Auf der Hauptversammlung von Freenet am 8. August kommt es zum großen Showdown: Die Großaktionäre Drillisch und United Internet wollen den kompletten Aufsichtsrat von Freenet abwählen lassen, mit eigenen Leuten besetzen und dann dem Freenet-Vorstand das Vertrauen entziehen. “Das ist Bonanza und nicht Corporate Germany” schimpft Freenet-Chef Eckhard Spoerr.Noch nie seien Vorstand und Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens gleichzeitig abgesetzt worden. Nun kommt es entscheidend darauf an, ob es Freenet gelingt, die Permira-Aktien vorher eintragen zu lassen, damit sie auf der Hauptversammlung stimmberechtigt sind. Das wissen natürlich auch United Internet und Drillisch: In Finanzkreisen ist zu hören, dass ihre Anwälte den zuständigen Richter schon einmal vorsorglich darauf hinweisen, dass er persönlich haftbar ist, wenn die vorzeitige Eintragung der Aktien zu Schäden bei UI oder Drillisch führt. Für Eckhard Spoerr besteht also höchste Alarmbereitschaft. Zumal UI und Drillisch offenbar einen langen Atem haben: Sollte die Absetzung in diesem Jahr nicht klappen, dann eben im nächsten Jahr.
-> Drillisch will kompletten Freenet-Aufsichtsrat abwählen lassen
Die Chronologie des Übernahmekampfes:
- United Internets letzte Hoffnung: die Freenet-Aktionäre
- Börse erwartet Freenet-Debitel-Deal
- Dommermuth und Spoerr: Eine Brieffreundschaft unter Männern
- Spoerr lässt Dommermuth abblitzen
- Dommermuth attackiert Permira und Freenet
- Freenet beendet Verkaufsverhandlungen
- United Internet spielt mit der Börse
- United Internet und Drillisch erhöhen Freenet-Beteiligung
- United Internets Einstieg bei Versatel ein Ablenkungsmanöver?
- United Internet beteiligt sich an Drillisch
- United Internet ist weiter an Freenet dran
- Spoerr: Freenet bleibt als AG bestehen
- Freenet-Verkauf in entscheidender Phase
- United Internet lässt Freenet zappeln
- United Internet drückt Freenet-Preis
- Freenets letztes Stündlein
- Freenet sucht Käufer
- Freenets rebellische Aktionäre