Twitter erhält weitere 100 Millionen Dollar Risikokapital. Die Investition bewertet den Kurznachrichtendienst mit einer Milliarde Dollar. Da das Unternehmen aber noch keinen Umsatz erwirtschaftet hat, ist diese Investition nichts anderes als eine Wette: Schafft es Twitter, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, ohne ein Vorbild zu haben? In der Einzigartigkeit liegt aber gerade der Vorteil: Twitter hat das Netz zu einem „Echtzeitinternet” gemacht, hat Information und Kommunikation nachhaltig revolutioniert – was sich am besten an den Web-Giganten Google und Facebook zeigt, die ihre Systeme jetzt in aller Eile fit für das Turbo-Internet machen. Dass Twitter seine Kraft in dieser frühen Phase auf das Wachstum legt und nicht auf Umsatz, ist angesichts der im Internet dominanten Skaleneffekte logisch. Twitter baut darauf, dass Unternehmen und Werber dort ihre Botschaften verbreiten und bereit sind, dafür zu zahlen. Die Chancen stehen gut. Denn jede vierte Botschaft auf Twitter befasst sich heute mit einem Produkt oder einer Marke. Unternehmen müssen dabei sein, wenn über sie gesprochen wird. Auch Modelle für die Vermarktung spontaner Ereignisse auf Twitter finden mit wenig Phantasie ihren Markt, wie es Tinker.com gerade zeigt. Mit den 100 Millionen Dollar kann sich Twitter Zeit lassen.
Links:
- – Studie der Penn University über Markenkommunikation auf Twitter
- – Twitter bleibt auf Kurs: 20 Prozent Zuwachs in Deutschland
- – Unternehmen tasten sich langsam an das Web 2.0 heran
- – Die Angst der Unternehmen vor Twitter