diese Schritte erscheinen für Ebay-Verhältnisse geradezu revolutionär. Gelten diese Änderungen auch auf den Marktplätzen in anderen Ländern?

Nein. Die Trennung zwischen gewerblichen und privaten Anbietern und der Wegfall der Einstellgebühr für private Auktionen gibt es nur in Deutschland.

Ein großes Ärgernis für viele Käufer ist auch die unübersichtliche Suche. Hier wären Verbesserungen dringend nötig.

Ja, die Suche haben wir auch verbessert. Bisher erhalten die Nutzer eine Liste aller Artikel, die mit dem Suchbegriff übereinstimmen. Die Reihenfolge hängt bisher von der verbleibenden Zeit bis zum Auslaufen der Auktion ab. Nun ändern wir die Standardanzeige und sortieren die Artikel nach der Relevanz. Diese Relevanz hat mehrere Kriterien: Zum einen das Verhalten, das diese Suche in den Vergangenheit ausgelöst hat. Ein Beispiel: Wer iPod eingibt, hat in der Vergangenheit neben dem eigentlichen iPod auch jede Menge Taschen, Akkus und sonstiges Zubehör zum iPod angezeigt bekommen – alles Dinge, die der Nutzer eigentlich gar nicht gesucht hat. Er will ja einen iPod. Wir haben nun analysiert, welche Produkte der Nutzer in der Vergangenheit tatsächlich gekauft hat und unsere Suche entsprechend angepasst. Wer iPod eintippt, bekommt dann auch iPods angezeigt. Daneben fließt in das Kriterium der Relevanz auch die Qualität der Verkäufer ein. Wenn also ein Verkäufer von Käufern schlecht bewertet wurde, insbesondere mit Blick auf die Angemessenheit der Versandkosten, wird er in der relevanzbasierten Suche künftig weiter unten erscheinen. Die guten Verkäufer werden mit einer guten Plazierung belohnt, die schlechten Verkäufer werden vom System schlechter behandelt und regelrecht abgestraft.

Das heißt, das Geschäft der schlecht bewerteten Verkäufer geht schlagartig in den Keller?

Darauf müssen sich diese Verkäufer einstellen.

Und wenn sich diese Verkäufer nun bessern und angemessene Versandkosten verlangen? Haben sie eine Chance, in der Trefferliste nach oben zu rutschen, bevor ihr Geschäft weggebrochen ist?

Diese Verkäufer sind nicht auf ewig dort gefangen, sie können sich wieder hocharbeiten. Es wird immer der 30-Tage Durchschnitt zugrunde gelegt. Das heißt, ein Verkäufer kann sich innerhalb eines Monats sehr deutlich verbessern und sein Ranking nachhaltig beeinflussen. Wir raten unseren Verkäufern, im Bewertungssystem einen Durchschnittswert von 3,5 oder besser zu erreichen.

Ihre Verkäufer sind aber nicht über alle Änderungen glücklich. Ebay nimmt ihnen künftig die Möglichkeit, die Kunden zu bewerten. Warum dürfen Verkäufer faule Kunden nicht mehr anprangern?

Das wichtigste Ziel unseres Bewertungssystems ist, dass sich ein Käufer ein gutes Bild über die Qualität des Verkäufers machen kann. Denn der Käufer geht in der Regel in Vorleistung, indem er das Geld zahlt, bevor er die Ware bekommt. Dieses Ziel ist aufgrund der so genannten Rachebewertungen in Frage gestellt worden. Es ist immer wieder vorgekommen, dass ein Verkäufer, der von einem Käufer negativ bewertet worden ist, aus Rache auch den Käufer negativ bewertet hat, was aber oftmals ungerechtfertigt war. Viele Käufer haben sich daher nicht mehr getraut, negative Bewertungen abzugeben. Diese Rachebewertungen machen wir jetzt unmöglich. Der Käufer kann künftig seine ehrliche Meinung gegenüber dem Verkäufer abgeben.

Wie kann sich aber nun ein Verkäufer gegen faule Kunden wehren?

Das entscheidende Kriterium lautet doch: Hat der Käufer seine Ware bezahlt? Wenn nein, gibt es etablierte Prozesse. Ebay geht dann gegen den Käufer vor und schließt ihn im Wiederholungsfall sogar aus.

Viele Verkäufer kritisieren aber, Ebay behandele diese Fälle sehr langsam. Geht das künftig schneller?

Wir haben unsere Strukturen angepasst und entsprechende Kapazitäten aufgebaut. Es gibt Ängste unter den Verkäufern, aber wenn wir so agieren wie geplant, dann sehen die meisten Verkäufer die Änderung des Bewertungssystems positiv.

Ein Problem von Ebay ist auch immer wieder das Thema Sicherheit gewesen. Was tun Sie dagegen?

Ebay wird auch vom 20. Februar an den Käuferschutz auf dem deutschen Marktplatz an die Bezahlmethode Paypal koppeln und die Deckungssumme von bislang 500 Euro auf 1000 Euro verdoppeln. Der Paypal-Käuferschutz greift, wenn der Käufer die Ware trotz Bezahlung mit Paypal nicht erhält oder sie eindeutig von der Artikelbeschreibung abweicht. In solchen Fällen erhält der Käufer sein Geld nun bis zu einer Höhe von 1000 Euro ohne jeglichen Selbstbehalt und inklusive der Versandkosten von Paypal zurück.

Was passiert mit Ebay Express, ihrer Handelsplattform nur für Händler? In Großbritannien wird Ebay Express schon wieder eingestellt.

Wir prüfen, inwieweit Ebay Express noch zu unserer Strategie passt.

Das heißt, Ebay Express steht in Deutschland auch auf der Kippe?

Wir prüfen, ob wir Ebay Express weiter betreiben oder nicht. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.

Viele Händler haben sich andere Standbeine neben Ebay gesucht, verkaufen zum Beispiel auch bei Amazon, neuen Plattformen wie Auvito oder in ihren eigenen Shops, wo sie keine Einstellengebühren zahlen müssen. Laufen ihnen die Händler weg?

Nein. Aber wir beobachten seit Jahren, dass die Verkäufer nicht mehr nur bei Ebay verkaufen. Der Wettbewerb für Ebay ist in den vergangenen Jahren stärker geworden, keine Frage.

Werden die Strukturveränderungen den Anteil der Festpreisangebote erhöhen? Das hatte ihr neuer Vorstandsvorsitzender gefordert.

Die Balance zwischen Festpreisen und Auktionen wird sich kurzfristig nicht stark ändern. Aber der Festpreisanteil liegt inzwischen über 40 Prozent und wird tendenziell weiter wachsen.

Wie ist eigentlich das Weihnachtsgeschäft gelaufen?

Wir hatten im Dezember 19 Millionen Besucher auf unserer Seite und bis zu 1,8 Millionen Transaktionen am Tag. Im vergangenen Jahr haben 14,5 Millionen Menschen auf Ebay gekauft. Das ist fast die Hälfte der 30 Millionen Menschen in Deutschland, die im Internet einkaufen. Aber – ganz ehrlich – wir wollen schneller wachsen.


8 Lesermeinungen

  1. Karsten sagt:

    <p>Hallo !</p>

    <p>Im...
    Hallo !
    Im Enddefekt denke ich, dass Ebay mal wieder sein Gewinn erhöhen will und es mit dieser Struktur auch eindeutig macht.
    Sicherlich hört es sich im ersten Moment gut an. Weniger Einstellgebühr, Prämienprogramm mit bis zu 36% Ersparnis. Meiner Meinung nach Abzocke pur.
    Ebay will mit dem Premium Programm erreichen, dass der Verkäufer günstige Versandkosten anbietet! Aber was sind günstige Versandkosten?
    DHL nimmt für ein versichertes Paket 6,90 Euro. Wenn ich 7,90 Euro angebe, ist es eigentlich nicht zu teuer. Karton und Füllmaterial müssen auch bezahlt werden.
    Ein Käufer, der wiederum nur Hermes kennt, weiß, dass Hermes ab 3,50 Euro verschickt und in der Regel günstiger ist.
    Versandzeit bei DHL 1 – 2 Tage
    Versandzeit Hermes 4 – 6 Tage
    Bietet ein Verkäufer also günstigen Versand an, bekommt er in der detallierten Bewertung bei der Versandzeit ein Minus.
    Gibt der Käufer 6,90 Euro oder höhere Versandkosten an, bekommt er indem Punkt ein Minus. Im Enddefekt wird es sich darauf hinauslaufen, dass nur ein Bruchteil der Powerseller in jedem Punkt die 4,6 Punkte erreicht.
    Und mal ganz ehrlich: Je niedriger die Versandkosten, desto höher der Verkaufspreis. Und das Resultat bei der höheren Verkaufsprofision ist ?
    Genau: Das Geld wandert wieder in Ebays Taschen.
    Hinzu kommt bei dem Premium-Programm der Ansporn für das Anbieten von PayPal.
    Und auch da wird voll abkassiert. Das heißt nicht nur Verkaufsprovisionen, sondern auch die überhöhten PayPal Gebühren müssen gezahlt werden.
    Für den Verkäufer ist das mal wieder ein Schlag ins Gesicht.
    Was soll das? Nur weil Ebay noch eine Monopolstellung hat, muss wirklich so abgezockt werden ?
    Wie ist eure Meinung dazu ?
    Hinzu kommt auch noch das Bewertungssystem. Es ist doch jetzt schon so, dass Käufer gerne im Nachhinein verhandeln, weil eventuell ein Fingerabdruck auf dem Artikel ist. Mit dem neuen Bewertungssystem stehen die Türen für solche Fälle noch weiter offen.
    Sicherlich kann man sagen, wer schnell bezahlt, bekommt eine gute Bewertung. Aber wieso nur die schnelle Zahlung bewerten ?
    Als Käufer bewerte ich doch auch die Qualität des Produkts, Kommunikation, Versandzeit, Versandkosten und noch viel mehr, was dem Käufer so einfällt.
    Warum soll also ich als Verkäufer nur die schnelle Zahlung bewerten und nicht die allgemeine Kommunikation, bzw den allgemeinen Ablauf mit meinem Handelspartner.
    Also völlig ungerecht gegenüber dem Verkäufer.
    Es gibt mit Sicherheit genauso viele schwarze Schafe unter den Käufern als auch unter den Verkäufern.
    Für mich eine ganz klare Sache. Mit Schönrederei wird wieder mehr Geld in Ebays Taschen gepumpt.
    Würde gerne einmal eure Meinung als Käufer oder Verkäufer hören oder lesen.
    Gruß
    Karsten

  2. rupert sagt:

    Dass Ebay seinen Gewinn...
    Dass Ebay seinen Gewinn steigern will, ist völlig legitim und es muss auch so sein. Ohne Gewinnstreben funktioniert die Wirtschaft nicht.

  3. mandugirl sagt:

    <p>Sicher ist das...
    Sicher ist das Gewinnstreben ein elementarer Teil der funktionierenden Marktwirtschaft. Aber eine Monopolstellung, wie sie eBay heuer de facto noch hat und schamlos missbraucht, blockiert den freien Markt. Ich muss Karsten zustimmen: alles schöne Worte mit dem Ziel der Gewinnsteigerung aber leider nicht mit fairen Mitteln: allein die Verpflichtung, dass Verkäufer bestimmter Artikel PayPal akzeptieren MÜSSEN, ist eine Unverschämtheit. Man kann nur hoffen, dass es anderen Marktteilnehmern gelingen wird, das Monopol von eBay aufzubrechen, bevor es die Politik tut. Schade, denn eigentlich kam die Plattform in der Vergangenheit dem Modell des vollkommenen Marktes recht nah.

  4. Barry sagt:

    <p>Hallo,</p>
    <p>wir sind seit...

    Hallo,
    wir sind seit Jahren Händler auf Ebay und müssen uns doch sehr wundern. Alles wird teurer und mit der neuen Variante, dass wir als Händler den Käufer nicht bewerten können, wird vielen Käufern Tür und Tor öffnen, um ihren persönlichen Frust abzulassen oder ihrem mangelndem Niveau Ausdruck zu verleihen. Wir erleben das tagtäglich bei Amazon. Dort kann auch nur der Käufer bewerten, und wie Karsten das schon sagte, wird wegen einem Staubkorn oftmals negativ oder neutral bewertet. Teilweise werden werden wir sogar von Käufern beschimpft z.B. wegen Transportschäden, welche wir als Verkäufer nicht zu vertreten haben und wir können nichts dagegen tun. Mit dem einseitigen Bewertungssystem unterstellt ebay, dass alle Käufer immer objektiv und fair bewerten. Das entspricht nicht unseren Erfahrungen. Das bisherige Bewertungssystem trug nach unserer Ansicht ein Stück weit zum gegenseitigen respektvollen Umgang bei. Respektvolles Verhalten der Käufer wird mit dem einseitigen Bewertungssystem leider etwas unwahrscheinlicher.
    Und das Thema Paypal ist auch so was. Ständig steigen die Gebühren, man wartet teilweise bis zu einer Woche, bevor Gelder auf dem Firmenkonto gebucht sind. Und da Paypal auch eine Tochterunternehmen von Ebay ist, verdienen die wieder mehr. Und man kann schon jetzt davon ausgehen, dass, wenn Paypal bis 1000 Euro versichert, da auch wieder die Gebühren steigen.
    Das einzige, was mich persönlich freut ist, dass Ebay Express, ein von Beginn an totgeborenes Kind, demnächst sicher wieder verschwinden wird. Es wurde geschaffen, um uns gewerbliche Händler aus dem normalen Ebay rauszulocken. Jedoch war der Erfolg von Anfang ein Wunschgedanke. Viele Kategorien fehlten und sind nur sehr langsam hinzugefügt worden. Das konnte so auch nichts werden.
    Unsere Firma wird sich nun noch mehr darum bemühen, Ebay-Alternativen zu suchen und zu nutzen. Und viele unserer Kollegen bei Ebay werden das sicherlich auch tun, wenn sie schlau sind.

  5. Ein Ebayer sagt:

    <p>Was bitte soll dieses...
    Was bitte soll dieses Geplärr?!
    Ok, Verkäufer dürfen Kunden nicht mehr negativ bewerten.
    Aber taktische Kampfbewertungen von unseriös agierender Konkurrenz werden jetzt durch zwei Mechanismen (nicht bezahlt & 3 Tage Bedenkzeit) ebenso wirksam verhindert wie unüberlegte hitzige Bewertungen oder Fehler unerfahrener Newbies.
    Zudem verjähren negative Bewertungen in der Prozentberechnung endlich, sodass nach einem Jahr negative Bewertungen neutralisiert sind, und man wieder 100% positiv bekommen kann.
    Alles in allem sind es meiner Meinung nach vor allem die VERKÄUFER, die vom neuen Bewertungssystem am meisten profitieren.
    Und die Käufer können endlich wieder ehrlich kritisieren, wenn es etwas zu kritisieren gibt.
    Und mal ehrlich zu hoch sind die neuen Gebühren auch nicht!!
    Ich finde das war ein guter Schritt in die richtige Richtung!

  6. Barry sagt:

    <p>Nehmt es mir bitte nicht...
    Nehmt es mir bitte nicht übel, aber diese angeblichen Schutzmechanismen sind absoluter Unsinn und Augenwischerrei. Wenn negative Bewertungen nach einem Jahr verschwinden sind doch den unseriösen Verkäufern Tür und Tor geöffnet, um Ihr manchmal nicht ganz seriöses Verkaufsgebahren nun verstärkt fortzuführen, da en nach 12 Monaten Bewertungen gelöscht werden. Total Unverständlich.
    Es ist eine absolut und umunstößlich Tatsache, dass uns Verkäufer die neuen Bewertungsregeln ausschließlich nochmehr Ärger bereiten werden, als wir meist schon jetzt haben.
    Und wie kann “Ein Ebayer” abschätzen, ob Gebühren zu hoch sind oder nicht?? Gut, wenn man nur seinen privaten Krimskrams verscherbeln möchte, mag das vielleicht zutreffen, jedoch nicht für professionelle Verkäufer.
    Mal sehen wie “Ein Ebayer” reagiert, wenn er die erste sinnfreie Bewertung erhält, weil dem Käufer an dem Tag mal danach war, dann wird auch er anders reden.

  7. Lisa sagt:

    <p>Ich kann Barry nur...
    Ich kann Barry nur zusteimmen. Bin selbst Händler bei Ebay und habe schon jetzt mit allerlei Personen zu tun bzw. zu kämpfen, welche denken, sie sind oberallmächtig. Und mit dem Wegfall des derzeitigen Bewertungssystems haben diese Personen nun absolut freie Bahn. Danke Ebay!!

  8. Prisko sagt:

    <p>Ihr Kommentar entspricht...
    Ihr Kommentar entspricht genau dem, was sich so bei eBay tut. Das Modell “Abzocke” wurde bei eBay seit Jahren gehegt und gepflegt und in Details verfeinert mit dem Erfolg, dass immer mehr wirkliche Händler zu anderen Platformen abwandern. Wenn die Tage des Herrn Dr. Groß-Selbeck gezählt sind, ist das abzusehen, muß er doch, wie das einmal jemand so treffend geschildert hat, “die Amis fragen, wenn er zur Toilette möchte, denn die haben ja dafür den Schlüssel”. Ihrer Aussage: “alles wird teurer und mit der neuen Variante, dass wir als Händler den Käufer nicht bewerten können, wird vielen Käufern Tür und Tor öffnen, um ihren persönlichen Frust abzulassen oder ihrem mangelndem Niveau Ausdruck zu verleihen”, kann ich nur zustimmen, das ist nun einmal so. Ich handele gelegentlich als kleiner privater Anbieter dort und habe schon solche negativen Erfahrungen gemacht. Ein Artikel, der für € 1,– ersteigert wurde, den ich als Warensendung mit € 2,– versandt habe (€ 1,65 Eigenkosten + 6 km Fahrt zur Post) kam als unversicherte Sendung nicht an, die negative Bewertung folgte auf dem Fuße und ich fügte mich dem Groß der Verkäufer mit 98,7% Bewertungslevel an – super und das habe ich nicht einmal zu vertreten. Da kann man nicht von einer Handelskultur sprechen, es sei denn, man legt hier amerikanische Maßstäbe zu Grunde und was davon zu halten ist, muß ich ja nicht erläutern.
    Das gilt ebenso für das Bezahlsystem PayPal, was ja nichts anderes als ein Factoring ist, nur das eBay hier selbst die Bank spielt und zusätzliche Gewinne einstreicht, was für den Verkäufer nur unnötig kostenintensiv ist. Ein Glück, dass die zwangsweise Bezahlpflicht, wie von eBay in Australien versucht einzuführen, kläglich gescheitert ist. Also warten wir ab, was sich so bei eBay in der Zukunft tut.

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