Netzwirtschaft

Netzwirtschaft

Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wie sie sich auf Menschen und Märkte auswirkt, beleuchtet das Netzwirtschaft-Blog auf FAZ.NET.

“43 Hügel und 1 Tal”: Drahtlos-los in San Francisco

Wer schon einmal in Amerika war, der darf sich über mangelnde Internetversorgung nicht beschweren. Natürlich nutzen viele Amerikaner ein Datenpaket von ihrem Mobilfunkanbieter. Dazu bieten aber auch viele große Geschäfte und Ladenketten kostenlosen W-Lan-Zugang an. Ob im Kaffeehaus, im Burgerrestaurant oder im Bekleidungsladen – die drahtlose Internetverbindung ist theoretisch überall, zumindest in den großen Städten. Dazu kommen Hotels und Motels, die auch oft ohne Aufpreis eine Drahtlosverbindung ermöglichen. Wer will, kann also beim Stadtbummel von einem W-Lan-Zugangspunkt zum anderen springen, um den Weg zu finden, Nachrichten zu lesen oder Mails zu schreiben.

Doch es gibt in Amerika auch durchaus drahtlos-lose Orte. Einer davon war am Dienstag meine Wohnung im Süden von San Francisco. Seit Montagabend funktionierte das Internet schon nicht mehr, am Dienstagabend nach der Arbeit sprach ich meine Vermieter darauf an. Sie sagten, dass sie auch nicht wüssten, was los sei. Und sie fragten, ob ich mich mit Computern auskenne und darum kümmern könnte?

Das war ein Schock. Da fliegt man um den halben Globus direkt ins unbestrittene Zentrum der Internetwirtschaft, um mehr darüber zu erfahren, wie die Amerikaner das so machen mit den erfolgreichen Geschäftsmodellen im Netz. Und dann soll man erst einmal das Internet wieder ans Laufen bringen.

Zum Glück funktionieren viele Netzwerk-Router rund um die Welt ähnlich. Doch auch ein längerer Aufenthalt im Konfigurationssystem löste das Problem nicht. Also half nur noch die ultimative und rund um den Globus anerkannte letzte Lösung: Die Stromversorgung kappen und von vorne beginngen. Als ich gerade den Stecker ziehen wollte, fiel mir auf, dass sich das Netzwerkkabel des Modems im falschen Steckplatz befand.  Als das Kabel wieder am richtigen Ort steckte, funktionierte auch das Internet wieder.

Wer das Kabel in den falschen Steckplatz bugsierte und warum, ist bisher nicht bekannt. Vielleicht war es die WG-Katze? Aber das ist dann doch wohl sehr unwahrscheinlich. Selbst im Silicon Valley.