Netzwirtschaft

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Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

State of the Internet

| 5 Lesermeinungen

Webciety heißt das Konzept der Cebit, Internetunternehmen auf die Messe zu locken.

Webciety heißt der Versuch der Cebit in diesem Jahr, das Internet auf die Messe zu holen. Die Wortschöpfung Webciety steht für eine Kombination aus Web und Society und soll die gesellschaftliche Relevanz des Internet demonstrieren. 

Bild zu: State of the Internet

Ob Internetunternehmen, vor allem im Web 2.0, die nötige Aufmerksamkeit auf einer IT-Messe bekommen, wird sich in Halle 6 zeigen. Auf jeden Fall ist Webciety der Anlass, sich den “State of the Internet” im Jahr 2009 anzuschauen. PriceWaterhouse Coopers hat dazu eine Repräsentativstudie erstellt, die recht breit die Internetnutzung in Deutschland analysiert. Hier die Kernergebnisse:

1. 63 Prozent der Deutschen nutzt das Internet

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2. Auf die Frage, welche Webseiten die Menschen aufsuchen, dominiert Google den Mindset eindeutig.

Während Web 2.0 Angebote wie Wikipedia oder StudiVZ erwartungsgemäß von jungen Menschen oft genannt werden, scheint Online-Banking vor allem bei älteren Menschen beliebt zu sein. Interessant sind auch die Altersunterschiede bei den Portalen: Web.de scheint eine jüngere Zielgruppe zu haben als T-Online. Das Ergebnis deckt sich mit einer Studie, die Web.de in Auftrag gegeben hat.

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3. Unterhaltungsangebote werden eher selten genutzt

Musik- oder Videodownloads, Online-Spiele oder Internetfernsehen sind kaum verbreitet. Vier von fünf Onliner nutzen diese Angebote nie.

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4. Online-Shopping, Reisebuchungen und Online-Banking sind die am weitesten verbreiteten Transaktionen im Netz

Shopping per Mausklick hat sich etabliert. Schließlich sind Amazon und Ebay schon mindestens 10 Jahre in Deutschland aktiv. In dieser Zeit wurden auf dem Ebay-Marktplatz Produkte im Wert von 42 Milliarden Euro gehandelt.

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5. Die E-Mail beherrscht die Kommunikation – noch

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Dabei gilt: Je jünger und je höher der Bildungsgrad, desto häufiger werden E-Mails geschrieben.

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In der Gruppe junger Menschen gewinnen zudem andere Formen der Kommunikation, zum Beispiel in sozialen Netzwerken, schnell an Bedeutung.

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6. Blogs – wenig Beachtung, geringe Glaubwürdigkeit

3 Prozent der Internetnutzer lesen häufig Blogs, 2 Prozent schreiben Blogs. Die große Mehrheit der Menschen ignoriert Blogs aber noch. 

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Obwohl etwa vier von fünf Internetnutzern keine Blogs lesen, halten rund 40 Prozent der Nutzer Blogs für unglaubwürdig. Sind das nun Urteile oder Vorurteile? Blogs haben in Deutschland offenbar ein Glaubwürdigkeitsproblem.

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Dabei gilt: Je älter die Nutzer, desto weniger glaubwürdig werden Blogs angesehen.

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7. Mediennutzung

Verdrängt das Internet klassische Medien? Die Hälfte der jungen Menschen stimmt der Aussage zu, dass sie wegen des Internet weniger Zeitung lesen. Erschreckend für die Printmedien: Dieser Aussage stimmen auch rund 30 Prozent der Menschen zwischen 30 und 60 zu. (-> Das Internet setzt sich als Informationsmedium durch)

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Links: -> Cebit im Abwärtsstrudel

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Infos von Holger Schmidt zur Netzökonomie auch per ->  Bild zu: State of the Internet


5 Lesermeinungen

  1. <p>Interessant ist die noch...
    Interessant ist die noch immer große Gruppe der Nicht-Nutzer…..woran das liegt?

  2. Entweder die Interpretation zu...
    Entweder die Interpretation zu “E-Mails schreiben” ist genau umgekehrt, oder aber die Grafik enthält einen Fehler; Laut Legende zeigt die Grafik die Teilnehmer der Studie, die noch “NIE” eine E-Mail geschrieben haben. Demnach schreiben mehr Jüngere und Gebildete E-Mails!

  3. FAZ-ht sagt:

    @ Thomas Jackowski: Danke für...
    @ Thomas Jackowski: Danke für den Hinweis. Habe es geändert.

  4. Simon sagt:

    Ich war auf den ersten Blick...
    Ich war auf den ersten Blick erstaunt über die schlechten Ergebnisse zur Glaubwürdigkeit von Blogs. Dann habe ich mir die Statistik noch mal angeschaut: Dort antwortet ein überraschend großer Anteil von 30 – 40 % der Befragten mit “Weiß ich nicht / Kann ich nicht entscheiden”. Das entspricht auch dem, was ich geantwortet hätte: Das hängt vom Blog ab. Nach der Glaubwürdigkeit “der Blogs” zu fragen, macht meiner Meinung nach in einem Medium, das so vielfältig ist, wenig Sinn.
    Einen gewissen Aussagegehalt hat die Umfrage aber trotzdem. Für einen Blogger bedeutet sie, dass er sich das Vertrauen der User (wenn er es denn haben möchte) erst erarbeiten muss. Einen Vertrauensvorschuss gibt es nicht – und wahrscheinlich auch einige Leser, die einem Blog von vornherein mit Misstrauen begegnen.

  5. Viele Professionals der...
    Viele Professionals der Webciety müssen ‘always on’ sein. Das ist ein Problem für die Ausgewogenheit von Berufs- und Privatleben und stresst die meisten. Wer interessiert daran ist, innovative Lösungsansätze für dieses spezielle Problem der Webciety mitzuentwickeln, ist am 3. März auf der CeBIT in Halle 9, Stand A01 ins Innovationslabor der beiden Hasso-Plattner-Institute aus Potsdam und Palo Alto eingeladen. Beide arbeiten übers Netz kreativ zusammen. Mehr dazu unter https://www.hpi.uni-potsdam.de/presse/mitteilung/beitrag/cebit-innovationslabor-macht-mit-design-thinking-it-menschlicher.html.
    Jeder kann zuschauen im Innovationslabor und per Blog Input geben: https://d-school-blog.hpi-web.de

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