In der Krise sind auch die Wachstumskräfte des Online-Geschäftsnetzwerkes Xing erlahmt. Im zweiten Quartal ist der Umsatz des Unternehmens gegenüber dem ersten Quartal nur noch geringfügig auf 10,79 Millionen Euro gestiegen. Verantwortlich dafür sind vor allem die Rückgänge in den Geschäften mit der Online-Werbung und den Online-Stellenanzeigen. „Xing hat die Wirtschaftskrise im Jobs-Bereich im zweiten Quartal stärker gemerkt als im ersten Quartal“, sagt Xing-Chef Stefan Groß-Selbeck. Auch in der Online-Werbung trifft die Krise das Unternehmen jetzt ungeschützt: „2008 haben wir eine hohe Garantiesumme von unserem Online-Werbevermarkter bekommen. Diese Garantiesumme ist für 2009 deutlich geringer, sagte Groß-Selbeck.
Aber auch der Umsatz mit den zahlenden Kunden legte mit 6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal schwächer zu als im vergangenen Jahr.
Betrachtet man die Umsatzzuwächse gegenüber dem Vorquartal, fällt ein Rückgang der Wachstumsdynamik schon seit dem vierten Quartal 2007 auf.
Aufgrund der hohen Investitionen in Mitarbeiter und Technik ist auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im zweiten Quartal 2009 gesunken. Das Vorsteuerergebnis (EBT) betrug im zweiten Quartal nur noch 877.000 Euro, nachdem im Vorjahr noch 2,18 Millionen Euro erzielt wurden.
Obwohl das Unternehmen erst kürzlich die Zahl von acht Millionen Mitgliedern überschritt, scheint nur ein kleiner Teil der neuen Mitglieder für die Zusatzdienste der Plattform zahlen zu wollen. Auch dafür gibt es von Groß-Selbeck eine Begründung: „Wir haben in unseren Auslandsmärkten die Basismitgliedschaft bewusst aufgewertet, um die Aktivität zu erhöhen. Damit haben wir die Anreize für eine Premiummitgliedschaft reduziert. In Deutschland ist der Anteil der zahlenden Mitglieder sehr stabil mitgewachsen”. Im Ergebnis wächst die Zahl der zahlenden Premiummitglieder (im Vergleich zum Vormonat) aber immer langsamer.
Dennoch ist die Öffnung des Unternehmens für externe Entwickler und auch das beschleunigte Innovationstempo der richtige Weg, um im Internetmarkt mit den amerikanischen Netzwerken mithalten zu können.
Negative Meldungen verkaufen...
Negative Meldungen verkaufen sich wohl noch immer besser ?
In Anbetracht der allgemeinen Umstände in der Wirtschaft und den Aktivitäten von XING, ist das Erzielen von Gewinn noch immer ein sehr großer Erfolg.
Allerding habe ich an anderer Stelle gelesen, dass z.B. Funktionen wie “Mitglieder die Sie vielleicht kennen könnten” u.a für die hohen Kosten verantwortlich waren. Ohne zu wissen, welche “künstliche Intelligenz” dahinter steckt, sehe ich die Kosten hierfür eher im unteren Bereich.
Wie auch immer .. XING macht wirtschaftlich noch alles richtig.
Marco
Für alles ist die Krise ja...
Für alles ist die Krise ja nun auch nicht verantwortlich. Speziell bei Xing würde ich dies wohl eher auf starke (und kostenlose) Konkurrenz schieben. Non-Premiummember haben kaum eine Bindung zu dem Portal (außer nervenden Gruppennewslettern) und wieso sollte ich für meine 60 Kontakte dort Geld ausgeben, wenn ich 500 bei Facebook umsonst haben kann?
Interessante Darstellung. Ich...
Interessante Darstellung. Ich schließe mich aber den vorherigen Kommentatoren an. XING ist nach wie vor auf einem guten Weg, wie ich meine. Leider ist unter den Nicht-Premium Mitglieder der Nutzenfaktor noch sehr schwammig, da sich die Kultur der eigenen Arbeit nicht allen Geschäftsfeldern gleich anpasst. Außerdem ist der Markt im Bereich der sozialen Community Anbieter fast verteilt. Wer nicht ständig online arbeitet, der kann sich den Nutzen erst nach und nach erschließen. Manchmal scheuen selbst jahrelang agemeldete Nutzer die Vielfalt, die XING nutzt, sein eigenes Geschäft voranzubringen.
Die erst jüngst gestarteten Applikationen im Partner-Ecosystem sind ein Beweis dafür. Nur sehr wenige HardCore Nutzer arbeiten mit diesen Collaborationtools, die mir schon enorme Effizienz nach kurzer Zeit in mindestens drei Projekten eingebracht haben. Alle Welt spricht über Kosten in der Krise. Die Ausgabe von 5,95 pro Monat und der damit verbundene Nutzen dürften sich bereits am ersten Tag eines Monats amortisieren.
Mir bleibt nur der Aufruf, sich einmal strategischer mit den Möglichkeiten auseinander zu setzen.
Interessant übrigens, was man mit Zahlen machen kann. Hier das Original:
Zitat PM-XING:”Hamburg, 13. August 2009 – Die XING AG (WKN: XNG888) hat im ersten Halbjahr 2009 einen Gesamtumsatz von 21,54 Mio. € erzielt. Dies entspricht einem Umsatzsprung von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (15,91 Mio. €). ”
https://corporate.xing.com/no_cache/deutsch/presse/willkommen/news-detailansicht/article/pressemitteilungbrxing-ag-investiert-in-der-krise-und-steigert-halbjahresumsatz-um-35-prozent/6/a21e9933ae/
Vor einigen Monaten sah ich...
Vor einigen Monaten sah ich XING-Werbung auf bild.de (Skyscraper!). Ich dachte mir: Welche Mitglieder sollen da geworben werden? Es wird Zeit, dass ich meine Premium-Mitgliedschaft kündige. Es wird alles zu kommerziell. Mir fehlt ein humaner, zumindest ein kultureller Ansatz. Oder irgendein Beitrag von XING zur Gemeinschaft, ein Projekt. Aber XING ist nur für sich selbst da. Wie SPIEGEL, wie FAZ, wie BILD, wie TWITTER. Alle wollen nur Medien und Vermittler sein – auch die XING Mitglieder – aber keiner tritt/steht für etwas ein, engagiert sich, setzt Zeichen. So kann es nicht weitergehen.
Stefan Groß-Selbeck
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das war...
Stefan Groß-Selbeck
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das war doch derjenige, der zuletzt bei eBay Deutschlandchef war.
Er ist gegangen oder gegangengenworden nachdem das Geschäft immer schlechter lief. Und er war auch für das herumexperimentieren mit dessen Geschäftsmodell verantwortlich.
Er wurde in den Foren sogar der offensichen Lüge überführt.
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Jetzt darf er sich wohl bei Xing austoben.
Das erinnert einen an einige Manager: jung, dynamisch, erfolglo….