Nach Daten des Marktforschungs- und Technologieunternehmens Comscore dominierten auch im Juli dieses Jahres die Seiten amerikanischer Internetunternehmen den Markt in Deutschland. Laut den Erhebungen der Comscore Media Matrix Suite belegen Google, Facebook, Microsoft, die Auktionsplattform Ebay sowie der Onlinehändler Amazon gemessen an den individuellen Seitenbesuchern die ersten fünf Plätze der Rangliste. Auf dem sechsten Platz folgt der erste deutsche Anbieter: Mit rund 27 Millionen Besuchern sind dies die verschiedenen Seiten des Internetproviders United Internet mit Sitz in Montabaur. Dazu zählen zum Beispiel die E-Mail-Dienste web.de oder gmx.de.
Insgesamt ermittelte Comscore für den Juli fast 57 Millionen Unique Visitors, also Einzelbesucher in Deutschland. Bei dieser Art der Zählung wird jeweils eine IP-Adresse einmal gewertet, egal wie häufig sie eine bestimmte Seite aufsucht. Allerdings ist diese Zahl nicht mit der Gesamtzahl der Internetnutzer gleichzusetzen, da IP-Adressen dynamisch vergeben werden, und es mitunter mehr Adressen als Nutzer gibt. Außerdem kann es vorkommen, dass mehrere Personen von einem Computer und damit auch von einer IP-Adresse aus auf unterschiedliche Seiten zugreifen. Dennoch sind die Comscore-Daten relativ genau, sprach doch im Juni die Initiative D21 bei der Veröffentlichung ihres “(N)onliner Atlas” von etwa 53,2 Millionen Deutschen ab 14 Jahren, die das Internet nutzen. Das entspricht einem Anteil von 75 Prozent an der Gesamtbevölkerung.
Die verschiedenen Seiten des Suchmaschinenkonzerns Google erreichten demnach fast 94 Prozent der gesamten Internetnutzer in Deutschland. Facebook wies eine Durchdringung von etwas mehr als 70 Prozent auf. Der Onlinehändler Amazon erreichte mit 55 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Nutzer. Die Seiten von United Internet weisen eine Reichweite von rund 48 Prozent auf.
Ebenfalls ermittelt hat Comscore, wie viel Datenverkehr in europäischen Ländern auf Nutzer von mobilen Geräten entfällt. Deutschland lag hier im Juli auf einem Mittelfeldplatz: Hierzulande kamen 7 Prozent aller Seitenaufrufe über einen Browser von einem Smartphone, einem Tablet oder einem anderen mit Funknetzwerken verbundenen Gerät. Deutschland liegt damit vor Finnland, Italien und Belgien. Die ersten Plätze in dieser Kategorie belegen dagegen Großbritannien mit rund 16 Prozent der Seitenaufrufe, gefolgt von Irland mit 11,5 Prozent sowie Russland mit rund 10 Prozent.
Vor allem Onlinehändler legen weiteren Daten zufolge im mobilen Internet in Deutschland derzeit zu. Unter den am schnellsten wachsenden Angeboten hatten sie innerhalb eines Jahres mit 92 Prozent den größten Zuwachs, gefolgt von Sofortnachrichtendiensten wie Whatsapp, was auf eine weitere Erosion der Marktanteile der SMS hindeutet. Zu den fünf am schnellsten wachsenden Angeboten zählen aber auch Fernsehprogramminformationen, was sich wohl mit der sogenannten Second-Screen-Nutzung von mobilen Geräten als Ergänzung zum Fernsehschauen begründen lässt.
Bei diesen Zahlen muss man...
Bei diesen Zahlen muss man aber auch neidlos anerkennen, dass die amerikanischen Anbieter der Plätze 1 bis 5 wirkliche Marktführer sind und bisher einen super Job gemacht haben.
In dem von mir verlinkten Video werden im amerikanischen Fernsehen die Leute zum n euen iPhone 5 befragt und in Wirklichkeit halten Sie ein iPhone 4S in den Händen. Niemandem fällt es auf, jeder findet es besser und es wird sich sicherlich genial verkaufen. Den Hype um die Produkte haben viele amerikanische Firmen den Deutschen vorraus.
Gute Statistik - danke!...
Gute Statistik – danke!
Schade, dass die deutschen...
Schade, dass die deutschen Dienste nicht weiter vorn plaziert sind. Die Dominanz der US-Anbieter zu brechen, sollte mehr politische Unterstützung finden!
Really a pity that only the...
Really a pity that only the big 5 (Microsoft, Apple, Amazon, Facebook, Google) seem to have cracked the enigma, i.e. how to successfully build a web service that is based upon a sustainable business model. Or have they? Or is it only sheer size that matters at the end of the day?
(Dear editor: May I invite other readers of your great newspaper to join the discussion? thanks from Bangalore)
Da muss man aber auch...
Da muss man aber auch verstehen, wie die Bundesregierung durch Risiken wie Abmahnwahnsinn und Impressumspflicht, Software-Patentierung, Fehlen von Safe-Harbour und Weichei-Ordnungspolitik, den großen Namen aus Übersee Tür und Tor geöffnet hat und der heimischen Internet-Wirtschaft in die Wiege geknallt. Ganz anders in China.