Netzwirtschaft

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Nugg.ad statt Wunderloop: Medienhäuser wechseln Dienstleister aus

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Schon kurz nach dem Einstieg der Deutschen Post kann der Berliner Online-Werbespezialist Nugg.ad einen prominenten Neukunden für sich gewinnen: Ad Audience, das Gemeinschaftsunternehmen der Werbevermarkter der vier Medienunternehmen Gruner & Jahr, Tomorrow Focus, RTL und ProSieben Sat.1, wechselt von Hamburger Anbieter Wunderloop zum Berliner Konkurrenten Nugg.ad.

Schon kurz nach dem Einstieg der Deutschen Post kann der Berliner Online-Werbespezialist Nugg.ad einen prominenten Neukunden für sich gewinnen: Ad Audience, das als Anti-Google-Allianz gegründete Gemeinschaftsunternehmen der Werbevermarkter der vier Medienunternehmen Gruner & Jahr, Tomorrow Focus, RTL und ProSieben Sat.1, wechselt von Hamburger Anbieter Wunderloop zum Berliner Konkurrenten Nugg.ad. Nugg.ad und Wunderloop sind so genannte Targeting-Dienstleister, die Online-Werbung möglichst genau an den Interessen der Internetnutzer ausrichten sollen. Dieser Technik werden gute Chancen eingeräumt, den Verkauf graphischer Bannerwerbung zu beflügeln. 

Der Wechsel ist eine Reaktion auf das Insolvenzverfahren von Wunderloop, das inzwischen zwar vom amerikanischen Unternehmen Audience Science übernommen wurde. Doch die Vermarkter sehen Audience Science als möglichen Konkurrenten, während Nugg.ad nach dem Einstieg der Post als neutraler Anbieter im Markt wahrgenommen wird. Die Deutsche Post geht nach Angaben aus Branchenkreisen nun mit aggressiven Preisen in den Markt, um schnell einen Fuß in das lange Zeit missachtete Digitalgeschäft zu bekommen. Nugg.ad beharrt allerdings darauf, seine Preispolitik nicht geändert zu haben. 

Nugg.ad sieht sich mit der Unterstützung der Post nun im Aufwind. „Der Anteil der deutschen Internetnutzer, die von Nugg.ad erreicht werden, liegt bei rund 90 Prozent.  Durch den Gewinn von Ad Audience untermauern wir unsere Marktführerschaft”, sagte das Vorstandsmitglied Karim Attia. Der Verlust von Ad Audience ist ein harter Schlag für Wunderloop, doch es könnte noch schlimmer kommen. Drei der vier Mitglieder von Ad Audience, die alle nur einen Teil ihrer Internetseiten von dem Gemeinschaftsunternehmen vermarkten lassen, setzen für die andere Seiten bisher Wunderloop-Systeme ein. Da den Einsatz von zwei Targeting-Systemen aber nicht nur teuer ist, sondern beim Nutzer auch den Aufbau der Seiten verlangsamt, könnte diese Entscheidung weitere Wechsel von Wunderloop zu Nugg.ad nach sich ziehen.

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2 Lesermeinungen

  1. Vielleicht liegt es auch...
    Vielleicht liegt es auch einfach nur an dem unglaublich inkompetenten Management der wunderloop – CFO Bauer hat das Unternehmen ja schon verlassen

  2. FAZ-ht sagt:

    @James Sandman: Ich glaube,...
    @James Sandman: Ich glaube, das Problem liegt darin, Wunderloop ohne Not in die Insolvenz gehen zu lassen. Das müssen sich andere Leute an die Nase fassen.

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