Twitter gewinnt bei Entscheidern in Unternehmen an Bedeutung. Nach einer Umfrage des Fernsehsenders CNBC unter 650 europäischen Top-Managern ist der Einsatz von Twitter als Business-Tool von 31 Prozent auf 61 Prozent gestiegen. Für persönliche Zwecke nutzen inzwischen 38 Prozent der Befragten den Kurznachrichtendienst, nach 30 Prozent im Jahr zuvor. Der Anteil der Linkedin-Nutzer ist in diesem Zeitraum von 52 auf 56 Prozent gestiegen, während die Facebook-Nutzung leicht von 81 auf 77 Prozent der Top-Manager zurückging. Überhaupt scheint die Bedeutung von Social Media in dieser Zielgruppe stark gestiegen zu sein. Inzwischen sind 61 Prozent der Meinung, Social Media werde die Art, wie ihr Unternehmen das Geschäft betreibe, beeinflussen. Im vergangenen Jahr war erst ein Viertel der Manager dieser Meinung.
Offenbar leidet Twitter unter dem Aufkommen von Google+ nicht. Der Kurznachrichtendienst hat inzwischen 100 Millionen aktive Nutzer im Monat, sagte der Vorstandsvorsitzende Dick Costolo in San Francisco. 50 Millionen Menschen nutzen den Dienst täglich. Bisher hatte das Unternehmen immer nur registrierte Nutzer angegeben. Deren Zahl lag bei 200 Millionen. „Aktiv” bedeutet, dass diese Nutzer sich mindestens einmal im Monat aktiv einloggen, also keine automatisierten Bots sind, es heißt nicht, dass alle diese Nutzer die 140 Zeichen langen Kurznachrichten schreiben. 40 Millionen Menschen melden sich jeden Monat auf der Seite nur an, um die Informationen zu lesen, die per Twitter verbreitet werden. Das können allerdings alle Besucher tun, ohne ein eigenes Twitter-Konto einzurichten.
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Nach Angaben von Co
Das Wachstum der Nutzerschaft hat sich allerdings noch nicht in Umsätzen niedergeschlagen. Twitter experimentiert mit Werbe-Tweets der Unternehmen, denen ein Nutzer auf Twitter folgt. Allerdings hat es Twitter anscheinend mit der Monetarisierung weiterhin nicht besonders eilig.
Twitter hat sich zuletzt zu einem Nachrichten- und Informationsinstrument entwickelt – und sich damit vom Kommunikationsmedium Facebook abgegrenzt. Inzwischen seien 50 Prozent aller Footballspieler der amerikanischen Profiliga NFL und sogar 75 Prozent der NBA-Basketballspieler auf Twitter aktiv, sagte Costolo. Medien, Unternehmen, Politiker, Sportler oder Prominente speisen ihre Informationen auf Twitter ein, um möglichst viele Menschen direkt zu erreichen. Die Sängerin Lady Gaga hat 13,5 Millionen Follower, die ihre Nachrichten auf Twitter abonniert haben. Der amerikanische Präsident Barack Obama erreicht auf diese Weise inzwischen 10 Millionen Menschen. In Deutschland haben bald 100 000 Menschen die Eilmeldungen der Nachrichtenseite „Spiegel Online” abonniert; der Kabarettist Dieter Nuhr bringt es schon auf mehr als 120 000 Follower. Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, versorgt inzwischen 35 000 Menschen mit Informationen aus dem Kanzleramt.
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