Der Mittelstand als Arbeitgeber? Macht das aus Sicht von Bewerbern Sinn? Ist dies ein Platz für HighPotentials? Worauf sollte man als Bewerber und Mitarbeiter achten? Der Anhalter durch die Arbeitswelt liefert hierzu einige Antworten aus dem diesjährigen BestPersAward, einem Wettbewerb für „Gute Personalarbeit“, der sich ausschließlich an mittelständische Unternehmen wendet.
Für diesen Weblog interessieren jetzt nicht die Einzelergebnisse und auch nicht die Liste der Firmen, die das BestPersZertifikat bekommen haben oder zum (Sparten-)Sieger gekürt wurden. Denn letztere bekommen seit Jahren als Preis einen imposanten Siegerwürfel überreicht.
Interessant ist vielmehr, was man in Richtung „Mittelstand als Arbeitgeber“ sagen kann. Zunächst einmal ist festzuhalten, dass der Mittelstand hier wirklich mehr zu bieten hat, als man landläufig so meint, was wohl daran liegt, dass er dies oft nicht ganz optimal kommuniziert. Der Reiseführer durch die Arbeitswelt schlägt deshalb zwei Fragen vor, die sehr erhellend sind und deren Antworten auf gute Personalarbeit sowie gute Chancen auf wirtschaftlichen Erfolg schließen lassen.
Erstens: Im Bewerbungsgespräch kommt manchmal die Unternehmensstrategie zur Sprache. Was produzieren wir? Wo sind wir gut? Wohin wollen wir expandieren? Das sind alles wichtige Themen, über die man immer gut sprechen kann. Der Reiseführer Per Anhalter durch die Arbeitswelt schlägt vor: „Bewerber, frage den Arbeitgeber explizit nach der Personalstrategie. Viele mittelständische Unternehmen haben sie und zwar oft sogar schriftlich. Dort suche nach Hinweisen, was das Unternehmen mit den Mitarbeitern vor hat, was als wichtig gilt und vor allem, ob es einen positiven Realismus gibt!“ Ein Negativbeispiel – und daher als Warnung anzusehen – die inzwischen fast jedem bekannte Aussage „Der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt.“ Abgesehen von der bekannten Umformung „Der Mitarbeiter ist Mittel. Punkt!“ sagt das weniger als nichts. Ein Positivbeispiel dagegen: „Weil <…..> brauchen wir in Zukunft Qualifikationen vom Typ <…..> und werden deshalb <….>.“
Zweitens: Das Thema Personalentwicklung ist oft ein Punkt, wo kleinere und mittlere Unternehmen scheinbar einen Nachteil gegenüber größeren Konzernen haben, da man bei letzteren automatisch mehr Aktivitäten vermutet. Das ist aber nicht immer so. Der Reiseführer Per Anhalter durch die Arbeitswelt schlägt vor: „Bevor man sich gegen ein kleineres Unternehmen entscheidet, weil man vermutet, dass dieses bei Personalentwicklung eher schlecht abschneidet, sollte man konkret nachfragen, nicht im Sinne von ‚was bieten Sie mir’, sondern im Sinne von ‚welche Möglichkeiten gibt es für mich, bei Ihnen selbst aktiv zu werde?’. Unternehmen werden gerne darauf antworten – und wenn nicht, ist dies auch eine Antwort“.
Eine Randbemerkung: Viele lästern gerne über die Service-Wüste Deutschland. Manchmal zu recht, aber eben nicht immer! Auf dem Weg zu der oben erwähnten Veranstaltung fuhr der Berichterstatter über die Autobahn A5 und genoss sein Mittagessen an der Raststätte Alsbach-West (15.11.06 /14:04). Essen gut, doch beim Zurücktragen des Tabletts machte sich das Bierglas selbständig und schlug imposant splitternd auf dem Boden auf. Die Antwort der dafür Zuständigen: „Ja, das habe ich schon klirren gehört. Kehre ich gleich weg. Kann passieren. Bringt uns heute allen Glück!“. Kein ärgerliches Wort! Toll!!
(Foto: cts)
PS.: Der Reiseführer durch die Galaxis von Douglas Adams hat zum Stichwort Restaurant einen Eintrag, der offensichtlich veraltet ist und die A5 nicht berücksichtigt: „So geschah es erst mit dem Auftauchen von Taschenrechnern, dass die bestürzende Wahrheit endlich ans Licht kam. Und die hieß: Zahlen, die innerhalb von Restaurantgrenzen auf Restaurantrechnungen geschrieben werden, folgen nicht denselben mathematischen Gesetzen wie Zahlen, die in allen anderen Gegenden des Universums auf allen anderen Stücken Papier geschrieben werden.“ Oder vielleicht auf eine umgekehrte Form doch? Denn das zerbrochene Bierglas musste auch nicht einmal bezahlt werden.
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