„Ich male lachende Menschen, ob es nun ein lautes Lachen, ein zurückhaltendes Lachen, ein verrücktes Lachen, ein Lachen vor dem Tod oder einfach ein Lachen über das Leben ist: Man kann über alles lachen.“
So spricht Yue Minjun, einer der teuersten Künstler Chinas, über die lachenden Köpfe, die seit fast zwanzig Jahren sein Markenzeichen sind. Jetzt tauchen die Köpfe im Pekinger „Today Art Museum“ plötzlich in einer urzeitlichen Landschaft neben Dinosauriern und einem schwarzen Audi auf, wie ihn in China vor allem Funktionäre fahren. Er wolle die Gegenwart aus der archäologischen Perspektive des Jahres 3009 zeigen, sagt der Künstler dazu. Anfang der neunziger Jahre hatte sein „zynischer Realismus“ nach der Niederschlagung der Pekinger Studentenbewegung einen konkreten politischen Hintergrund. Heute zweifelt er wie seine erfolgreichen Pekinger Kollegen an allem, also an nichts. Da kommt ihm ein Audi so fern wie ein Dinosaurier und ein Dinosaurier so lustig wie ein Audi vor. Der Kritiker Li Xianting nennt das in einer Zeitung des Kommunistischen Jugendverbands einen „umfassenden Zweifel am Universum“.