Netzwirtschaft

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Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

"Apps sind ein Übergangsphänomen"

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Nach zehn Jahren hat das mobile Internet den Durchbruch endgültig geschafft. In wenigen Jahren wird es eine Milliarde internetfähige Handys auf der Welt geben. Angetrieben wird das mobile Internet von einem Produkt, dessen Zukunft sehr fraglich ist: der App.

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Steve Jobs, der Vater der modernen Apps.                                          Foto: Getty Images

Apps sind das Symbol für den Erfolg des mobilen Internet. Mehr als 10 Milliarden dieser mobilen Anwendungen werden die Nutzer in diesem Jahr auf ihre Smartphones laden. In zwei Jahren könnten es schon 50 Milliarden Apps sein, erwarten Marktforscher. Was für die einen die industrielle Revolution im Mobilfunkmarkt bedeutet, sehen andere als technisch limitiertes Übergangsphänomen. „Apps wird es nur so lange geben, bis die mobilen Browser leistungsfähiger und die Datenverbindungen schneller sind. Apps sind ein Übergangsphänomen”, sagt Carsten Frien, Geschäftsführer von Madvertise, einem Marktplatz für mobile Werbung. Fünf bis sechs Jahre gibt er diesen plattform-eigenen, sogenannten nativen Apps noch. Dann werde das offene Internet an ihre Stelle treten. Noch haben die Apps aber Vorsprung: 54 Prozent der Smartphone-Besitzer in Deutschland nutzen Apps; nur 50 Prozent setzen ihren Browser ein, hat das Marktforschungsunternehmen Comscore gemessen.

Obwohl die App-Economy boomt und Milliarden in den App-Stores umgesetzt werden – technisch gesehen sind Apps von gestern: Damit die Anwendung gut funktioniert, muss sich der Nutzer jede Software einzeln auf sein Mobiltelefon laden. Da es Dutzende von App-Stores, konkurrierende Betriebssysteme und Hunderte verschiedene Handys gibt, muss eine App in vielen verschiedenen Versionen entwickelt werden. Das macht nicht nur Produktion und Marketing teuer, sondern mindert auch die Chance, eine große Reichweite zu erzielen. Entsprechend konzentrieren sich die Entwickler auf die größten Plattformen; alle kleinen Plattformen sind daher gezwungen, die Entwickler mit Geld zu ködern, um ihre App-Stores zu füllen. Erlangt der Anbieter eines App-Stores zudem eine (zu) große Marktmacht, kann er als Türwächter die Bedingungen für die Entwickler wie Verlage oder Spieleproduzenten diktieren, wie es Apple gerade versucht.

„Um ein breites Publikum zu erreichen, müssen Entwickler Apps für verschiedene Plattformen schreiben, was zusätzliche Kosten bedeutet. Das mobile Web bietet sich als Lösung an”, sagt Saverio Romeo, Analyst bei Frost & Sullivan. Wenn die Anwendung in einem Web-Browser läuft, genügt eine einzige Version, auf die alle Nutzer zugreifen können. HTML5 heißt das Zauberwort der Web-Fraktion. Diese neueste Version der Hypertext Markup Language könnte die große Herausforderung für die App-Economy werden. Zwar lassen sich mit HTML5 noch nicht so schöne Apps für das ganze Web wie für die einzelnen Plattformen bauen, doch die ökonomischen Vorteile liegen klar auf Seiten der offenen Variante. Parallel zum Entwicklungsaufwand sinkt auch die Abhängigkeit vom Betreiber des App-Stores. Das stationäre Internet hat genau diesen Weg zu einer offenen Plattform genommen, in der Nutzer auf alle Anwendungen mit Hilfe eines Browsers zugreifen können. Mit dem Aufkommen schneller Breitband-Verbindungen und leistungsfähiger Browser hatte proprietäre Software, deren prominentestes Beispiel AOL war, weitgehend ausgedient.

Doch die nativen Apps haben im Mobilfunk einen starken Fürsprecher: Apple. Das Unternehmen ist Pionier und klarer Marktführer in der App-Economy. Apple verdient prächtig mit dem Verkauf der Geräte, der Beteiligung an den App-Verkäufen und bald auch an der mobilen Werbung, für die das Unternehmen mit der Übernahme von Quattro Wireless seine Werbeplattform iAd aufgebaut hat. Aufgrund seiner Marktmacht kann das Unternehmen weitgehend diktieren, welche Apps auf „seinen” iPhones und iPads laufen, wie hoch es an den Umsätzen der App-Entwickler beteiligt wird und welche Unternehmen in seinen Apps Werbung verkaufen dürfen. Zudem nimmt Apple den App-Entwicklern auch noch die direkte Kundenbeziehung weg. Eine Demonstration dieser Macht bekam gerade das amerikanische Magazin „Time” zu spüren. „Time” wollte innerhalb seiner iPad-App Abonnements verkaufen – auf eigene Rechnung und an Apple vorbei. Die Kunden mussten sich die App zwar ganz normal im Apple-Laden herunterladen, doch für den Abschluss des Abonnements sollte der Geschäftspartner „Time” heißen – und nicht Apple. Obwohl das Modell abgesprochen war, stoppte Apple die App in letzter Minute und verbot den Verkauf der Abonnements nach diesem Verfahren. Die Verlage sind alarmiert.

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Google, der andere große Spieler im Mobilfunkmarkt, verfolgt eigentlich die gegenteilige Strategie, auch wenn das Unternehmen mit dem Betriebssystem Android und dem dazugehörigen Android-Markt scheinbar ähnlich agiert. Aber Google kann auf Dauer kein Interesse an einer fragmentierten, derart verschlossenen App-Economy haben. Denn erstens können Googles Suchmaschinen fremde Apps nicht durchforsten, was eine Übertragung des erprobten Google-Modells aus dem stationären in das mobile Internet verhindern könnte. Und zweitens wird die Google-Suche weniger wichtig, wenn die Nutzer direkt zur gewünschten Anwendung kommen, indem sie auf eine App tippen. Google braucht also ein offenes mobiles Internet, das am besten genauso funktioniert wie das stationäre Netz, und treibt daher die Entwicklung von HTML5 voran. Der Aufbau des Betriebssystems Android und der dazugehörigen App-Infrastruktur bedeutet für Google eigentlich nur die Absicherung, falls sich die nativen Apps am Ende doch gegen das offene Internet durchsetzen sollten. Daher ist der Trick, Android zu verschenken, durchdacht, denn nur auf diese Weise kann sich das System so schnell verbreiten, dass es Apple und seinen genialen Technikern Paroli bieten kann. Die Rechnung scheint aufzugehen. Um 886 Prozent ist die Zahl der Android-Geräte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr gestiegen, hat das Marktforschungsunternehmen Canalys ermittelt. Apple hat nur ein Wachstum von 61 Prozent erzielt. Noch liegt Apple vor Google, aber schon 2012 könnte sich die Reihenfolge umdrehen, erwartet das Marktforschungsunternehmen Gartner. Das iPad könnte Apples Vorsprung ausbauen, doch wahrscheinlich schon gegen Jahresende wird auch Google einen eigenen iPad-Konkurrenten auf den Markt bringen, um das mobile Werbegeschäft weiter voranzubringen.

In welchen Dimensionen Google dabei denkt, ließ gerade der Vorstandschef Eric Schmidt anklingen. „Wenn es eine Milliarde Menschen gibt, die Android nutzen, warum sollten wir damit kein Geld verdienen? Dafür reichen schon 10 Dollar je Nutzer im Jahr”, sagte Schmidt in einem Interview. Das wären dann 10 Milliarden Dollar, die Google im mobilen Internet verdienen will – vor allem mit Werbung. Einen Grundstein für den Erfolg hat das Unternehmen schon gelegt: 98 Prozent aller Suchanfragen auf Mobiltelefonen entfallen heute auf Google, hat das Marktforschungsunternehmen Statcounter gemessen. Einen weiteren Grundstein hat Google dazugekauft, nämlich die mobile Werbeplattform Admob für 750 Millionen Dollar. Und in sein erfolgreiches Werbesystem Adwords hat Google gerade eine Ortskomponente eingebaut, damit die Werbung auf den Mobiltelefonen am gerade passenden Ort ausgeliefert werden kann. Wer – wie Eric Schmidt – diesen Masterplan im Kopf hat, braucht auf das Kleingeld aus dem Verkauf des Betriebssystems keinen Wert zu legen.

Die lange Zeit geltende Hürde für die mobile Werbung, nämlich die zu geringe Verbreitung der internetfähigen mobilen Geräte, scheint jetzt endgültig überwunden zu sein. Allein in Deutschland haben inzwischen neun Millionen Menschen ein Smartphone in der Tasche, mit dem sich bequem unterwegs E-Mail abrufen, im Internet surfen oder twittern lässt. Jedes dritte Mobiltelefon, das in diesem Jahr in Deutschland verkauft wird, ist ein solches Gerät, erwartet der Branchenverband Bitkom. „Das mobile Internet und damit die mobile Werbung sind ganz klar an einem Tipping-Point angekommen. Nachdem sich das Thema zehn Jahre lang nicht bewegt hat, herrscht jetzt Aufbruchstimmung”, sagt Frien. Noch ist der Markt für mobile Werbung klein, wächst aber sehr schnell. „In diesem Jahr wird die grafische Handy-Werbung in Deutschland um 80 bis 100 Prozent auf netto 25 bis 30 Millionen Euro zulegen”, schätzt Dirk Kraus, Vorstandschef des Handy-Werbers Yoc. Weiteres Wachstum ist quasi garantiert, denn mit der Zahl der Smartphones steigt auch die Werbefläche. Bis 2012 – schätzt TNS Infratest (PDF) – wird sich die Zahl der Smartphone-Besitzer hierzulande mindestens verdoppeln. Dann werden schon 22 Prozent der Deutschen ein solches Gerät besitzen. In diesen Zahlen sind die neuen Tablet-Computer wie Apples iPad noch nicht einmal mitgerechnet. Nach Schätzungen von Marktforschern wird der mobile Werbemarkt nur einige Jahre benötigen, um so groß wie der Online-Werbemarkt zu werden, der in diesem Jahr immerhin rund 60 Milliarden Dollar Umsatz erreichen wird. Das entspricht etwa 14 Prozent des gesamten Werbemarktes.

Bis das mobile Internet nicht nur von der digitalen Avantgarde, sondern auch von der breiten Masse angenommen wird, muss allerdings noch einige Überzeugungsarbeit geleistet werden, denn nicht wenige Handynutzer sind noch skeptisch. 30 Prozent der Nichtnutzer in Deutschland sehen zum Beispiel keine persönlichen Vorteile im mobilen Internet. Dieser Wert schrumpft allerdings dramatisch auf 6 Prozent zusammen, wenn die Menschen erst einmal ein Smartphone in den Händen gehalten haben. Haupthindernis sind aber die Kosten: 68 Prozent der Nichtnutzer und 41 Prozent der Nutzer halten das mobile Internet für zu teuer, hat TNS Infratest ermittelt. Zum Beispiel kostet Apples neues Flaggschiff, das iPhone 4 mit 32 Gigabyte Arbeitsspeicher, ohne Vertrag heute rund 700 Euro. Wer bei der Deutschen Telekom das iPhone 4 mit Vertrag bestellt, muss für Gerät und unbegrenztes Surfvergnügen zwei Jahre lang mit mindestens 58 Euro im Monat rechnen – Telefonate in andere Handynetze noch nicht einmal mitgerechnet. Doch die Preise fallen und Vergleiche lohnen, denn immer mehr Unternehmen drängen in den Markt, heizen den Wettbewerb an. Zuletzt hat der DSL-Anbieter 1&1 mit einem Kampfpreis die Arena betreten: Für 40 Euro im Monat bekommt der Nutzer eine Flatrate für alle Telefonate im Inland und unbegrenztes Internet inklusive Gerät wie das Wildfire des taiwanesischen Herstellers HTC. Wer nur einen Internet-Pauschaltarif zu seinem normalen Telefontarif dazubucht, ist bei günstigen Netzbetreibern heute mit 10 Euro im Monat dabei. Allerdings drosseln die meisten Anbieter die Übertragungsgeschwindigkeit, wenn ein bestimmtes Datenvolumen überschritten wird. Wie im stationären Internet wird der Wettbewerb aber wohl recht schnell dafür sorgen, dass die Preise weiter purzeln und das mobile Internet weiter an Fahrt gewinnt. Mit oder ohne Apps.

UPDATE:

Noch Angaben von Nielsen hat Android in den Vereinigten Staaten bei den Menschen, die in den vergangenen sechs Monaten ein Smartphone gekauft haben, erstmals Apple überholt. RIM liegt dort noch in Führung; Nokia spielt nur eine kleine Rolle. Im Juli wird sich Apples Anteil mit dem Verkaufsstart für das iPhone4 aber wieder erhöht haben. Da aber weit mehr Android-Geräte auf den Markt kommen, kann Apple seinen Marktanteil meist nur im Quartal des iPhone-Starts erhöhen, verliert aber Anteile in den drei folgenden Quartalen.

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49 Lesermeinungen

  1. dietzej sagt:

    Leider ist der Artikel auf die...
    Leider ist der Artikel auf die technische Sichtweise verengt und preist Web-Applikationen aufgrund ihrer “Offenheit”. Einem Anwender ist diese Offenheit aber egal, er will lediglich die bestmögliche Anwendung haben. Die App ist hier im Vorteil, da sie die Hardware (Sensoren, und ganz wichtig: Bildschirmauflösung), auf der sie laufen soll, “kennt”. Werbe- und Inhaltspublizisten wollen ebenso wissen, wie sich ihre Anwendung am Ende optisch präsentiert. Eine Autowerbung auf einem 10” Display ist eben was anderes als auf einem 3” Mini-Handy-Display, hier geht es um Emotionen! Und bei einem iPad weiß der Produzent eben genau, wie es am Ende aussieht. Vielfalt der Endgeräte wie bei Android ist hier absolutes Gift.
    Und der Artikel blendet aus, woran das “offene” HTML-Internet krankt. Es ist etwas, was für den Anwender interessant ist, für den Produzenten aber Gift: HTML-Anwendungen lassen sich nicht geldbringend vermarken. Wie man es aus dem “normalen” Browser-Internet kennt, geht das hier nur über Accounts mit Passwortabfrage und die Bezahlwege laufen davon getrennt, über diverseste Micropayment-Dienste von Kreditkarte über Paypal & Co. Die Authentifizierung des Anwenders genauso wie die Bezahlung laufen überall verschieden, sind nicht einheitlich und schrecken damit den Benutzer ab.
    Und last not least ist die einheitliche Distribution über einen (!) AppStore gut für Produzenten und Nutzer zugleich. Der Benutzer muß nur einen Marktplatz absuchen und der Produzent hat eine zentrale weltweite Distribution mit klar kalkulierbaren Kosten.
    Geschlossene Systeme sind die Zukunft und mehr als früher muß sich der Benutzer für eine Plattform entscheiden. Dabei ist es für alle Plattformen entscheidend, Alleinstellungsmerkmale zu bekommen. Da sind Crossplattform-Anwendungen unerwünscht und werden sich auch aus Nutzersicht nicht durchsetzen. Denn die schickere, genau auf die Plattform zugeschnittene App lauert jedesmal schon um die Ecke. Mir als iPhone User ists doch wurscht, ob es die App XYZ auch für Android gibt. Ich will die beste App für MEIN Gerät.
    Durchsetzen wird sich das System, wo für die Produzenten mehr Geld um die Ecke kommt. Hier ist das iPhone im Vorteil, weil seine Besitzer zahlungswilliger sind und die Plattform standardisierter und überschaubarer, konsistenter und konstanter ist. Bei Android gibt es leider zu viel Versionsvielfalt (Apps laufen nicht auf zu alten oder zu neuen Versionen), zu unterschiedliche Ausstattungen bei Displays und Sensoren und aus Nutzersicht keinen Kontrolleur der Apps. Erst kürzlich wurde eine Wallpaper-App entdeckt, welche heimlich Nutzerdaten auf chinesische Server übertragen hat.
    “Offenheit” wird zur Falle bei so sensiblen Geräten wie Smartphones, welche haufenweise persönliche Daten in sehr komprimierter Form enthalten, aber aus Resourcengründen keine aufwendigen Sicherheitsprogramme (Malware-Scanner, Firewalls) laufen lassen können. Apps will man schnell herunterladen und sofort nutzen, also darf Schadcode erst gar nicht in einen AppStore kommen. Hier bewährt sich Apples Gatekeeper-Strategie, auch wenn Apple diese natürlich auch aus politischen Gründen betreibt. Der Nebenapekt ist mehr Sicherheit und die benötige ich auf dem Smartphone absolut. Es ist klar, dass dies Publishern wie der FAZ nicht gefällt, aber die Verlage müssen sich damit anfreunden. Sie sind die letzte Bastion, welche noch direkten Kundenzugang hat. Das wird sich ändern. Sie werden reine Inhaltsanbieter, so wie die Netzbetreiber zu reinen Infrastrukturanbietern degradiert worden sind. Apple schaltet sich dazwischen und zieht die Profite heraus. Für mich als Anwender entsteht dafür das beste Gesamtpaket.

  2. veselaj sagt:

    Seit 3 Jahren hat es diese...
    Seit 3 Jahren hat es diese Zeitung gegenüber allen anderen großen überregionalen Blättern nicht geschafft, eine App der FAZ zu programmieren… Warum wohl? Sie reden Apple am liebsten klein und kaputt. Und so müssen sich ach so treuen Leser wie ich mit den kryptischen Internetanzeigen der FAZ-Homepage abmühen, bis man es leid ist und das Abo einfach cancelt. Ein Jammer und Armutszeugnis der FAZ! Dr. M. Boos

  3. airBÄRlin sagt:

    ich glauzbe man sagt an all...
    ich glauzbe man sagt an all time high
    https://www.youtube.com/watch?v=-ohT1LfhC7M

  4. veselaj sagt:

    ...sondern der nutzt sie...
    …sondern der nutzt sie einfach. AppStore sind wie ein Filter in der Masse an überwiegendem Internet-Informationsschrott. Und das ist gut so, dass es den Filter gibt. Wer willschon eine offene Plattform voller Viren, Bugs und anderer Fehler. in dieser Zeitung ist auch schon moniert worden, dass Apple es nicht zulassen will, pornographische Inhalte zu veröffentliche. Das verkauft uns die FAZ, deren Abo ich habe, als Meinungsfreiheit und als Haltung gegen Zensur (gegen die ich auch bin). Aber: Ich bin auch gegen den Internet-Müll. AppStore helfen mir, diesen Müll einzudämmen und sind sehr nützliche Instrumente auf meinem iPhone. Aber inzwischen kenne ich als Radiologe auch die ersten Blackberry-Nutzer mit einer Arthrose in den Daumengelenken, wegen dieser verkrampften Haltung beim Tippen Mails und SMS!!!

  5. FAZ-ht sagt:

    @vesalaj: Die FAZ berichtet...
    @vesalaj: Die FAZ berichtet nicht nur kritisch, sondern auch sehr euphorisch über Apple-Produkte, zuletzt über das iPad. Der von Ihnen konstruierte Zusammenhang besteht natürlich nicht.

  6. Dr. Seltsam sagt:

    @ Holger Schmidt
    Heißt das...

    @ Holger Schmidt
    Heißt das wir können uns noch in diesem Jahr auf eine iPad-Anwendung der FAZ oder noch besser FAS freuen? Das wäre mal eine gute Nachricht…

  7. Zilch sagt:

    Ich würde da 2...
    Ich würde da 2 Nutzungssituationen unterscheiden:
    1. Mit “Mobilgerät” in der Hand, wie momentan diskutiert. Hier sind die Apps wahrscheinlich tatsächlich nur eine Phase.
    2. In Zukunft sind aber unsere Fernseher ja auch große iPads mit HD-fähiger 3G-Anbindung und Apps bzw. App-Stores oder wie sie dann heißen sind die Plattform, auf der wir unsere individuellen Inhalte konsumieren/abonnieren. Da möchte ich dann nur die Bundesliga-App auf meinem Fernseher klicken und keinen HTML-Browser bedienen müssen. Ich denke, die Apps werden zu Programmen, die sich in unserem TV-Menü breit machen, wie einst die Aufkleber unserer präferierten Nachrichtenlektüre auf dem Briefkasten.

  8. Aus meiner Sicht haben beide...
    Aus meiner Sicht haben beide Konzepte ihre Berechtigung und hängen stark davon ab, was man erreichen möchte. Apps haben dann ihre Berechtigung, wenn sie einen bleibenden Mehrwert für den Nutzer erzielen. Zum Beispiel das Auffinden der nächsten U-Bahn Haltestelle mittels Augemented Reality oder der wöchentliche Lebensmitteleinkauf, bei dem mir die App als Merkzettel dient, den ich am Ende der Woche direkt zur Lieferung nach Hause bestellen kann (Beispiel: Ocado).
    Sie sind aber eher dann hinderlich, wenn der Nutzer spontan oder nur in geringer Frequenz mit einem Anbieter interagieren will. Wir leben in einer Gesellschaft in welcher die sofortige Belohnung fast über allem steht. Das Herunterladen einer App steht dem ganz sicher im Weg. Für den Einzelhandel ist daher eine Strategie, die nur auf Apps ausgerichtet ist, eher kontraproduktiv. Zum einen wird es einzelnen Händlern schwer fallen sich von der Masse der Apps abzuheben. Zum anderen wird sie die spontane Interaktion verhindern, also zum Beispiel den Kauf eines Produktes oder die Anzeige von weiteren Information. Außerdem kann wohl bezweifelt werden, dass der potentielle Kunde sich für jeden Händler eine eigene App installiert. Deshalb ist es aus meiner Sicht wichtig, dass für den generellen Zweck des Angebotes eine sehr gute, auf HTML5 basierende, mobile Website existiert und für das besondere Etwas, dass dem Anwender einen wirklich langfristigen Mehrwert bietet, eine App existiert.

  9. colorcraze sagt:

    @Zilch: da haben Sie recht,...
    @Zilch: da haben Sie recht, daß Apps zum Fernseher wandern klingt für mich nach einem plausiblen Szenario. Daß es in 10 Jahren garkeine Apps mehr gibt, denke ich nicht, aber die von Herrn Schmidt zitierte Google-Strategie hat für mich eine zwingende innere Logik, so daß ich recht sicher bin, daß es so kommt – Massenmarkt in Handy läuft über Browser. Weil der Anwender das Eingesperrtsein haßt, siehe AOL. Ich erwarte, daß irgendwann in den kommenden 5 Jahren eine Browseranwendung auftaucht, die den jetzigen AppZoo einfach dummdoof aussehen läßt, und dann wenden die Leute sich ab davon. Ihre Idee “Apps in den Fernseher” finde ich auch deswegen einleuchtend, weil damit ja auch neue Bildbetrachtungsformate entwickelt werden (digitale Zeitschriften z.B.). Und Bilder betrachtet man am besten auf einem großen Bildschirm, also dem Fernseher. Werbung, auf der anderen Seite, kommt wohl am besten an, wenn sie nicht lästig fällt. Google hat da mit “adwords” zu den Suchergebnissen einen ziemlichen Geniestreich getan. Wenn denen für den Mobilbrowser was ähnliches einfällt, sind die anderen Werbeformen Matsch.

  10. dietzej sagt:

    Ich besitze sowohl iPhone wie...
    Ich besitze sowohl iPhone wie auch iPad. Während die Nutzung des Browsers auf dem iPad zumindest diskutabel ist, ist sie auf dem Smartphone inakzeptabel. Die Schwierigkeit der Webseite: Sie muss unterschiedlichste Bildschirmformate bedienen, von 27” Desktops bis runter zum 3” Smartphone. Das kann nicht funktionieren. Außerdem unterstützt sie keine Touch-Interfaces, die auf dem Desktop ja quasi nicht existieren und dort auch unpraktisch sind. Sie unterstützt keinen Orientation-Change (Hoch/Querformat) und hat auch keinen Zugang zu Adressdaten oder Notizen, Mails etc auf meinem iPhone/iPad.
    Selbst auf dem 10” iPad sind viele Webseiten eher unpraktisch, weil zu klein. Fürs Artikellesen kann man zwar mit einem Doppel-Tap zoomen, aber für schlecht layoutete Webseiten hilft auch das nicht.
    Meine Prognose: Das HTML-Web wird auf Desktops weiterleben, dort aber kostenlos und somit keinen professionellen Content haben. Laien, Amateure und Gratisanbieter können dort weiter ausstellen, aber es läßt sich einfach kein Geld damit verdienen. Ich als iOS User finde jeden Woche einen weiteren Anwendungsfall, der fortan als App unterstützt wird. Die Programmierer bekommen dafür (kleines) Geld von mir und ich habe eine maßgeschneiderte Bedienung. Mit jedem per App erledigten Use Case wird die Browsernutzung geringer. Die Ads, mit denen Google Geld verdient, sehe ich heute kaum noch. Da ich klarer “Early Adopter” bin ;-) , sehe ich das als Fingerzeig für die generelle Entwicklung. Browser und HTML/Script-Code, womöglich noch proprietäre Plugins wie Flash & co. sind einfach zu riskant geworden. Überall lauert Schadcode. Wenns ginge, bitte nur noch 100% App-use, vorher geprüft durch Apple. Auch das ist keine 100%ige Sicherheit, aber es minimiert die Risiken doch enorm. Schon durch die App-Sandbox in iOS können böse Apps kaum etwas verbrechen und falls doch, könne die Apps durch Apple aus dem Store gekickt und per Killswitch oder den User selbst vom Gerät entfernt werden. Das ist klar besser als ständige megabyteschwere Security-Updates.
    Kurz gefaßt: Das HTML Web wird weiterleben als LowCost/Low Profile Web. Die App-Economy ist Premium. Beides hat seine Berechtigung, aber andere Zielgruppen, Zielgeräte und Zielnutzung.

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