Das Medienhaus Burda und die Deutsche Telekom haben eine strategische Allianz für Burdas Seite „Bunte.de” geschlossen. „Wir übernehmen von Bunte.de das redaktionelle Angebot für People- und Lifestyle-Themen.
Zudem übernimmt die Telekom die Vermarktung der Seite Bunte.de vom Burda-Vermarkter Tomorrow Focus.
Welte will mit dieser Allianz „Bunte.de” wiederbeleben. „Der Traffic auf Bunte.de war in den vergangenen zwei Jahren stark gefallen – am Tiefpunkt auf weniger als 500.000 Besucher im Monat. Wir werden aber im kommenden Jahr sehr schnell wieder die Millionengrenze überschreiten”, sagte Welte. Auch ein Umbau der Seite soll mehr Besucher anlocken. „Bunte.de ist sicher nicht die hippeste Marke im Netz. Daran wollen wir arbeiten”, sagte Welte. Die Seite soll geöffnet werden, zum Beispiel für Blogs. „Bunte.de war lange Zeit sehr geschlossen. Wir öffnen Bunte.de jetzt für andere Quellen wie Twitter oder Postings von Stars genauso wie für Kommentare unserer User. Das ist ein anderes journalistisches Arbeiten, und dafür haben wir auch Mitarbeiter aus der Web-2.0-Welt an Bord geholt.” Zum Beispiel werden die Twitter-Nachrichten von Stars und Sternchen direkt auf der Seite angezeigt.
Zum 1. Januar wechselt dann die Vermarktung von Bunte.de von Tomorrow Focus zum Telekom-Vermarkter Interactive Media. „Die Partnerschaft mit der Telekom bietet für uns insgesamt einige Vorteile, die Tomorrow Focus als in erster Linie Vermarkter nicht liefern kann. Von zentraler Bedeutung für uns ist dabei die qualifizierte Reichweite, die wir durch die tiefe Integration in das T-Online-Portal bekommen”, sagte Welte, der keine Umsatzziele nennen wollte.
Auch intern hat Welte aufgeräumt. Die Online-Redakteure wurden aus den Printredaktionen herausgenommen und in einer zentralen Online-Redaktion zusammengefasst. „Ein Internetmedium hat natürlich einen wesentlich schnelleren Rhythmus als eine Wochen- oder Monatszeitschrift. Deshalb haben wir die redaktionelle Produktion von Bunte.de beschleunigt und sind dabei, Bunte.de komplett zu erneuern”, sagte Welte. Die inhaltliche Hoheit sieht Welte in der Printredaktion. „Die Online-Redaktion funktioniert nicht ohne die Bunte-Printredaktion. Die Online-Redaktion ist dabei eigentlich das Kompetenzzentrum für die digitale Verbreitung der Inhalte, die zu einem wesentlichen Teil aus der Printredaktion kommen. Die Chefredakteurin von Bunte entscheidet mit dem Online-Programmdirektor, welche Geschichten so haltbar sind, dass wir sie für die nächste Print-Ausgabe zurückhalten können, und welche Nachricht sofort publiziert werden muss”, erklärt Welte die künftige Zusammenarbeit. Ein Verkauf der Inhalte, der von vielen Verlagen diskutiert wird, hält Welte nicht für sinnvoll. „Ich glaube nicht an Pay Content. Inhalte einzuschließen ist gegen die Natur des Netzes. Es ist unsinnig, diese Diskussion wieder zu führen. Ähnlich unsinnig ist die Diskussion, Google von Internetseiten auszusperren. Google ist die nicht zu negierende Dominanz im Netz. Vorstellbar sind für mich bestenfalls Pay-Modelle auf dem iPhone”, sagte Welte.
Für die Telekom ist die Kooperation mit Bunte.de ein Modell für weitere Allianzen. „Wir sind stark in der Inhalte-Aggregation und Distribution. Wir sind keine Inhalte-Produzenten. Das ist nicht unsere Strategie”, sagte Eisenächer.
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