Netzwirtschaft

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Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

Doubleclick verliert weitere Kunden

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Doubleclick, der Werbedienstleister von Google, verliert wichtige Kunden. In Amerika ist Platform-A wie erwartet zur Schwestergesellschaft Adtech gewechselt; in Deutschland haben mit Interactive Media (Telekom), Springer und Holtzbrinck gleich drei große Anbieter Doubleclick den Rücken gekehrt.

Doubleclick, der inzwischen zu Google gehörende Werbedienstleister, verliert weitere wichtige Kunden. In den Vereinigten Staaten ist – wie erwartet – die AOL-Werbegesellschaft Platform-A zum Konkurrenten Adtech gewechselt. Adtech ist eine Tochtergesellschaft von AOL. Damit verliert Doubleclick einen seiner wichtigsten internationalen Kunden, denn Platform-A gehört in Amerika, anders als in Deutschland, mit 173 Millionen Unique Usern zu den größten Werbenetzwerken. Adtech-Chef Dirk Freytag wird Senior Vice President von Platform-A, das inzwischen vom ehemaligen Yahoo-Werbechef Greg Coleman geleitet wird.

Auch in Deutschland hat Doubleclick einen weiteren wichtigen Kunden verloren. Holtzbrinck hat sich zum Wechsel entschlossen. Alle drei VZ-Netzwerke, also StudiVZ, SchülerVZ und MeinVZ, arbeiten nun mit Adition zusammen, einem deutschen Anbieter, an dem United Internet beteiligt ist. Schon im vergangenen Jahr ist mit Interactive Media, der Vermarktungsgesellschaft der Deutschen Telekom, ein großer Kunde Richtung Adtech verschwunden. Auch die Werbung in den Spinger-Webauftritten Bild.de und Welt.de wird nicht mehr von Doubleclick, sondern von Adtech ausgeliefert. Dagegen hat Doubleclick OMS als Kunden gewonnen.

Die gesamte Werbebranche schaut zurzeit nervös auf die Zusammenarbeit zwischen Google und Doubleclick. Sie befürchtet, dass Google mit Doubleclicks Hilfe seine dominante Position im Suchmaschinenmarketing auch auf die Display-Werbung erweitern möchte. Aus diesem Grund hat sich United Internet an Adition beteiligt. Ende des vergangenen Jahres hat UI seinen Vertrag mit Doubleclick allerdings verlängert.

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Infos zur Netzökonomie auch per ->  Bild zu: Doubleclick verliert weitere Kunden


1 Lesermeinung

  1. Sebastian sagt:

    Endlich. Das Google-Bashing...
    Endlich. Das Google-Bashing und Mobbing verlässt die verbale Theorie um sich endlich der schmerzhaften Praxis anzunehmen. Das Doubleclick jetzt so zurückgewiesen wird, ist im Zusammenhang mit der Nervosität des Marktes, ein guter Augenblick die Renaissance des Händereibens einzuleiten.

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