Netzwirtschaft

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Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

4 Prozent der Onliner bestimmen Markenbildung im Social Web

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Viele Unternehmen folgen ihren potentiellen Kunden in die sozialen Netzwerke. Dort stehen sie aber vor dem Problem, die relevanten „Influencer", also die einflussreichen Netzwerker, ausfindig machen zu müssen, deren Tweets auf Twitter oder Statusmeldungen auf Facebook die öffentliche Meinung im Netz zu einer Marke beeinflussen. Nach einer Analyse von Forrester ist diese Gruppe aber erstaunlich klein. Nur 4 Prozent der Onliner bestimmen die Meinung im Social Web.

Soziale Medien wie Facebook oder Twitter sind Massenanziehungspunkte geworden, die in Deutschland jeden Tag mehr als zehn Millionen Menschen auf ihre Seiten locken. Viele Unternehmen folgen daher ihren potentiellen Kunden in die Netzwerke. Dort stehen sie aber vor dem Problem, die relevanten „Influencer”, also die einflussreichen Netzwerker, ausfindig machen zu müssen, deren Tweets auf Twitter oder Statusmeldungen auf Facebook die öffentliche Meinung im Netz zu einer Marke beeinflussen. Diese Gruppe ist erstaunlich klein, hat das Marktforschungsunternehmen Forrester Research errechnet. Nur 4 Prozent der europäischen Internetnutzer seien für 80 Prozent aller markenbildenden Meinungen verantwortlich. Diese “Mass Connectors” üben ihren Einfluss aus, indem sie Meinungen, Bewertungen oder Ranglisten ihren Freunden auf Facebook oder Twitter mitteilen, aber nicht notwendigerweise selbst produzieren. Erstellt werden diese 80 Prozent der markenbildenden Inhalte von etwa 11 Prozent der Nutzer (Mass Mavens), meist in Diskussionsforen, als Ranglisten oder Besprechungen, als Blogkommentare oder Blogbeiträge. Aufgegriffen und weitergeleitet von den 4 Prozent der „Influencer” können diese Botschaften dann aber schnell ein Millionenpublikum erreichen. (-> Influencer auf Twitter)

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Das Ergebnis der Forrester-Forscher passt zu Messungen des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Sysomos über die Verteilung der Kurznachrichten auf Twitter. Danach schreiben etwa 4 Prozent der Twitterer rund zwei Drittel aller 140-Zeichen-Meldungen. 22,5 Prozent der Nutzer sind für 90 Prozent aller Tweets verantwortlich. Die Zahlen bestätigen die These, dass Twitter primär für die Verbreitung von Informationen eingesetzt wird, weniger für die Kommunikation zwischen den Menschen. Die findet immer häufiger auf Facebook statt.

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8 Lesermeinungen

  1. Heike Scholz sagt:

    Wie immer der gute alte...
    Wie immer der gute alte Pareto. Die 80:20-Regel gilt erstaunlicher Weise fast überall.

  2. Ähnliche Zahlen und...
    Ähnliche Zahlen und Betrachtungen finden sich auch im neuen Forrester-Buch “Empowered”. Absolut lesenswert! http://www.forrester.com/empowered

  3. Torsten Ambs sagt:

    Das ist wie im richtigen...
    Das ist wie im richtigen Leben: Die meisten Unternehmen machen mit 2 Prozent ihrer Kunden 80 Prozent des Umsatzes…

  4. Stefan sagt:

    Vielen Dank für diesen sehr...
    Vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag. Gerne möchte ich noch einen Link zur Thematik beisteuern, da ich das größte Archiv deutschsprachig twitternder Marken führe: https://bit.ly/archiv

  5. Ja, die Gatekeeper-Funktion...
    Ja, die Gatekeeper-Funktion verschiebt sich von den Journalisten zu den Influencern. Gleichzeitig ist deren 4%-Anteil sicherlich viel höher als der Anteil der Journalisten an der Grundmenge der Medien-Konsumenten. Diese Verbreiterung der Gatekeeper-Menge ist doch erfreulich.

  6. Das ist auch genau der Grund,...
    Das ist auch genau der Grund, wieso Social Media Marketing nicht unbedingt die einfachste Disziplin im Bereich Online Marketing ist, denn du musst zuerst diese 4% erreichen… Der Schlüssel zum Erfolg liegt also auch hier in den Erreichung der 4% Influencer.

  7. sebiprivat sagt:

    <p>Ich finde, dass immer noch...
    Ich finde, dass immer noch viele versuchen, Social Media zu betreiben ohne wirkliche Social Media Kenntnisse zu besitzen. Auch sehr schade finde ich, dass Social Media Marketing für die meisten aus dem Anlegen einer Facebook Seite besteht und leider keinerlei Kommunikation mit den Usern beinhaltet.
    Das beste Beispiel war die letzte Pril Werbekampagne, bei der die User die Design von Spülmittel bestimmen konnten und am Ende nicht nach der Beliebtheit ausgewählt wurde, sondern rein durch eine Jury.

  8. Frohes Neues Jahr 2012! Seien...
    Frohes Neues Jahr 2012! Seien Sie glücklich und erfüllt! Online math tutor

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