Netzwirtschaft

United Internet verzichtet auf Marktanteile

Bild zu: United Internet verzichtet auf MarktanteileNach einem Jahr als Hasardeur mit teuren, aber erfolglosen Investitionen in Freenet und Versatel tritt United-Internet-Chef Ralph Dommermuth (Foto) nun auf die Bremse. Im ersten Quartal hat er keinen neuen DSL-Kunden dazugewonnen, weil ihm die Kundenakquisitionskosten der Konkurrenten einfach zu hoch sind. “Uns ist wichtig, im DSL-Geschäft weiter Geld zu verdienen. Deshalb verzichten wir weiterhin auf zu teure Vertriebskanäle und nehmen notfalls in Kauf, ein wenig Marktanteile zu verlieren. Das Wachstum wird in diesem Jahr vor allem bei der Telekom, Vodafone und den Kabelnetzbetreibern anfallen”, sagte Dommermuth der FAZ. Schon im vergangenen Jahr waren die Telekom, Vodafone und die Kabelnetzbetreiber schneller gewachsen als United Internet. Die Kundenzuwächse im DSL-Segment des Unternehmen gehen stetig zurück.

Auch wegen des nachlassenden Online-Werbegeschäfts entwickelt sich der Umsatz weniger dynamisch. Investitionen in das Hosting-Geschäft sollen das Geschäft in diesem Jahr aber wieder ankurbeln. 

Mit der Vermarktung der schnellen VDSL-Anschlüsse hat es Dommermuth nicht eilig. Das Vorleistungsangebot der Deutschen Telekom findet er inakzeptabel. „Mit dem Telekom-Angebot kann niemand arbeiten. Denn zu den 30 Euro im Monat kommen noch die Traffic-Kosten, die sich zum Beispiel bei drei Stunden Fernsehen am Tag auf über 70 Euro im Monat addieren. Insgesamt müsste ein Anbieter mehr als 100 Euro an Vorleistung im Monat an die Telekom zahlen. Das wird niemand ernsthaft in Erwägung ziehen”, sagte Dommermuth. „Aber solange die Telekom so wenige VDSL-Anschlüsse verkauft – ich schätze die Zahl auf höchstens 100.000 bisher – bleibe ich gelassen”.

 

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