Google hat ein digitales Zahlsystem für Medieninhalte gestartet. „One Pass” soll den Medienhäusern helfen, ihre Artikel im Netz zu verkaufen. In bewusstem Gegensatz zu den teilweise restriktiven Vorgaben des Konkurrenten Apple sollen die Verlage die Zahlungsbedingungen frei wählen können, sowohl Einzelartikel als auch Abonnements verkaufen dürfen, vollen Zugang zu den Daten über die Käufer erhalten und zudem 90 Prozent des Verkaufserlöses behalten können. Apple leitet nur 70 Prozent des Erlöses und nur einen Teil der Informationen über die Kunden an die Medien weiter. Die Käufer sollen die Inhalte auf allen Computern und mobilen Geräten abrufen können. Angerechnet wird mit Hilfe von Googles Zahlungssystem Checkout, das bisher allerdings kaum verbreitet ist.
Aus Deutschland beteiligen sich der Axel Springer Verlag, der Focus und der Stern an dem neuen Zahlungssystem. „Wir wünschen uns, dass sich One Pass baldmöglichst als einheitliche Plattform für ein einfaches Payment sowohl im Web- als auch im mobilen und App-Bereich etablieren kann, um zu einer vollwertigen Alternative zu bestehenden Systemen zu werden”, sagte Springer-Vorstandsmitglied Andreas Wiele in Anspielung auf Apple. Ganz sicher scheinen sich die Verlage ihrer Sache aber nicht zu sein. „Wir betrachten Google One Pass als ein Experiment”, sagte Oliver Ebert von Focus Online. Die Branche muss erst herausfinden, ob und welche Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte im Internet besteht. „Durch unsere Zusammenarbeit mit den Verlagen und das Experimentieren mit vielen Produkten können wir Technologien anbieten, damit Journalismus auch im Internet erfolgreich ist”, sagte Googles Nordeuropa-Chef Philipp Schindler.
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