Speedhiking ist mehr als schnelles Wandern. Klug ins Training integriert, werden Wanderer fitter und Läuferinnen schneller.

Speedhiking liegt zwischen Wandern und Trail Running. Man könnte sich also fragen, warum soll ich speedhiken? Die Antwort: genau dieses Dazwischen ist interessant.
Leichtigkeit beim Speedhiking
Wer gern wandert weiß, dass es manchmal beschwerlich ist, besonders wenn der Rucksack drückt. Oft sehe bei mir im Taunus Wandernde mit Rücksäcken groß wie Hinkelsteine und frage mich, wie lange die unterwegs sein wollen? Hätten die sich mal an der Leichtigkeit des Trail Running ein Beispiel genommen! Die Ausrüstung beim Speedhiking ist leicht, wie beim Trail Running, damit man schneller wandern kann. Leichtigkeit vergrößert die Reichweite. Weg mit dem unnötigen Gepäck! Mehr zur ultraleichten Ausrüstung, später mehr.
Im Gegensatz zum Trail Running, lässt sich beim schnellen Wandern aber gut etwas mehr Ausrüstung mitnehmen. Ein leichtes Zelt oder ein Kochgeschirr passt dann auch in einen etwas größeren Rucksack, der beim reinen Trail Running hinderlich wäre.
Weniger Anstrengung als beim reinen Laufen
Man kann es entspannt angehen. Statt den Puls auf den Höhenmetern hochzutreiben, bleibt man wandernd entspannter. Das schnelle Gehen am Berg ist außerdem effizient, da wir fast genauso schnell sind, aber weniger Energie verpulvern. Das vergrößert die Reichweite, weil wir nicht so kaputt sind. Und mal ehrlich liebe Laufkolleginnen, wandern wir beim Trail Running nicht auch alle mehr als wir zugeben? Ich schon! Jedenfalls auf den langen Strecken.
Speedhiking im Lauftraining
Das bringt mich zum Training. Wer Probleme hat zu überpacen wie ich, sollte öfter langsamer laufen, um die effektiven Pulsbereiche zu halten. Da 80 % der Trainingsleistung in einem niedrigen Bereich trainiert werden soll, ich ohne zu gehen am Berg, aber weit darüber liege, hilft Speedhiking. Und mal ehrlich, bei Long Runs in den Bergen gehen wir doch öfter als wir denken, oder sollten es zumindest tun. Das machen Profis genauso wie Amateure, nur dass deren Wander-Anteile bei einem Wettkampf geringer sind. Ich sage: Lieber einen echten Speedhike als einen schlechten Berglauf.
Bei mir geht das so:
Lange Läufe in den Bergen sind anstrengend, besonders bergauf. Und ebenfalls, wenn schon anstrengende Trainings, insbesondere für Wettkämpfe, vorangegangen sind. Manchmal geht das Höhentraining auch auf Kosten der Schnelligkeit. Statt zu laufen, wandere ich dann zügig und ersetze Bergläufe mit vielen Höhenmetern durch Speedhiking-Einheiten. Auch für Flachstraßenläufer ist ein solcher Trainingsreiz gut geeignet. Dazu nehme ich halbhohe Schuhe für einen besseren Schutz im Gelände und Stöcke mit.
Zusammengefasst
Speedhiking hilft, den Mittelweg aus Schnelligkeit, Ausrüstung und Reichweite zu finden. Dabei kann man natürlich auch variieren. Niemand sagt, dass nicht auch Kilometer gelaufen werden dürfen. Man kann im Gegensatz dazu aber auch einen Gang zurückschalten.
Noch ein Wort zur Ausrüstung
Die Ausrüstung sollte leicht sein, wie das von Ultra Läufern. Die haben das Nötigste dabei, um stundenlang in der Gegen herumzulaufen. Stöcke sind sehr nützlich. Die Schuhe beim Speedhiking dürfen eine mittlere Höhe haben. Einige Modelle habe ich dazu bereits getestet. Und auch andere nützliche Dinge. Demnächst hier bei Nils? Läuft!
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