Wer in einem Salon des Starfriseurs Udo Walz einen Termin reservieren wollte, war bis vor kurzem auf ein Telefon angewiesen. Inzwischen können Kunden sich aber für zwei der Berliner Standorte von Walz auch über das Internet mit einem Friseur ihrer Wahl verabreden. Ein Klick auf die golden hinterlegte Schaltfläche „Termin buchen“ führt zur Internetseite Salonmeister.de.
Hinter diesem Angebot steht die Salonmeister GmbH, ein junges Unternehmen aus Berlin, das seit April 2012 versucht, das meist noch handgeführte Terminbuch von Friseuren oder Schönheitssalons zu ersetzen. Salonmeister ist eines von sieben Start-ups, an denen die Deutsche Telekom über ihr Frühförderprogramm Hubraum beteiligt ist. Nun hat sich der digitale Friseurterminplaner einen niedrigen siebenstelligen Eurobetrag als Anschlussfinanzierung gesichert. Wie Mitgründer Louis Pfitzner dieser Zeitung sagte, steigt als Investor der Müller Medienverlag bei Salonmeister ein. Mit dem Geld will das Unternehmen weiter wachsen. „Das Motto für das nächste Jahr lautet, den deutschsprachigen Raum zu erschließen“, sagt Pfitzner.
Gut 500 Friseure sind inzwischen über die Internetseite von Salonmeister buchbar, die Hälfte davon nutzt gegen eine Gebühr den digitalen Terminplaner des Unternehmens. Pfitzner schätzt, dass der potentielle Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 175.000 Friseur- und Schönheitssalons umfasst. Er und seine Mitgründer setzen darauf, dass sich auch bei der Friseurterminplanung eine Entwicklung vollzieht, wie sie schon bei Reisebuchungen oder bei Essenbestellungen über das Internet stattgefunden hat. Es gebe im Netz zwar sehr viele Suchanfragen nach Friseursalons, aber die Terminbuchung geschehe noch auf herkömmliche Art – eben per Telefonanruf. So wie bis vor kurzem auch bei Udo Walz.