„Unser Gesellschafter hat uns versichert, dass er voll und ganz hinter StudiVZ steht und es keine Pläne für einen Verkauf von StudiVZ gibt”, sagte Clemens Riedl (Foto), neuer Chef des sozialen Netzwerkes StudiVZ, der FAZ. Das Dementi ist notwendig geworden, weil ausgerechnet die zur Holtzbrinck-Gruppe gehörende Wirtschaftswoche berichtet hatte, Holtzbrinck stelle sein soziales Netzwerk zum Verkauf. Käufer solle der amerikanische Weltmarktführer Facebook sein. Die Geschichte klang glaubwürdig, denn Holtzbrinck hatte tatsächlich monatelang mit Facebook verhandelt. Auch United Internet hatte Interesse an einer Beteiligung. In beiden Fällen konnte sich Stefan von Holtzbrinck aber nicht zu einer völligen oder teilweisen Trennung von seinem Netzwerk durchringen. Zwar soll StudiVZ in diesem Jahr 10,5 Millionen Euro Umsatz bringen, wird aber mangels professioneller Vermarktung immer noch einige Millionen Euro Verlust verursachen. Wer die Mechanismen eines Printhauses kennt, weiß, dass defizitäre Online-Projekte in Krisenzeiten besonders kritisch angesehen werden – zumal wenn sie zuvor 85 Millionen Euro gekostet haben.”Ich hätte StudiVZ längst verkauft“, goss der Web-Experte Nico Lumma in dieser Woche auch noch Öl ins Stuttgarter Feuer. Doch wahrscheinlich ist die Gelegenheit zum Verkauf erst einmal verpasst, denn in der Krise sind Akquisitionen dieser Größenordnung im Social Media Sektor kaum finanzierbar. Und Facebook wird sein Geld brauchen, um sicher durch die Krise zu kommen. Wer weiß schon, wie lang der Weg an die Börse noch ist.
"Keine Pläne für Verkauf von StudiVZ"
4. Dezember 2008