Netzwirtschaft

Sicherheit zuerst – Nutzer der Cloud hegen Datenschutzbedenken

Mehr als drei Viertel der Nutzer sozialer Netzwerke hat Datenschutzbedenken, wenn es um die Daten geht, die sie dort hochladen. Das geht aus neuen Daten des Sicherheitsunternehmens F-Secure hervor. Für die Studie befragte F-Secure 6400 Inhaber von Breitbandanschlüssen in 14 Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Brasilien und die Vereinigten Staaten. Demnach machen sich 76 Prozent der Befragten sorgen um den Datenschutz, wenn sie ihr Leben auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter mit anderen teilen. 70 Prozent äußerten große Bedenken, dass unbefugte Dritte ihre Inhalte wie Fotos, Videos, Dokumente oder E-Mails einsehen könnten. Mehr als vier von zehn Befragten (43 Prozent) äußerten, dass sie die Kontrolle über ihre Daten verlieren könnten.

„Der Schutz vor Viren, Schadsoftware und anderen Online-Bedrohungen bleibt wichtig”, ließ sich Samu Konttinen, Vizepräsident von F-Secure, anlässlich der Veröffentlichung der Studie zitieren. „Neu ist allerdings, dass Konsumenten sichere Wege suchen, um ihre Inhalte zu lagern und über viele verschiedene Geräte zu synchronisieren oder diese Inhalte überall und jederzeit teilen zu können.” Das spiegelt sich auch in den Daten von F-Secure wider: Zwar nutze eine Minderheit von 39 Prozent der Befragten schon eine Dienstleistung, um Inhalte auf Servern in der Datenwolke Cloud zu speichern. Doch eine Mehrheit von 68 Prozent sei der Meinung, dass es sinnvoll sein könnte, auf ihre persönlichen Daten und Inhalte unabhängig von Ort, Zeit und Gerät zugreifen zu können.

Die Befragung zeichnet aber auch nach, dass immer noch herkömmliche Methoden überwiegen, wenn es darum geht, Daten mit anderen zu teilen. Obwohl die Nutzung sozialer Medien und Netzwerke zuletzt stark zugenommen hat und weiter wächst, ist die gute alte E-Mail laut F-Secure immer noch das bevorzugte Mittel, um Daten mit Freunden oder Familie zu teilen: 74 Prozent der Befragten greifen dabei auf die elektronische Post zurück, 54 Prozent brennen die Daten auf eine CD oder speichern sie auf einen USB-Stick, um sie weiterzugeben. Soziale Medien nutzen bislang 50 Prozent, um Daten auszutauschen. Dagegen ist besonders in Schwellenländern die Neigung groß, diese Medien auch zum Datenaustausch zu nutzen. Der Umfrage zufolge halten etwa 76 Prozent der befragten Nutzer in Indien die Dienste sozialer Medien zum Datenaustausch für nützlich; in Brasilien beträgt der Anteil 61 Prozent.

Die Umfrage ergibt auch, dass die Inhaber von Breitbandanschlüssen ihren jeweiligen Internetserviceprovidern bei Cloud-Diensten besonderes Vertrauen entgegenbringen. Mit 61 Prozent vertrauen fast zwei Drittel der Befragten ihrem Internetanbieter mehr als anderen Unternehmen, die ebenfalls Cloud-Dienstleistungen anbieten. Dies deckt sich auch mit Ergebnissen aus Deutschland, die eine kürzlich erschienene Studie lieferte: Demnach wuchsen die Bedenken gegenüber Cloud-Lösungen amerikanischer Unternehmen wie Google, Yahoo, Microsoft oder AOL zuletzt an. Rund 28 Prozent der dort Befragten deutschen Internetnutzer äußerten wegen anderer Datenschutzbestimmungen in den Vereinigten Staaten Bedenken, bei diesen Diensten ihre Daten zu speichern.

 

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