Im Markt der Smartphones scheint eine Vorentscheidung gefallen zu sein. „Jedes Mal, wenn ein Nutzer eine App auf sein Smartphone herunterlädt und seine Daten in den Cloud-Service einer Plattform hochlädt, steigt seine Bindung an ein Ökosystem und es sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er noch einmal die Plattform wechselt. Das ist ein klarer Vorteil für die dominierenden Plattformen von Google und Apple”, sagt Gartner-Analystin Roberta Cozza. Dank geschickter „Lock-in”-Strategien, zum Beispiel in Form zusätzlicher Angebote von Musik und Filmen, binden Google und Apple ihre Nutzer immer enger an sich. Und mit jedem neuen Dienst der beiden Platzhirsche wird der Wechsel zur Konkurrenz teurer und damit unattraktiver.
Die Strategie geht auf, denn der hart umkämpfte Markt der Smartphones zerfällt zusehends in zwei Lager: Googles Marktanteil ist inzwischen auf 36 Prozent hochgeschnellt und Apple fährt mit nur 17 Prozent Marktanteil die Hälfte des gesamten Gewinns der Branche ein. Apple könnte seinen Marktanteil spielend mit der Einführung eines günstigeren “iPhone-Light” erhöhen, will aber seine Margen nicht gefährden. Die Verliererseite wird von Nokia angeführt. Der Anteil am gesamten Handymarkt ist im ersten Quartal auf 25 Prozent gefallen, dem niedrigsten Wert seit 1997. Ein Ende der Talfahrt ist zumindest in diesem Jahr nicht in Sicht, da die neuen Geräte mit dem Microsoft-Betriebssystem wohl erst im kommenden Jahr auf dem Markt sein werden. Auch für die Zeit danach werden die Aussichten für Nokia immer trüber, denn Microsofts nagelneues System Windows Phone 7 hat im ersten Quartal überhaupt nicht gezündet. Gerade einmal 1,6 Millionen Geräte mit dem Microsoft-System wurden zwischen Januar und März trotz einer teuren Marketingkampagne verkauft. Die Geräte haben den Geschmack der Kunden nicht getroffen, und die Mobilfunkanbieter konzentrieren sich weiter auf Android, lautet die Begründung von Gartner. Auch die Blackberrys von Research in Motion (RIM) scheinen aus ihrer Abwärtsspirale nicht mehr herauszukommen.
Für Spannung sorgt allenfalls der Wettbewerb der beiden Platzhirsche an der Spitze. Gerüchten zufolge wird Apple in diesem Jahr kein iPhone 5, sondern nur ein überarbeitetes iPhone 4S auf den Markt bringen. Dagegen hat die Android-Fraktion mit Samsungs Galaxy S2 und dem HTC Sensation ernstzunehmende Konkurrenz für Apples iPhone 4 im Angebot.
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Gartner sagt aber für die...
Gartner sagt aber für die Zukunft nicht “Google und Apple sind kaum mehr einzuholen”, sondern prognostiziert für 2015:
– Android 48,8 %
– Windows Phone 19,5 %
– iOS 17,2 %
– RIM 11,1 %
Und das bei einer Steigerung von 468 Mio. Geräten (2011) auf 1,1 Mrd. Geräten 2015…
https://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1622614
Mir kommt die Aussage auch...
Mir kommt die Aussage auch etwas seltsam vor. Immerhin wurde Apple mal von Google eingeholt, ziemlich flott sogar. Obwohl Apple damals auch als unbesiegbare Marktmacht verkauft wurde.
@Beka: Die Beschränkung von...
@Beka: Die Beschränkung von Apple auf das obere Marktsegment ist ja selbst gewählt, um die Margen hoch zu halten. Ein iPhone-Light für 299 Euro würde Apples Marktanteil sofort nach oben katapultieren, aber den Gewinn schmälern.
Das ist schon richtig. Der...
Das ist schon richtig. Der hohe Preis gehört ja auch zum Image der Exklusivität und hebt Apple von anderen Anbietern ab, wäre vielleicht ohne dieses Image nicht so erfolgreich.
Ich halte nur die Aussage, dass Apple und Google kaum einzuholen sind, für etwas gewagt. Dem Rest stimme ich zu:)
Vielleicht kriegt Nokia ja noch die Kurve. Mit den Handys war ich immer sehr zufrieden. Aber Symbian taugt nun mal nicht mehr so viel.
Lieber Herr Schmidt,
die...
Lieber Herr Schmidt,
die Kollegen von VentureBeat haben in diesem Zusammenhang auf einen sehr interessanten Aspekt hingewiesen: https://venturebeat.com/2011/05/19/smartphones-vs-dumbphones/ Aktuell haben Smartphones global einen Anteil von weniger als 30 % am Handy-Gesamtmarkt. Mehr als 70% der weltweiten Handynutzer haben demnach derzeit kein Smartphone – noch, denn die Wachstumsraten sind bekanntlich rasant. Während vor einem Jahr erst jedes siebte verkaufte Mobiltelefone ein Smartphone war, ist es jetzt bereits jedes vierte. Wenn man dieses riesige Potential von Nutzern, die aktuell noch gar nicht mit einem Smartphone und seiner Funktionsvielfalt in Berührung gekommen sind, die also nicht nicht an ein Ökosystem gebunden sind, mit in Betracht zieht, ist es wohl vorschnell, bereits von einer Vorentscheidung zu sprechen. Einfach wird es sicherlich für niemanden, dieses Potential für sich zu gewinnen. Aber dafür wird es so schnell auch bestimmt nicht langweilig.
Apple und Google haben ja auch...
Apple und Google haben ja auch in den letzten Jahren einen super Stark am Markt hingesetzt. Ich denke das Microsoft & Nokie in den kommenden Monaten auch Flaggschiffe auf den Smartphone markt einbringen werden. Die Frage ist nur, werden nur neue Kunden gewonnen oder kann man auch iPhone&Co-Nutzer mit den jeweiligen Handys gewinnen.
Ich denke nicht das man von abschreiben reden kann, eher sind es in diesem Bereich Marktfollower geworden. Der Handymarkt ist nicht der gleich wie der Smartphonemarkt. Das wäre ja wie wenn man Laptop, PC und Tablets vergleichen würden, was auch nur bedingt geht.
Solche Prognosen sind immer...
Solche Prognosen sind immer etwas gewagt.
Vor einem Jahrzehnt wurde exakt das auch über Nokia gesagt. Sie seien allen davon geeilt – und ab da ging es nur noch abwärts.
Technologien verpasst, Kunden vergrätzt, fehlerhafte Geräte usw.
Warten wir mal zehn Jahre ab, wer dann in der Pole Position ist. Es braucht nur ein anderes OS eine echte Killerapplikation nativ hervorbringen und das war’s dann mit Android und Apple.
Gerade Google hat mit Android gezeigt, wie fix so was gehen kann, wenn man die richtigen Strategien einsetzt.
<p>Nah kein Wunder es muss...
Nah kein Wunder es muss eine Art von Kreativitaet beim fuehrenden Unternehmen fuer Handhelds geben. Die aktuelle Produktreihe muss noch ausgeweitet werden. Zum Beispiel ist die Batteryleistung sehr gering bzw der Verbrauch zu hoch. Letztendlich hat der Nutzer damit Probleme. Man sollte Forschungen in diese Richtung betreiben…
LG Archos