150 regionale Tageszeitungen und Stadtportale haben die Vermarktung ihrer Internetseiten im Unternehmen OMS gebündelt und mit dem Verkauf der Online-Werbung begonnen. „„Zusammen erreichen die Internetseiten der regionalen Tageszeitungen 9,2 Millionen Menschen. Die Tageszeitungskombi der OMS gehört damit zu den größten Online-Angeboten in Deutschland”, sagte der Geschäftsführer Matthias Wahl dieser Zeitung. Zu OMS gehören zum Beispiel die Blätter der Verlage Dumont, Madsack, Ippen und WAZ sowie Stadtportale wie Berlinonline.de und Hamburg.de. Bisher wurden die Internetseiten der Regionalzeitungen von der United-Internet-Gesellschaft Adlink mit vermarktet.
„Im Vergleich zu den klassischen Medien geht es der Internet-Werbung vergleichsweise gut. Wir erwarten 5 bis 10 Prozent Wachstum in diesem Jahr”, sagte Wahl. Er hofft, dass hochwertige redaktionelle Umfelder vor allem die Werbekunden anlocken, die national werben wollen. Ende des Monats soll zudem ein Partner vorgestellt werden, der die Werbung exakt an die gewünschte Zielgruppe ausliefern kann. Dieses sogenannte Targeting gilt in vielen Verlagen als bestes Mittel, um mit den Suchmaschinen konkurrieren zu können. „Der Trend zur erfolgsbasierten Werbung ist typisch für eine Krise, weil diese auf den direkten Abverkauf zielt. Von der Verlagerung aus den klassischen Medien ins Internet wird aber auch die graphische Werbung profitieren”, sagte Wahl. Als möglicher Partner gilt der Berliner Anbieter Nugg.ad, der gerade erst einen Vertrag mit dem Axel Springer Verlag abgeschlossen hat. Allerdings wird in der Branche auch spekuliert, dass Springer Nugg.ad ganz übernehmen könnte, was Nugg.ad allerdings dementiert.
Wahl kann sich auch vorstellen, als Clearingstelle für Videoinhalte zu arbeiten. Die Produktionskosten für die Videos sind hoch und lassen sich nur wieder hereinspielen, wenn das Video auf möglichst vielen Seiten angeboten wird. Wie alle großen Anbieter öffnet sich auch OMS für die Vermarktung weiterer Seiten, um die Reichweite weiter auszubauen. Viele Unternehmen im Markt führen derzeit Kooperationsgespräche, um mehr Nutzer zu erreichen. Erst diese Größe, so das Kalkül, gibt den Anbietern die Chance, gegen die Suchmaschine Google zu konkurrieren, die nach Ansicht von Marktkennern schon 60 Prozent des gesamten Online-Werbemarktes beherrscht.
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