Freenet-Chef Eckhard Spoerr und sein Finanzvorstand Axel Krieger müssen sich wegen des Verdachts des Insiderhandels vor Gericht verantworten. Das Landgericht Hamburg habe die Anklage der Staatsanwaltschaft in vollem Umfang zur Hauptverhandlung zugelassen, sagte eine Gerichtssprecherin der FAZ. Die Zulassung einer Anklage bedeutet nach der Strafprozessordnung, dass die für die spätere Hauptverhandlung zuständigen Richter eine Verurteilung für wahrscheinlich halten.
Das Verfahren geht zurück auf eine Strafanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Diese hatte Auffälligkeiten im Handel mit Freenet-Aktien entdeckt. Deren Kurs sank schon kurz vor der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen im August 2004 auffällig; danach brach er ein. Kurz zuvor hatten Spoerr und Krieger jeweils knapp 80.000 Anteile verkauft, die aus der Umwandlung von Aktienoptionen stammten. Die beiden Manager verteidigten sich mit dem Hinweis, sie hätten ihre Optionen lediglich zu diesem Zeitpunkt umwandeln können. Die Geschäfte hätten sie zudem auch wie vorgeschrieben gemeldet.
So kurz nach der für Spoerr erfolgreichen Hauptversammlung wächst der Druck. Der Freenet-Großaktionär Permira ist sowieso über den Ruf von Spoerr am Kapitalmarkt sehr besorgt.
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