Direkt zum Jahresbeginn kommt es zu einem prominenten Wechsel in der Online-Vermarkterszene: Die Süddeutsche Zeitung wechselt vom bisherigen Vermarkter Quality Channel (Spiegel-Gruppe) zu Yahoo. Allerdings verschiebt die Süddeutsche nur die Display-Vermarktung zu Yahoo; für das Suchmaschinenmarketing heißt der Partner weiterhin Google. Zudem verlinkt Yahoo künftig von seiner Startseite direkt auf Inhalte der Süddeutschen. Yahoo erhöht mit diesem Schritt seine Reichweite unter deutschen Internetnutzern nach eigenen Angaben von 28,4 auf 31,4 Prozent. (Die Grafik zeigt noch den alten Yahoo-Wert)
Der Wechsel spiegelt zwei Trends in der Online-Werbung wider: Einerseits haben die meisten Verlagswebseiten ihre Umsatzerwartungen im vergangenen Jahr nicht erfüllt und suchen nun bessere Monetarisierungsmöglichkeiten. Andererseits versuchen fast alle Vermarkter, ihr Portfolio vermarktbarer Seiten auszubauen, um eine höhere Reichweite zu bekommen. Dies ist den Vermarktern im vergangenen Jahr mehr oder weniger gut gelungen. Gruner & Jahr, GWP (Holtzbrinck) und Axel Springer haben ihre vermarktbare Reichweite im vergangenen Jahr deutlich erhöht, während die Schwergewichte United Internet Media und der Telekom-Vermarkter Interactive Media ihre Reichweite nach AGOF-Angaben nicht haben ausbauen können. United Internet hatte zu diesem Zweck erfolglos versucht, sich an StudiVZ zu beteiligen. Nun soll eine Kooperation oder Verschmelzung mit Adlink den gewünschten Effekt bringen. Yahoo hat zu diesem Zweck bereits das Netzwerk Netlog unter Vertrag genommen.
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