Das Jahr startet mit guten Vorsätzen und der Qual der Wahl. Welcher Lauf ist der richtige? Hier sind die ersten sechs Alternativen zu normalen Marathons.

Weiter geht‘s mit dem zweiten Teil im kuriosen Laufkalender.
Juli
Badwater Ultramarathon. Wem es im deutschen Sommer noch nicht heiß genug ist, für den ist dieses Rennen im kalifornischen Death Valley genau das richtige. Nachts ist es lausig kalt, tagsüber so heiß, dass angeblich schon LäuferInnen auf dem heißen Asphalt die Sohlen geschmolzen sind. Auf den 235 Kilometern geht es also viel ums Cool-bleiben. Viele Teilnehmer tragen wallende Gewänder, die von nebenherfahrenden Helfern immer wieder befeuchtet werden. Ein Unterstützungsteam ist Pflicht. Wer die Strecke mit 4000 Höhenmetern in 48 Stunden läuft, bekommt eine Gürtelschnalle. Das ist doch eine tolle Idee für den nächsten Sommerurlaub.
August
ET Full Moon. Wo wir gerade in den USA sind und in der Wüste, können wir auch gleich noch einen Lauf mitnehmen. ‚ET‘ steht für Extrateretrial und ist definitiv was für UFO-Fans. In der Nähe der legendären Area 51 geht es auf fast 51 Kilometern auf dem extraterrestrischem Highway 375 durch die Wüste Nevadas, ein Gebiet, in dem ungewöhnlich viele Begegnungen der dritten Art gemeldet wurden. Ob der Lauf wohl dazu beigetragen hat? Start ist um Mitternacht, bei Vollmond. Bei so vielen Omen, muss man doch fliegende Untertassen sehen.
Mehr Infos unter: http://calicoracing.com/events/et-full-moon/
August
Norseman. Nein, ich doppele mich nicht. Dieser Triathlon muss dabei sein, da lasse ich lieber den November weg. Kalt genug ist es beim Norseman auch. Aber was ist der Norseman?
Es ist ein Triathlon in Norwegen und er ist nichts für dich. So sagt zumindest die Internetseite. Hier soll niemand herkommen, der nicht kämpfen möchte. „Minds tougher than their bodies“, steht dort.
Diese Langdistanz startet mit einem Vier-Meter-Sprung von einer Fähre in den Hardangerfjord. Der ist kalt und ein Neoprenanzug ist Pflicht. Danach geht es mit dem Rad durch die grandiose Natur Norwegens, ein poaar tausend Höhenmeter inklusive. Am Schluss wartet der Marathon, der ebenfalls mit Höhenmetern gespickt ist. Natürlich ist es kalt, windig und es regnet. „No Hand-Holding. No Sugar-coating“.
Mehr unter: https://nxtri.com
September
Spartathlon. Noch ein Klassiker. Diesmal in Griechenland. Natürlich gibt es hierzu eine schöne Legende. Der Bote Phaidippides wurde von den Athenern nach Sparta geschickt, um dort um Hilfe für eine Schlachtzu bitten. Er schaffte die 246 Kilometer in eineinhalb Tagen.
Heute haben die Teilnehmer ebenfalls 36 Stunden Zeit. Die Cut-Offs (zu schaffende Zwischenzeiten) sind hart und das Tempo ist hoch. Aber es gibt viele Versorgungsstationen auf der Straßenstrecke. Wer es schafft wird mit einer Zeremonie und einem schönen Lorbeerkranz belohnt.
Mehr unter: https://www.spartathlon.gr/en
Oktober
Schinder-Trail Backyard Ultra. “Last Man Standing“ ist eine Form des Rundenlaufes, bei dem die Person siegt, die als letztes übrig bleibt. Eine Runde von 6,7 Kilometern An der Nordflanke des Grauen Kopfes (Rettert bei Wiesbaden) wird jede Stunde gelaufen, solange bis niemand mehr antritt. Da bekommt der Name Schinder-Trail nochmal eine ganz neue Bedeutung. Kleiner Ansporn: Für jede fertige Runde wird ein Bäumchen gepflanzt, um Sturm- und Schädlingsschäden im örtlichen Wald auszugleichen.
Mehr unter: https://ultramarathon-grauer-kopf.de/en-event-information-backyard-ultra/
November
Pause, wegen des Norsemans :-)
Siehe August.
Dezember
Wer glaubt im Dezember gibt‘s keinen tollen Lauf in Deutschland, täuscht sich. Ein ganz besonderer 100-Meiler führt direkt ins neue Jahr. Auf einer 10-Meilen-Strecke kann man den Jahreswechsel in Nordstemmen-Adensen (bei Hildesheim) einläuten. Start ist der frühe Morgen am 31.12. Am Neujahrstag ist mittags um 12 Uhr Schluss. Verpflegung gibt es alle fünf Meilen und das für 50 Euro. Besser als Böllern. Also, rann an den Weihnachtsspeck und mit dem guten Vorsatz schon im alten Jahr beginnen. Noch ist das eine echter Geheimtipp.
Mehr Infos: http://www.schloss-marienburg-marathon.de/100-meilenlauf.html
In diesem Sinne wünsche ich euch ein tolles Sportjahr, Gesundheit und viel Spaß.
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