Tim Cook steht seinem Vorgänger Steve Jobs in nichts nach, wenn es darum geht, dick aufzutragen. „Anführer der Revolution” nannte der Vorstandsvorsitzende von Apple sein Unternehmen am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Generation des Tabletcomputers iPad (hier für FAZ-NET besprochen von Michael Spehr). Cook meinte die „Post-PC”-Revolution, oder – wie er weiter ausführte – „eine Welt, in der der PC nicht mehr das Zentrum ihrer digitalen Welt ist, sondern nur noch ein Gerät.” Von einer „Post-PC”-Ära hatte schon der im vergangenen Jahr gestorbene Apple-Mitgründer Jobs gerne gesprochen.
Cook fuhr am Mittwoch einiges an Zahlenmaterial auf, um zu unterstreichen, wie Apple sich gewandelt hat: Die Macintosh-Personalcomputer, lange die tragende Säule im Unternehmen, verlieren immer mehr an Gewicht. 76 Prozent seines Umsatzes machte Apple im vergangenen Quartal nach den Worten des Konzernchefs mit „Post-PC”-Produkten – also vor allem dem internetfähigen Handy iPhone und dem iPad (Cook zählte auch den an Bedeutung verlierenden Musikspieler iPod zu der Gruppe). Das iPhone ist mittlerweile der mit Abstand wichtigste Umsatzbringer für Apple, dahinter folgt dann schon das nicht einmal zwei Jahre alte iPad, noch vor den Macintosh-Computern.
Das iPad verändert nicht nur Apple selbst, sondern hinterlässt seine Spuren im gesamten PC-Markt. Genüsslich präsentierte Cook eine weitere Statistik, wonach das iPad mit seinen Stückzahlen alle PC-Hersteller überholt hat. Apple hat seine iPad-Absätze im vergangenen Quartal auf 15,4 Millionen mehr als verdoppelt. Kein Anbieter hat so viele PCs verkauft: Weltmarktführer Hewlett-Packard kam nach Gartner-Erhebungen im Schlussquartal 2011 auf 14,7 Millionen Einheiten, gefolgt von Lenovo mit 12,9 Millionen und Dell mit 11,6 Millionen.
Tim Cook sagte schon bei der Vorlage von Quartalszahlen im Januar: „Ich bin überzeugt, es wird der Tag kommen, an dem der Tabletmarkt größer ist als der PC-Markt.” Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg – nach Angaben des Marktforschungsinstituts Canalys wurden 2011 auf der ganzen Welt noch rund sechs Mal so viele Desktop- und Laptopcomputer verkauft wie Tablets. Aber die Dynamik liegt derzeit klar auf Seiten der Tablets, während der PC-Markt insgesamt im vergangenen Jahr stagnierte.
Apple hofft nun, mit der nächsten Generation des iPad und der Preissenkung für das Vorgängermodell iPad2 seine dominierende Position im Tabletmarkt zu verteidigen. Im vergangenen Jahr konnte Apple zusehen, wie ein hoffnungsfroher Wettbewerber nach dem anderen mit Tabletoffensiven scheiterte. Das Touchpad von HP und das Playbook von Blackberry-Hersteller Research in Motion gehörten zu den spektakulärsten Flops. Aber spätestens seit der Online-Händler Amazon im November sein Tablet Kindle Fire zum Kampfpreis von 199 Dollar auf den Markt gebracht hat, hat Apple einen ernsthaften Wettbewerber – zumal Amazon auch beim Vertrieb digitaler Medieninhalte wie Musik, Filmen oder Büchern zu den größten Rivalen der Apple-Plattform iTunes gehört.
Tim Cook hat bislang mit Blick auf die Konkurrenz des Kindle Fire demonstrativ Gelassenheit verbreitet. Im Januar sagte er auf die Frage eines Analysten, er sehe Tablets mit eingeschränkter Funktionalität nicht einmal in der gleichen Kategorie wie das iPad, was wohl als Seitenhieb auf den Kindle Fire zu verstehen war. Der Verkaufsstart des Kindle Fire im November habe sich in keiner Weise auf die iPad-Absätze ausgewirkt. Aber auch wenn Cook über das iPad-Geschäft nicht klagen kann: Das Amazon-Gerät scheint sich glänzend zu verkaufen. Amazon selbst nennt keine konkreten Zahlen, aber nach Schätzungen von iSuppli hat das Unternehmen den Kindle Fire im Schlussquartal 3,9 Millionen mal verkauft – und sich damit aus dem Stand einen Anteil von 14 Prozent am Weltmarkt für Tablets erobert. Apple rutschte zwischen dem dritten und dem vierten Quartal von 64 auf 57 Prozent ab. Hinter Amazon ist Samsung, Hersteller des Galaxy-Tablet, mit 8 Prozent auf dem dritten Platz.
Die Konkurrenz wird in diesem Jahr nicht weniger. Google wird versuchen, sein bei Smartphones marktführendes Betriebssystem Android auch bei Tablets weiter zu etablieren. Android ist heute unter anderem in Samsung-Tablets vertreten und in einer stark modifizierten Version auch im Kindle Fire.
Daneben steht die bislang größte Tabletoffensive des Softwarekonzerns Microsoft bevor. Dessen im Herbst erwartetes Betriebssystem Windows 8 ist sowohl für traditionelle PCs als auch für Tablets entwickelt worden. Microsoft steht unter gewaltigem Druck: Die Windows-Sparte wurde in jüngster Zeit zunehmend zum Sorgenkind im Konzern, weil sie von der allgemeinen Schwäche des PC-Marktes erfasst wurde. Microsoft und seine möglichen Hardwarepartner sehen einen Platz für weitere iPad-Alternativen – gerade in Unternehmen, traditionell eine Domäne von Microsoft, in der sich zuletzt aber auch Apple mit dem iPhone und dem iPad immer mehr breit macht. Michael Dell, der Vorstandschef des Computerherstellers Dell, beteuerte kürzlich, in Unternehmen gebe es „einen ziemlich großen Appetit” auf Windows-Tablets.
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Dick aufzutragen ist für die “Religionsführerschaft” einer solchen Marke überlebenswichtig.
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