CimAlp Storm Pro – Regenjacken für kalte Tage
CimAlp Storm ist keine minimalistische Regenjacke, wartet aber mit cleveren Details auf und schützt bei Dreckswetter zuverlässig.
Zuerst muss ich sagen, dass ich CimAlp als Marke vorher noch nicht kannte. Daher gebe ich eine gewisse Grundskepsis zu, die allen neuen Marken in meinen Tests entgegengebracht werden. Marketingsprüche sind das eine, draußen auf den Trails zu sein etwas anderes. Milde stimmt mich aber die Firmengeschichte der Franzosen, die seit 1964 nahe der Alpen geschrieben wird. Na dann wollen wir mal sehen.

Die CimAlp Storm Pro H ist eine 3-lagige Ultrashell-Jacke mit 20.000 mm Wassersäule und mittlerweile in der dritten Auflage (Storm Pro 3) im Handel. Die Jacke wiegt ca. 330 g und ist nicht so minimalistisch im Packmaß wie die Gore One oder die Inov-8 Ultrashell und nimmt daher in der Laufweste etwas mehr Platz ein. Heißt mehr Material aber auch mehr Schutz? In diesem Falle ja, allerdings kommt es auf das Einsatzgebiet an, damit man nicht ins Schwitzen kommt. Da Trailrunning relativ flott und anstrengend ist, wurde mir in der Jacke schnell warm, was bei Kälte angenehm war. Ab ungefähr 10 Grad ist mir die Storm Pro schon zu dick. Aber der Name sagt es schon, die Jacke braucht mieses Wetter.
Clevere Details der CimAlp-Regenjacken
Dann schützt sie optimal und schützt vor raschem Auskühlen. Dazu tragen besonders die verlängerten Ärmel bei, die Daumenschlaufen haben. Außerdem ist die Kapuze wunderbar geschnitten und schmiegt sich durch eine Art Stirnband förmlich an meinen Kopf. Auch das Tragegefühl in der dreilagigen Jacke auf nackter Haut ist sehr angenehm, da das Textil nicht klebt oder kühlt. CimAlp hat sich vermutlich viele Gedanken um die Details gemacht. Das zeigt der winddichte Reißverschluss mit einer Schlaufe, die die Jacke zusammenhält, wenn der Reißverschluss geöffnet ist. Das ist wunderbar, wenn man die Jacke bei Regen zusätzlich belüften möchte. Ein weiteres Detail: Ein Magnet, der die Kapuze am Rück hält, wenn man sie nicht nutzt. So liegt sie beim Laufen trotzdem eng an und schlackert nicht.
Was die Passform angeht, lässt sie nichts zu wünschen übrig. Sie ist schmal geschnitten, aber mit genug Bewegungsfreiheit, auch dank des dehnbaren Materials. Mit meinem 179 Zentimetern passte mir Größe S perfekt. Durch Gelände rennen ist gar kein Problem, genauso wenig wie das Schlendern durch die Innenstadt. Denn auch der Style ist angenehm. Sportlich schick, aber nicht zu auffällig. Außer nachts, dann reflektiert sie punktuell.

Fazit zur CimAlp Storm
Wer eine Regenjacke sucht, die bei miesem Wetter lange durchhält, ist hier richtig. Ich würde sie bei langen Ultras mit schwierigem Wetter einsetzen, im Winter oder den Bergen. Auch dort, wo die Geschwindigkeiten nicht ganz so hoch sind und ein bisschen mehr Gepäck nicht ins Gewicht fällt, ist sie die richtige Wahl. In jedem Fall ist sie eine verlässliche Partnerin, mit der man keinen Sturm mehr fürchten muss.
Ryzon Lumina – Regenjacken mit Effekt
Ryzon Lumina ist eine Regenjacke mit vielen guten Eigenschaften. Dabei ist sie nicht so minimalistisch wie manch andere. Aber die wichtigste fällt uns erst dann auf, wenn wir es wirklich gut brauchen.
Preis: ca. 229 €, Fazit: 4,5 von 5 Sternen

Zu aller erst möchte meine Bewertung von 4,5 von 5 Sternen erwähnen. Die Lumina muss den Vergleich mit den besten getesteten Regenjacken nicht scheuen. Das gilt für den Einsatz beim Laufen und auf dem Rad. An den mir sehr ans Herz gewachsenen Minimalismus einer Gore Shakedry kommt sie fast heran. Dafür bekommt man eine Rückenbelüftung und zwei Seitentaschen aus Meshgewebe, die das Verstauen von Handschuhen, Schutzmaske oder Smartphone einfach machen.
Passfom der Ryzon Lumina

Die dreilagige Jacke hat mir beim Laufen und Radfahren mit meinen 1,79 m (Größe S) sehr gut gepasst und die nötige Bewegungsfreiheit gelassen. Auch die Ärmel und der Halsabschluss waren passgenau. An den Ärmeln ist ein Gummikeil eingebaut, der beim an und Ausziehen von Vorteil ist – ein sehr gutes Detail. Nur die Kapuze musste ich ein wenig umkrempeln, damit sie meine Augen nicht bedeckt. Das Thema Kapuze ist bei mir sonst immer schwierig. Wer keine benötigt, kann auch die Bike-Version nehmen, dann allerdings auch ohne Taschen und Belüftung. Um die Hüfte sorgt ein Gummizug für den dichten Abschluss. Die Passform hat mir insgesamt an meinem etwas schlankerem (manche würde dünn sagen) sehr gut gefallen.
Klima in der Ryzon Lumina

Für mich das Wichtigste: Wie fühlt sich die Jacke an, wenn es schweißtreibend wird? Nun, gut, muss ich sagen. Natürlich weiß ich, dass Regenjacken in allererster Linie vor Regen schützen sollen, also eine gewisse Abdichtung erfolgen muss. Nichtsdestotrotz sollte eine Sportregenjacke aber eben auch atmungsaktiv sein. Die Lumina schafft das ganz gut. Mit der Belüftung am Rücken (Rucksäcke sperren die Lüftung – Obacht!) fühlte ich mich nicht nass, während des Sports, obwohl ich beim Ausziehen oft erstaunt war, wie viel Feuchtigkeit entstanden ist. Die 100 % Polyester sind aber nicht so feinfühlig wie eine GoreTex-Membran, dafür bekommt man bei Ryzon Öko-Tex-Standard 100.
Schutz der Lumina-Regenjacken
Während der Testphase hat es glücklicherweise sehr viel geregnet und die Jacke hat gehalten was sie verspricht, beim Laufen und auf dem Rad. Die Regentropfen perlten leicht ab und durch die dichten Abschlüsse gelangte keine Nässe von außen hinein. Die Stretch-Einsätze am Bündchen sind allerdings nicht wasserdicht.

Wie lange die Imprägnierung halten wird, ist schwer zu sagen. Wenn sich der Gesamteindruck bestätigt, sollte sie aber von Dauer sein. Und auch der Schutz gegen Auskühlen ist Aufgabe einer Jacke, was die Lumina sehr gut macht. Sie glänzt auch als Windbreaker, wenn es nicht schüttet besonders auf dem Rad. Apropos glänzen. Ihre Sichtbarkeit im Dunkeln ist das große Feature der Lumina. Die milchig-graue Farbe kommt von Partikeln, die beispielsweise Scheinwerferlicht reflektieren. Da hatten so manche Autofahrer eine Erscheinung, wenn ich unterwegs war. Absolut empfehlenswert bei Dunkelheit.
Fazit
Die Regenjacke von Ryzon aus der Lumina-Serie ist nicht nur für die dunkle Jahreszeit empfehlenswert. Hier kommen ihre Vorzüge durch den Material-Mix und die sehenswerte Reflexion aber besonders gut zur Geltung. Der Preis ist mit 229 Euro recht hoch, in diesem Segment aber mittlerweile normal. Ansonsten ist sie eine treue Begleiterin, auch auf langen Touren, deren Verarbeitung hochwertig und langlebig wirkt. Ganz so, wie es sein soll.
Oftmals überteuert und trotzdem schweißgebadet
Wer nicht wirklich viele Stunden am Stück läuft benötigt solche sehr teuren Regenjacken wahrlich nicht. Die Wasserdampfproduktion des Körpers ist beim Laufen ziemlich hoch so daß man zwar von außen geschützt ist aber innen trotz Gore-Tex schweißgebadet. Außerdem funktionieren diese Materialien nur in einem engen Temperaturbereich halbwegs vernünftig. Fußballer laufen auch 90 Minuten im Regen herum und man sieht sie selten mit solchen Jacken ihre Spiele/Trainingseinheiten absolvieren. Nach häufigem Waschen dürften sich die Eigenschaften dieser sehr teuren Regen- /Laufjacken auch nicht positiv verbessern sondern eher verschlechtern.
Hallo Jan, das finde ich auch. Wer eine gute Jacke für viele Stunden laufen benötigt, kann das Geld ruhig ausgeben. Aber wie bei allem anderen auch: Der Zweck heiligt die Mittel. Guten Lauf!
Atmungsaktive Regenjacken werden immer einen Kompromiss darstellen
Grundsätzlich bin ich mit der Bewertung einverstanden und würde auch Gore am besten einschätzen. Aber Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität sind deshalb ein Kompromiss, weil beim Laufen zwar Wasser- und Winddichtigkeit gewünscht sind, aber durch das Laufen so viel Schweiß erzeugt wird, dass er kaum vollständig ab geführt werden kann. Aber die Winddichtigkeit verhindert dann trotzdem ein auskühlen. Unter dem Strich kann also das Gore-Produkt sehr wohl sein Geld wert sein. Nach “unten” sollte man keine Kompromisse eingehen.
Lieber RDMaehler, danke für den Kommentar. Meine Erfahrungen zeigen auch, dass die Winddichtigkeit nur begrenzt vor dem Auskühlen schützt. Zugegeben nach einer gewissen Zeit, aber irgendwann ist die Unterkleidung nass, dann wird es unangenehm kalt, auch mit einer Windschutzschicht. Beste Grüße