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Regenjacken im Test – Zum Abdampfen

| 4 Lesermeinungen

Schlägt das Wetter Kapriolen, bleiben wir lieber zu Hause. Aber es gibt gute Gründe, auch mal im Regen zu laufen. Ich habe Regenjacken getestet, die Ausreden überflüssig machen.

Regenjacken im Test, die Stromshell von Inov-8

Bevor wir zu den Regenjacken kommen: Es gibt gute Gründe, im Regen zu laufen. Von der Herausforderung für die eigene Psyche abgesehen, ist ein Regenlauf Sinneserlebnis, Stärkung der Abwehrkräfte und Spaß in einem. Vorausgesetzt, es ist nicht zu kalt. Wenn niedrige Temperaturen und Wind auf den nassen Körper treffen, bekommen wir Windkühle (Windchill) zu spüren – und wir kühlen aus. Und damit das nicht passiert, können wir uns bei schlechtem Wetter eine Regenjacke anziehen, unter der wir im besten Fall trocken und warm bleiben. Probier’ es ruhig aus. Regen ist nicht schlimm und bereitet dir vielleicht sogar kindlichen Spaß. Jetzt aber zum Jackentest:


Inov-8 Stormshell im Regenjacken-Test

Die Stormshell von Inov-8 ist vielseitig einsetzbar, weil sie einen adäquaten Regens- und Windschutz bietet und dabei relativ leicht ist.

Fangen wir mit der Vielseitigkeit an, denn die Jacke ist trotz ihrer Leichtigkeit von etwa 175 Gramm als Windschutz gut geeignet. So kann man sie nach einem Lauf gut gegen zu schnelles Auskühlen anziehen oder auf windigen Passagen am Berg schnell überstreifen. Wenn es dann wieder in wärmere Gefilde geht, ist die Jacke schnell in der Seitentasche einer Weste verstaut.

Das Gleiche gilt auch bei Regen. Entweder die Pelle wird bei kleineren Schauern übergezogen und verstaut oder bleibt bei Dauerregen gleich dran. Dazu trägt man die Jacke am besten über der Laufweste. Das belächeln zwar viele, schont aber einerseits die Imprägnierung der Jacke (20000 mm Wassersäule), andererseits ist die Belüftung im Inneren besser, die man mit dem Öffnen des Reißverschlusses noch verstärken kann. Die Belüftungseingenschaften bestimmter Stoffe sind übrigens eine Wissenschaft für sich. Inov-8 gibt sie mit 20000 B-1 an. Ich kann hier nur meinen persönlichen Eindruck wiedergeben, der gut ist, wenn es ums Laufen bei mäßigen Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad geht.

Prima Klima in der Stormshell

Womit wir beim Klima wären. Das ist aufgrund der Belüftungsmöglichkeit sehr gut und auch die zweieinhalb Lagen des sogenannten Pertex-Materials tragen dazu bei, dass es nicht zu schwitzig wird. Natürlich kommt auch eine solche Jacke an ihre Grenzen, aber wer trägt im Sommerregen schon Jacke?

Genau wie bei den Storm-Pro-Regenjacken von Cimalp verfügt diese Regenjacke über einen Druckknopf (Popper) im oberen Drittel des Reißverschlusses. Damit ist es möglich, die Jacke an einem Punkt zu schließen, sodass der Rest der Jacke nicht umherflattert. Ein erstaunlich praktisches Detail. Auf diese Weise strömt vorne frische Luft hinein, ohne dass man zu nass wird.

Weitere nützliche Details sind die Kapuze, die sich clever mit einem Gummizug verstellen lässt und die langen Ärmel mit Daumenloch. Für mich sind solche Kleinigkeiten oft sinnvoller als die tollste Imprägnierung. Weil, schwitzen werden wir beim Laufen sowieso. Für mich kommt es eher darauf an, wie flexibel ich mich an die Gegebenheiten anpassen kann, ohne gleich mein ganzes Outfit zu wechseln. Und genau dabei ist die Stormshell gut. Sie ist flexibel einsetzbar und nervt nicht im Gepäck.

So, und jetzt viel Spaß beim Laufen – egal welches Wetter gerade ist.


4 Lesermeinungen

  1. janos71 sagt:

    Oftmals überteuert und trotzdem schweißgebadet
    Wer nicht wirklich viele Stunden am Stück läuft benötigt solche sehr teuren Regenjacken wahrlich nicht. Die Wasserdampfproduktion des Körpers ist beim Laufen ziemlich hoch so daß man zwar von außen geschützt ist aber innen trotz Gore-Tex schweißgebadet. Außerdem funktionieren diese Materialien nur in einem engen Temperaturbereich halbwegs vernünftig. Fußballer laufen auch 90 Minuten im Regen herum und man sieht sie selten mit solchen Jacken ihre Spiele/Trainingseinheiten absolvieren. Nach häufigem Waschen dürften sich die Eigenschaften dieser sehr teuren Regen- /Laufjacken auch nicht positiv verbessern sondern eher verschlechtern.

    • nthies sagt:

      Hallo Jan, das finde ich auch. Wer eine gute Jacke für viele Stunden laufen benötigt, kann das Geld ruhig ausgeben. Aber wie bei allem anderen auch: Der Zweck heiligt die Mittel. Guten Lauf!

  2. RDMAEHLER1 sagt:

    Atmungsaktive Regenjacken werden immer einen Kompromiss darstellen
    Grundsätzlich bin ich mit der Bewertung einverstanden und würde auch Gore am besten einschätzen. Aber Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität sind deshalb ein Kompromiss, weil beim Laufen zwar Wasser- und Winddichtigkeit gewünscht sind, aber durch das Laufen so viel Schweiß erzeugt wird, dass er kaum vollständig ab geführt werden kann. Aber die Winddichtigkeit verhindert dann trotzdem ein auskühlen. Unter dem Strich kann also das Gore-Produkt sehr wohl sein Geld wert sein. Nach “unten” sollte man keine Kompromisse eingehen.

    • nthies sagt:

      Lieber RDMaehler, danke für den Kommentar. Meine Erfahrungen zeigen auch, dass die Winddichtigkeit nur begrenzt vor dem Auskühlen schützt. Zugegeben nach einer gewissen Zeit, aber irgendwann ist die Unterkleidung nass, dann wird es unangenehm kalt, auch mit einer Windschutzschicht. Beste Grüße

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