“Light can travel around the world in 1/10th of a second, and we won’t rest until the speed of light is the only barrier to getting good search results to you”. Amit Singhal / Google
Die Geschwindigkeit der Suche war schon immer ein Kern in Googles Strategie. Eine halbe Sekunde durfte eine Suche dauern, sonst verlieren die Nutzer die Lust. Als Google die Universal Search einführte, hat das Unternehmen eine komplett neue Infrastruktur gebaut, damit die Ergebnisse aus mehreren Google-Suchen (Web, Video, News…) weiterhin nicht länger als eine halbe Sekunde auf sich warten ließen. Nun wird Google noch schneller und führt die Echtzeit-Suche ein: Tweets aus Twitter oder öffentliche Einträge in Facebook, MySpace oder Friendfeed werden in Echtzeit zu Google übertragen und in der Rubrik “Latest results” angezeigt, wie Marissa Mayer (Foto) von Google in Kalifornien erläuterte. Wer also wissen will, wie aktuell die Schneebedingungen in seinen Urlaubsort sind oder woher die laute Musik aus dem Park kommt, findet in der Google-Suche die relevanten Echtzeitinformationen aus dem Web 2.0, wie das Video zeigt. In Deutschland soll die Echtzeit-Suche im kommenden Frühjahr eingeführt werden.
Google kann die Echtzeit-Inhalte nur deshalb so schnell zeigen, weil der Suchroboter nicht Millionen von Websites absuchen muss, sondern die Inhalte von wenigen Seiten zur Verfügung gestellt bekommt. Die eigentliche Aufgabe ist das Filtern der vielen Millionen aktuellen Inhalte, um die relevanten Tweets oder Einträge zu finden. Die Grafik zeigt, welche Parameter das Filtern bestimmen. Noch allerdings scheinen die Ergebnisse nicht wirklich gut zu sein. Die meisten Treffer kommen von Twitter, aber die Relevanz ist nur schwer erkennbar. Hier eine Beispiel. Dennoch wird die Echtzeit-Suche das Internet sicher verändern – und vor allem Twitter helfen, neue Nutzer zu finden. Denn Twitter ist damit auf der großen Bühne – und heraus und der Nische.
Für Google ist die Echtzeitsuche ein großer Sprung. Denn das Unternehmen war mit dem Aufkommen von Facebook und Twitter in die Defensive geraten, weil die Nutzer dort immer mehr Zeit verbrachten und dort auch relevante Suchergebnisse fanden. Die Google-Chefs haben ihre Mitarbeitern in den vergangenen Monaten daher vehement angetrieben, eine Echtzeitsuche zu entwickeln. Dass Facebook und Twitter ihre Inhalte Google zur Verfügung stellen und sich damit faktisch aus dem Geschäft zurückziehen, zeigt auch, wie wenig Chancen sie sich gegen Google ausgerechnet haben.
Google hat aber noch eine zweite spannende Ankündigung auf Lager gehabt: Google Goggles, eine visuelle Suche, die auf einer Bilderdatenbank und der Satellitennavigation GPS beruht. Die Nutzer können mit ihrem Android-Telefon ein Produkt fotografieren oder ein Gebäude anvisieren – Google Goggles sagt, was es ist.
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Real-Time hin-oder-her, 70%...
Real-Time hin-oder-her, 70% aller Usern verstehen nicht was für Ergebnisse man da gelistet bekommt…
Visuelle Suche übers Mobile...
Visuelle Suche übers Mobile ist jetzt nicht DIE Neuheit. Apps wir Pongr, kooaba oder SnapTell können vieles davon schon lange – und auch auf dem iPhone.
Mit dem Unterschied, dass...
Mit dem Unterschied, dass Google auch was findet.
also die echtzeit-suche ist...
also die echtzeit-suche ist für mich noch nicht vollständig entwickelt, da die problematik darin bestehen dürfte, dass die “user” vom google-filter abhängig sind und da es um so schwieriger sein wird, relevante suchergebnisse zu finden, je breiter die informationen gestreut werden (anzahl der sender) und je segmentierter die “user” in diesem bereich suchen möchten.
google goggles hört sich allerdings wieder sehr interessant an, da die suche stark individualisiert wird und zwar in real-real-time, wobei sich das erste “real” auf die suche in der “wirklichen” welt bezieht.
viele grüße
"Die Nutzer können mit ihrem...
“Die Nutzer können mit ihrem Android-Telefon ein Produkt fotografieren oder ein Gebäude anvisieren – Google Goggles sagt, was es ist.”
Und in drei Jahren funktioniert das Ganze dann auch mit Gesichtern und niemand hat mehr den Hauch von Privatshäre übrig.
@Sebarashii: Google kann nur...
@Sebarashii: Google kann nur Gesichter finden, die auch im “Internet” als Quelle zu finden sind –> Wer Daten von sich veröffentlicht ist also quasi selber Schuld ;-)
Zur Frage in wie Weit die Datenfreiheit im Internet beschränkt werden solle, empfehle ich einen aktuellen Artikel unseres Innenministers de Maizière in der “Welt”: https://www.tz-online.de/nachrichten/politik/innenminister-vertrauenskrise-internet-ueberwinden-551927.html
Viele Grüße