Vorsteuerergebnis gesunken, Werbegeschäft eingebrochen: Das Online-Geschäftsnetzwerk Xing kommt zwar besser durch die Wirtschaftskrise als die rein werbefinanzierten Internetunternehmen, dennoch sind die Bremsspuren in der Bilanz inzwischen deutlich zu erkennen.
Der Umsatz ist im ersten Quartal um 43 Prozent auf 10,76 Millionen Euro gestiegen. Das bedeutet eine Halbierung des Wachstumstempos im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank im ersten Quartal sogar leicht auf 2,47 Millionen Euro nach 2,53 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Der Umsatz mit der Online-Werbung ist zwischen Januar und März um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen; gegenüber dem vierten Quartal hat sich der Werbeumsatz sogar halbiert. Der Umsatz mit den Stellenanzeigen ist auf 1,2 Millionen Euro gestiegen; das bedeutet einen Anstieg um knapp 10 Prozent gegenüber dem vierten Quartal.
Robust entwickelt sich das Geschäft mit den Mitgliedsbeiträgen der inzwischen 601.000 zahlenden Xing-Nutzer, die im vergangenen Jahr um 50 Prozent auf 8,68 Millionen Euro geklettert sind. In Spanien, Türkei oder Italien ist der Umsatz in den vergangenen zwölf Monaten allerdings nur um 4 Prozent auf 512.000 Euro gestiegen. Die Umwandlung der Mitglieder der übernommenen Netzwerke in zahlende Xing-Mitglieder ist offenbar schwieriger als erhofft.
Unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Stefan Groß-Selbeck hat Xing vor allem in die Entwicklung neuer Produkte investiert. (-> Xing setzt auf Technik statt Akquisitionen) Die Zahl der Mitarbeiter ist binnen Jahresfrist um 90 Prozent auf 239 gestiegen. Das Unternehmen bekommt auch einen neuen Finanzchef: Ingo Chu wechselt wechselt von Bertelsmann zu Xing und wird Nachfolger von Eoghan Jennings.
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