Umsatz um 80 Prozent gesteigert, Ebitda sogar um 85 Prozent. Die Zahl der Mitglieder auf 7 Millionen erhöht; von denen 550.000 zahlen. Am Online-Geschäftsnetzwerk Xing scheint die Wirtschaftskrise spurlos vorbeizugehen. Allerdings zeigt ein genauer Blick, dass Xing im Jahresverlauf 2008 etwas an Schwung verloren hat.
Das Chart der Umsatzentwicklung sieht noch gut aus. 35,3 Millionen Euro Umsatz hat das Unternehmen im vergangenen Jahr erzielt, davon 10,2 Millionen Euro im vierten Quartal.
Das Chart des Umsatzwachstums gegenüber dem Vorjahr lässt aber schon erkennen, dass der Umsatz in der zweiten Jahreshälfte weniger stark gewachsen ist.
Deutlicher wird der schwindende Rückenwind bei der Ebitda-Entwicklung: Im vierten Quartal erzielte Xing 3,35 Millionen Euro als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, während es im dritten Quartal noch 3,7 Millionen Euro waren.
Die nachlassende Dynamik im Ergebnis zeigt sich besonders gut im Chart, das die Ebitda-Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr zeigt. Zum Teil lasse sich das Ergebnis im vierten Quartal mit Sondereffekten erklären, die das Unternehmen aber erst mit dem endgültigen Jahresbericht aufschlüsseln will, teilte Xing auf Anfrage mit.
Auch an der Entwicklung der Besucher lässt sich ablesen, dass Xing wieder mehr Schwung braucht. Aus diesem Grund hat das Unternehmen Socialmedian gekauft. Die Nutzer sollen sich gegenseitig Nachrichten empfehlen und die Diskussion anregen. Diese Akquisition dient dazu, den Traffic auf Xing zu beflügeln. (-> Xing steigt ins Nachrichtengeschäft ein; -> Die neuen Aggregationsmächte im Netz)
Entwicklung der täglichen Unique User in Deutschland:
Tägliche Unique User weltweit:
An der Börse gibt der Kurs im Tagesverlauf leicht um 2,3 Prozent auf 30,27 Euro nach. Die Zahlen haben laut einem Händler im Rahmen der Erwartungen gelegen. Er verwies darauf, dass Xing bislang keinen Ausblick gegeben habe. DZ-Bank-Analyst Marcus Pratsch schrieb in einer ersten Einschätzung, das Geschäftsmodell von Xing sei rezessionsresistenter als andere internetbasierte Dienstleistungen. Entsprechend hat sich die Aktie im vergangenen halben Jahr deutlich besser entwickelt als der Index Tec-Dax.
Links:
- -> Xing-Konkurrent Linkedin geht in Deutschland an den Start
- -> Sesselwechsel bei Xing: Hinrichs geht, Groß-Selbeck kommt
- -> Xing spürt die Krise nicht
- -> Krise: Nicht im Internet
- -> Linkedin bekommt 53 Millionen Dollar für den Angriff auf Xing
- -> Portrait: Lars 2.0
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Früher wäre ein Rückgang...
Früher wäre ein Rückgang von über zwei Prozent an einem Börsentag auch nicht unter “leicht” eingestuft worden. The times they are a changin…
Also Google Trends als...
Also Google Trends als Grundlage dafür herzunehmen dass die Zugriffszahlen zurückgegehen ist lachhaft. Da könnte man auch 3 mal in den Wald schiessen.
Xing steigert seinen Umsatz um...
Xing steigert seinen Umsatz um 80 % und die Überschrift lautet “Xing verliert an Schwung”. Man findet die schlechte Nachricht überall, wenn man lange genug sucht.
@ Stefan: Andere Marktforscher...
@ Stefan: Andere Marktforscher kommen aber zum selben Ergebnis. Ich habe daher die Zahlen von Nielsen Online zugefügt.
@ Phil: Im September 2008 hat...
@ Phil: Im September 2008 hat die Wirtschaftskrise begonnen. Deshalb stehen die Zahlen für das vierte Quartal in allen Unternehmen unter besonderer Beobachtung, da sie zeigen, wie sich das Unternehmen in der Krise schlägt. Aber ich bin auch der Meinung, dass Xing besser durch die Krise kommen wird als viele andere Unternehmen.
Wäre schön die NNR Zahlen...
Wäre schön die NNR Zahlen über 12 oder besser 18 Monate zu vergleichen. 6 Monate sind wenig aussagekräftig. NNR zeigt zudem einen Anstieg von knapp 950.000 UU auf 1.400.000 UU von Juli 08 auf Januar 09. Also ein eindeutiger Anstieg. Klar verliert dieser an Schwung weil die Reichweite nicht ewig wachsen kann.
Google Trends hingegen zeigt einen Abfall von 300 k im Juli 2008 auf 200 K im Januar 2009. Ein großer Unterschied zu NNR wie ich finde und nicht “das selbe Ergebnis”…
@ Stefan: Google Trends zeigt...
@ Stefan: Google Trends zeigt tägliche UUs, Nielsen Monatswerte. Die lassen sich nicht 1:1 vergleichen. Der Trend der vergangenen Monate ist aber gleich – und nur darum geht es mir.