Topdeals soll das Groupon-Modell weiterentwickeln. Dort können zum Beispiel Restaurantbesitzer Gutscheine für Abendessen oder Friseure Gutscheine für einen Haarschnitt verkaufen. „Groupon hat die nötige Aufklärungsarbeit geleistet und ist zum Beispiel für Neueröffnungen hervorragend geeignet, um den Laden vollzukriegen. Aber die wenigsten Unternehmen werden auf Dauer damit glücklich”, sagte Ströer. Meist sei der Preis zu niedrig und die Provision für Groupon zu hoch. Unternehmen, die gezielt ihre freien Kapazitäten an bestimmten Tagen auslasten wollen, seien mit seinem Modell besser dran, hofft Ströer. Statt einer Aktion mit 20 000 Gutscheinen werde es auf Topdeals eher 3000 Auktionen für 1500 Produkte geben. „Ein Hotelier, der zum Beispiel an einem Wochenende gezielt zehn Zimmer vermieten möchte, kann diese Gutscheine bei uns versteigern. Auf diese Weise kann er seine Auslastung besser steuern – und noch Gewinn machen. Denn im Durchschnitt zahlen die Menschen auch mehr, als der Hotelier für die Belegung des Zimmers braucht”, sagte Ströer. Um den Anbietern das Risiko abzunehmen, dass eine Auktion bei einem Euro endet, sind auch Garantiezahlungen vorgesehen.
„Unsere Auktionen dauern zwischen 60 Sekunden und 24 Stunden. In diesem Format machen Auktionen wieder Sinn”, sagte Ströer. Topdeals behält 25 Prozent des Verkaufspreises für sich. Das soll reichen, um in den kommenden drei Jahren zusammen 100 Millionen Dollar Umsatz zu erzielen. Im Jahr 2013 soll das Unternehmen dann erstmals profitabel sein.
Ströer und Kunath sind erfahrene Gründer. Erst vor etwa zehn Wochen haben sie mit der Entwicklung der Seite begonnen. 50 Mitarbeiter der Aha.de GmbH, die Ströer und der Media Ventures GmbH gehört, arbeiten an dem Projekt. Neben den Entwicklern sollen möglichst schnell 100 Vertriebsmitarbeiter eingestellt werden, die an die großen Hotelketten herangehen sollen. Um die nötigen Nachfrager anzuziehen, sollen neben einer aufwendigen Werbekampagne auf Plakaten, im Fernsehen und im Internet auch die sechs Millionen E-Mail-Adressen genutzt werden, die auf den Festplatten der Aha.de GmbH gespeichert werden. Bis Jahresende will das Unternehmen auf diese Art eine Million Nutzer für sich gewinnen. An dieser Zahl werden sich die beiden Seriengründer und ihre vollmundige Ankündigung dann schön messen lassen.
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