Netzwirtschaft

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Linkedin will den deutschen Markt erobern

| 7 Lesermeinungen

Für Xing wird es ernst: Der amerikanische Weltmarktführer Linkedin will mit einem eigenen Team nun auf dem deutschen Markt Fuß fassen. Eine Akquisition von Xing plant Linkedin aber nicht.

Bild zu: Linkedin will den deutschen Markt erobernDas weltgrößte Online-Geschäftsnetzwerk Linkedin greift den deutschen Platzhirschen Xing nun in seinem Heimatmarkt an. Unter der Leitung von Kai Deininger geht am Freitag ein sechsköpfiges Team an den Start, das schnell weiter aufgestockt und Linkedin möglichst schnell zur Nummer eins unter den Geschäftsnetzwerken auch in Deutschland machen soll. „Wir stehen in Deutschland noch ganz am Anfang, denken aber, dass Deutschland einer unserer wichtigsten Märkte auf der Welt werden wird”, sagte der Europa-Chef Ariel Eckstein (Foto) der FAZ. 

L Bild zu: Linkedin will den deutschen Markt eroberninkedin will in Deutschland unter Führung von Deininger (Foto) organisch wachsen; eine Übernahme von Xing sei nicht vorgesehen. „Unser Plan besteht aus organischem Wachstum und es gibt keinen Grund, davon abzuweichen. Akquisitionen stehen aktuell nicht auf dem Plan. Die Akquisitionen, die wir gemacht haben, betrafen immer Technologie und Talente. Wir haben nie Profile gekauft. Deren Integration ist ja auch nicht so einfach, wie andere Netzwerke feststellen mussten”, sagte Eckstein als Seitenhieb auf die Übernahmen von Xing in Spanien und der Türkei. Inzwischen konzentriert sich Xing auf den deutschsprachigen Raum, weil in allen wesentlichen Auslandsmärkten Linkedin schon Marktführer ist. Eine Übernahme erscheint wenig plausibel, da viele Nutzer bei Xing und Linkedin parallel angemeldet sind. Bei einer Marktkapitalisierung von 250 Millionen Euro wäre Xing zudem kein Schnäppchen.

Linkedin ist allerdings klare Nummer zwei in Deutschland und bisherige Versuche, schnell zu Xing aufzuschließen, sind allesamt fehlgeschlagen. Schon vor Jahren hatte Linkedin das Ziel von einer Million Nutzer in Deutschland vorgegeben, aber deutlich verfehlt. Mit dem Rückenwind aus dem Börsengang sieht sich das Unternehmen jetzt auf einem guten Weg. „Wir haben mehr als 2 Millionen registrierte Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In den vergangenen sechs Quartalen ist unser Wachstum jedes Mal schneller geworden. Und im vergangenen Quartal sind mehr als 200.000 Profile dazu gekommen”, sagte Eckstein. Zum Vergleich: Konkurrent Xing hatte Ende Juni 4,9 Millionen Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Beide Unternehmen nennen allerdings nur die Zahl der registrierten und nicht der tatsächlich aktiven Mitglieder. Google Trends weist für Linkedin rund 100.000 aktive Nutzer am Tag aus, während die Xing-Zahl bei etwa 300.000 am Tag liegt. Für eine durchschnittliche Woche in den vergangenen drei Monaten hat die Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (Agof) 1,59 Millionen Nutzer für Xing in Deutschland ausgewiesen. Für Linkedin misst die Agof diese Zahl nicht.

Der Vergleich der Comscore-Besucherzahlen, die auch messen, wenn ein Nutzer ein Profil anschaut, ohne Mitglied zu sein, zeigt einen klaren und relativ stabilen Vorspung von Xing in Deutschland und Österreich, aber LinkedIn in der Schweiz vorne. 

Bild zu: Linkedin will den deutschen Markt erobern

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In Deutschland will Linkedin vor allem mit seiner Internationalität und seinen kostenlosen Basisfunktionen punkten. „In Deutschland zahlen viele Menschen für Dinge, die wir kostenlos anbieten – und das in einem viel größeren internationalen Netzwerk. Deutschland ist die zweitgrößte Exportnation der Welt. Das sind Kontakte zum Rest der Welt wichtig – und nicht nur in Deutschland, Österreich oder der Schweiz”, sagte Eckstein. Eine Werbekampagne soll das Geschäft in Deutschland ankurbeln.

Linkedin hat wie Xing die drei Geschäftsfelder Personalvermittlung, Online-Werbung und kostenpflichtige Premium-Accounts, allerdings mit anderen Schwerpunkten. Das mit Abstand größte und auch schnellstwachsende Feld sind die Recruiting-Dienste, gefolgt von der Online-Werbung und den Premium-Accounts, die bei Xing die Haupteinnahmequelle sind. Deininger und sein Team sollen sich daher bevorzugt auf die Gewinnung von Personalern konzentrieren, die auf Linkedin neue Mitarbeiter suchen. Die Online-Vermarktung liegt weiterhin in den Händen der Holtzbrinck-Gesellschaft IQ Digital. 

Link: Wie Xing gegen Linkedin bestehen will

Fotos: Linkedin

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7 Lesermeinungen

  1. ThorHa sagt:

    WENN LinkedIn tatsächlich zu...
    WENN LinkedIn tatsächlich zu einer Plattform wird, auf der Personalabteilungen und -dienstleister Kandidaten für offene Jobs suchen, hat es eine sehr gute Chance, Xing in sehr kurzer Zeit zu schlagen. Kommentare erfahrener Xing-Nutzer vor zwei Jahren: OpenBaggerClub (unter Bezug auf den ursprünglichen Xing-Namen OpenBusinessClub). Stimmte :-).
    Gruss,
    Thorsten Haupts

  2. Christoph sagt:

    Gerade gestern habe ich noch...
    Gerade gestern habe ich noch gedacht, wie schlecht LinkedIn gegenüber Xing ist…
    Was bringt mir LinkedIn überhaupt?
    Bei Xing kann ich anderen Leuten die noch kein Kontakt sind eine Nachricht schicken. Bei LinkedIn muss ich dazu meine Kontakte nerven, dass die meine Nachricht an die Person weiterleiten.
    Bei Xing sehe ich von meinen Kontakten die Festnetznummer und zum Teil, falls freigegeben, die Handynummer. Bei LinkedIn sehe ich nix davon, keine Telefonnummern. Dementsprechend habe ich Xing bisher als kompletten Ersatz für eine Visitenkarte gebraucht. Mit LinkedIn braucht man die weiterhin.
    Außerdem ist Xing übersichtlicher und besser bedienbar.

  3. krgmchn sagt:

    YES , WE CAN..WE WILL WIN IN...
    YES , WE CAN..WE WILL WIN IN WAR ON TERROR (30 whities or what are terrorists will never come back alive from Afghanistan…thank you lord..aamen).
    ARIZONA = UTOYA = GOVERNMENT‘S “AFTERLIFE” FLASH MOB !! 911(TWIN TOWERS) = NORWAY BOMBING OR  STATE SPONSORED TERRORISM !!
    STOLTENBERG = BREIVIK !! MULTYCULTURALISM = TERRORISM !!
    As far as shooting, there was none(neither in NORWAY or Arizona). Instead tear gas and theater were used on faces of multiculturalism maniacs while calling YOU a terrorists !!  VISIT NEW(reloaded) “OBAMA = STALIN = BUSH or USA = SOVIET UNION” https://stateofterror.blogspot.com/   https://stateofterror.wordpress.com/
    Whitie is fighting war on terrorism just to come home and be pronounced as terrorist…turned in Timothy, jobless, homeless ..YESSS,  WE CAN(FISH CAN & TENT CITY USA CAN)…GABBY OPENED HER EYES (psycho Tucson speech)
    OS(B)AMA IS MOVING OUT OF AFGHAN THREE DAYS AFTER MY POSTING THIS ONLINE AND IS WILLING TO IMPROVE ECONOMY(genocide against whites) FEW MONTHS AHEAD OF ELECTIONS !!
    Don’t worry O(s)bama, you have just saved lots of Dollars in your DEBT DEALS(DEAD & ILL) as those America best (Navy Seals) would  also grew older !!
    WAKE-UP !!! WAKE UP PEOPLE BEFORE IT GETS ALL TO LATE ON PLANET APE !!! TEARS WON’T DO YOU ANY GOOD !!! AS BUSH STATED “THAT’S WHAT THEY ARE PAID FOR”(to die ) !!

  4. Wozu die ganze Lobhudelei. Ich...
    Wozu die ganze Lobhudelei. Ich bin bei LinkedIn und ich nutze es so gut wie gar nicht. XING dagegen sehr. LinkedIn nervt einfach und will immer Geld, wenn es mal eine spannende Funktion gibt. Meine Erfahrung damit ist rundum negativ.
    Ein 6-Mann-Team – das ich nicht lache! Wenn LinkedIn damit in Deutschland erfolgreich wird, dann mit solchen gekauften Beiträgen wie diesem hier. Warum muß um alles in der Welt alles, was aus Amerika kommt, immer besser sein? Der Artikel ist total unkritisch. Ehrlich schon bessere Beiträge von Holger Schmidt gelesen.

  5. MARTINSFELD sagt:

    Als langjähriger Nutzer von...
    Als langjähriger Nutzer von XING bin ich nach dem letzten XING-Relaunch enttäuscht. Viele liebgewonnenen Funktionen gibt es nicht mehr. Nachfragen beim Support helfen auch nicht. Ich finde das Engagement von LinkedIn begrüßenswert, denn Konkurrenz belebt bekanntermaßen das Geschäft.

  6. Soeren sagt:

    <p>Ich benutze beide...
    Ich benutze beide Plattformen und denke für den deutschsprachigen Raum ist Xing immernoch die richtige Wahl. Ob sich das durch eine deutsche Niederlassung von LinkedIn ändert vermag ich nicht zu sagen, eine ähnliche Abwanderung wie bei den VZ Netzwerken zu Facebook wird es vermutlich nicht geben.

  7. Tilo sagt:

    Wieso sind in der dritten...
    Wieso sind in der dritten Grafik die Farben vertauscht? Absicht oder Fehler? Auf jeden Fall aus Usabiliy Sicht nicht zu empfehlen.

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