“Share Economy” war das Motto der Next09. Bei aller Begeisterung über das Teilen der Informationen und Inhalte im Web 2.0 bleibt aber häufig die Qualität auf der Strecke. “Ich muss nicht wissen, was Du am Abend gegessen hast. Ich muss auch nicht wissen, wann Du am Abend ins Bett gegangen ist”, kritisierte Brian Solis, Mr. PR 2.0, die geballte Ansammlung an Belanglosigkeiten, die Twitter überfluten. Er erinnerte die Netzwerker daran, dass alle Einträge öffentlich sind und auch später wieder gefunden werden. “At the end of the day: We are what we share”, sagte Solis.
Brian Solis
Prof. Jeff Jarvis propagierte die “Link Economy”, die die “Content Economy” ablöst. Sein Credo: “Google ist nicht der Feind, Google ist das Modell”, sagte Jarvis. Verlage sollten von Google lernen, wie das Internet funktioniert. Links zeigen den wahren Wert eines Inhaltes. Sein Paradebeispiel ist der britische Guardian, die Web-Fabrik, die ihre Inhalte per API zur Vergügung stellt. Allerdings knüpft der Guardian die Nutzung der APIs an drei Bedingungen: Die Webseiten müssen die Marke des Guardian zeigen, die Inhalte täglich aktualisieren und dem Guardian-Werbenetzwerk beitreten. Smart.
Jeff Jarvis
Maria Sipka, CEO des spanischen Unternehmens Linqia, misst die Gespräche, die in 2000 sozialen Netzwerken über Unternehmen geführt werden und berät Unternehmen, wie sie in den Netzwerken agieren sollen.
Maria Sipka
Pauschal-Kritiker Andrew Keen warf den Unternehmen im Silicon Valley pauschal vor, Monopole anzustreben. “Je weiter ich vom Silicon Valley weg bin, desto mehr mögen sie, was ich sage”, meinte Keen. Nur ein Unternehmen fand Gnade in seinen Augen: Twitter. “I like Twitter. It’s creating community”, sagte Keen.
Andrew Keen
Katarina Skoberne von Openad betreibt ein Netzwerk von Werbern, die über 125 Länder verteilt sind. Den Gedanken der Share Economy folgte sie nur bedingt. “Teílen ist gut, Aber es muss sichergestellt sein, dass man für seine Arbeit bezahlt wird”, sagte Skoberne.
Katarina Skoberne
Er war die Überraschung des Tages: Andreas van de Castel, Ex-StudiVZ-ler, ist Mitarbeiter Nr.1 von Facebook in Deutschland. Er hat den Titel des Country Manager Marketing Germany. Ein Geschäftsführer wird aber weiterhin gesucht.
Andreas van de Castel
Ian Forrester erklärte die Internet-Strategie der BBC. Das Motto lautet auch bei den Briten: Sharing Information. Kann sich die BBC aber nur leisten, weil es ein öfentlicher Sender ist.
Ian Forrester
Die Drei vom sozialen Netzwerk: Markus Berger-de Léon (StudiVZ, links), Kevin Eyres (LinkedIn) und Stefan Groß-Selbeck (Xing) sollten eigentlich darüber sprechen, welches Netzwerk gewinnen wird. Die drei Herren fanden aber, dass genug Platz für alle Netzwerke sei.
Christian Leybold vom Risikokapitalfinanzierer BV Capital sieht schwere Zeiten für die Start-ups aufziehen, da die VCs den Konjunktur hinterherlaufen. Mangels Exit-Möglichkeiten in Europa wird es für viele junge Unternehmen schwer, die notwendige Anschlussfinanzierung in diesem Jahr zu bekommen.
Christian Leybold
Marco Börries is back. Nach vier Jahren Yahoo ist der erfolgreiche Gründer wieder zurück in Hamburg und – gründet. Gleich zwei Unternehmen stehen auf seiner Agenda. Es dauere aber noch 9 bis 12 Monate, bis die Software fertig sei, sagte Börries.
Marco Börries
Mein Fazit: Die besten Informationen gab es eindeutig auf den Fluren. Mein Erkenntnisgewinn aus den Vorträgen fand ich aber eher begrenzt.
Fotos: Holger Schmidt
Irre banal. Telefonbuch. Bei...
Irre banal. Telefonbuch. Bei aller Liebe zu google, man muss selbst fragen. Ohne den Menschen geht es nicht und nicht alles ist gleich.
Ist war eigentlich wie bei...
Ist war eigentlich wie bei allen Konferenzen die ich die letzten Jahre besucht habe (und mit Sicherheit wird es auch bei allen künftigen so sein). Das Rahmenprogramm steht deutlich hinter den Gesprächen die diese Web2.0 Klassentreffen so mit sich bringen.
Der große Gewinner der Veranstaltung war Twitter und das aufgelegte internationale Flair der Veranstaltung trug dazu bei. Wen wundert es, dass 80% der Zuhörer beginnen mit ihren elektronischen Geräten zu spielen, wenn es anstrengender ist dem fremdsprachigen Referenten zuzuhören als die deutsche Zusammenfassung im Twitterbackchannel zu lesen?
Bis zur next10 ;-)